Bundespolitik

Alice im Wunderland Bayern

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Alice Weidel, die prominenteste Figur der AfD, zieht bei Wahlveranstaltungen in Bayern ein Publikum an, das sich in Tausenden zählt. Bei einem politischen Frühschoppen Anfang September am Gillamoos, ihrem ersten Auftritt im Wahlkampf, versammelten sich etwa tausend Zuschauerinnen und Zuschauer im vollen Schlossgarten. Viele von ihnen waren hauptsächlich gekommen, um Weidels Rede zu hören.

Weidel ist eine polarisierende Politikerin, die durch kontroverse Aussagen Aufsehen erregt. In einem ARD-Sommerinterview sorgte sie für Aufsehen, als sie die Befreiung Nazi-Deutschlands durch die Alliierten als „Niederlage des eigenen Landes“ bezeichnete, was von Historikern kritisiert wurde. Trotz solcher kontroversen Aussagen wird Weidel bei AfD-Veranstaltungen enthusiastisch empfangen, und sie gewinnt die Sympathie ihres Publikums.

In ihrer Rede bei diesem Anlass spiegelte sich ein ständiger Gegenpositions-Duktus wider, in dem sie sich gegen Flüchtlinge, das Heizungsgesetz und Ausgaben für Entwicklungshilfe aussprach. In ihrem Wahlkampf konzentriert sich die AfD in Bayern hauptsächlich auf bundespolitische Themen und scheint damit den Nerv ihrer Wählerschaft zu treffen.

Die Parteichefin wird besonders enthusiastisch empfangen, wenn sie gegen die Ampelkoalition wettert, mitunter in drastischer Form und inklusive Beleidigungen. Die Zuschauer schätzen Weidels Fähigkeit zu Bierzelt-Reden und halten sie für klug und überzeugend. Einige sehen sie als die einzige Politikerin mit Verstand.

Trotzdem sind die bayerischen Spitzenkandidaten der AfD, Katrin Ebner-Steiner und Martin Böhm, nicht besonders bekannt und erreichen in Umfragen nur mäßige Bekanntheitswerte.

Experten sind sich uneinig darüber, ob prominente Bundespolitiker wie Alice Weidel für den Erfolg der AfD bei Landtagswahlen ausschlaggebend sind. Einige glauben, dass die AfD aufgrund ihrer starken Positionierung am rechten Rand und ihrer Funktion als Protestpartei Wähler anzieht, während andere glauben, dass prominente Gesichter nicht entscheidend sind.

Die AfD scheint auch nicht unter den negativen Auswirkungen zu leiden, wenn ihre Funktionäre extremistische Ansichten äußern. Ein Teil der Wählerschaft steht aus Überzeugung hinter der AfD, während Protestwähler sich von extremistischen Parolen eher nicht abschrecken lassen.

Die Landtagswahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober werden für die AfD eine wichtige Prüfung sein, um zu sehen, ob sie ihre guten Umfragewerte in Wahlergebnisse umsetzen kann. In Bayern liegt die AfD derzeit bei 13 Prozent, während sie in Hessen 17 Prozent erreicht hat.

Die Spitzenkandidatin der bayerischen AfD, Katrin Ebner-Steiner, setzt ihre Erwartungen an das Wahlergebnis herunter und betont das Ziel, die stärkste Oppositionspartei zu werden. Trotzdem bleibt abzuwarten, wie sich die AfD bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen schlagen wird.

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