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ALDI Nord Balkonkraftwerk eine Mogelpackung?

KRiemer (CC0), Pixabay
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In einem spektakulären Fall nimmt die Verbraucherzentrale Sachsen den Einzelhandelsriesen Aldi Nord ins Visier, weil sie behauptet, dass der Supermarkt in seiner Werbung für ein Balkon-Kraftwerk in seinem Onlineshop irreführende Informationen verbreitet. Das pikante Detail? Genau die technischen Daten – ein kritischer Aspekt für potenzielle Käufer, die auf ihre Ersparnisse achten – sind angeblich falsch dargestellt. Dies hätte zur Folge, dass Kunden mit der verlockenden Aussicht auf höhere Ersparnisse angelockt werden, als in der Realität erzielbar wäre.

Michael Hummel, ein scharfsinniger Jurist bei der Verbraucherzentrale, kommentierte den Vorfall scharf: „Wenn die erreichbare Leistung fast doppelt so hoch angegeben wird, wie sie tatsächlich ist, werden interessierte Verbraucher nicht nur in die Irre geführt, sondern es wird auch gegen unsere Gesetze verstoßen.“ Trotz einer früheren Abmahnung, mit der die Verbraucherzentrale hoffte, Aldi Nord zur Vernunft zu bringen, blieb der Einzelhändler unnachgiebig. Nun muss Aldi Nord sich auf eine Klage einstellen, in der gefordert wird, diese mutmaßlich irreführende Werbung sofort zu stoppen.

Doch worum geht es genau? Aldi Nord preist ein „600 W ‚Plug & Play‘ Balkon-Kraftwerk SP 175/350 Wp“ an, das stolz mit einer beeindruckenden Ausgangsspitzenleistung von 600 Watt glänzt. Doch hier zieht die Verbraucherzentrale die Bremse und behauptet, dass diese Zahl nur die maximale Leistung des beigelegten Wechselrichters widerspiegelt. In Wirklichkeit würden die beiden Solarmodule nur eine Spitzenleistung von 350 Wp (Watt peak) erzeugen. Das bedeutet, dass die beworbene Gesamtleistung des Balkon-Kraftwerks nicht der Realität entspricht.

Das Hauptargument? Die Konsumenten haben ein Recht auf vollständige, klare und transparente Informationen. Sie sollten nicht durch wohlklingende, aber irreführende technische Angaben getäuscht werden.

Aldi Nord, vielleicht besorgt über die möglichen Folgen dieses Rechtsstreits, hat sich bisher entschieden, Stillschweigen über das laufende Verfahren zu bewahren. Es bleibt abzuwarten, wie diese energiegeladene Auseinandersetzung sich entwickeln wird.

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