In einem erschütternden Fall von Vertrauensmissbrauch steht ein 45-jähriger Krankenpfleger vor Gericht, dem vorgeworfen wird, die schwierige Lage von Covid-19-Intensivpatienten in einem Krankenhaus in Steglitz-Zehlendorf schamlos ausgenutzt zu haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen ihn wegen des schwerwiegenden Verdachts des gewerbsmäßigen Diebstahls in zwölf Fällen sowie des gewerbsmäßigen Computerbetrugs in 129 Fällen Anklage am Amtsgericht Tiergarten erhoben.
Im Zeitraum vom 4. Mai 2020 bis zum 11. Februar 2021 soll der Beschuldigte, der über eine Zeitarbeitsfirma in das Krankenhaus gekommen war, eine beispiellose Betrugsserie begangen haben. Er nutzte seine Position aus, um an die Debitkarten der Patienten zu gelangen, von denen viele den Kampf gegen das Virus nicht überlebten. Sein Vorgehen war dreist: Er entwendete die Karten entweder direkt aus den Krankenzimmern oder verschaffte sich mit zuvor gestohlenen Wohnungsschlüsseln Zugang zu den Privatwohnungen seiner Opfer.
Mit den erbeuteten Karten ging der Angeklagte dann systematisch vor, indem er eine Reihe von Geldautomatenabhebungen tätigte und Überweisungen zwischen den Konten der Patienten initiierte, um seine Spuren zu verwischen. Anschließend hob er das Geld von den Konten ab, die er zuvor manipuliert hatte. Durch diese hinterhältigen Machenschaften soll er sich unrechtmäßig mehr als 137.000 Euro angeeignet haben. Zusätzlich zu dem Geld erbeutete er auch eine Goldkette, was den Fall noch verwerflicher macht.
Dieser Fall hat nicht nur wegen des finanziellen Schadens, sondern auch wegen des tiefen Verrats an den Grundprinzipien der Pflege und des menschlichen Anstands große Bestürzung ausgelöst. Die Taten, die dem Krankenpfleger vorgeworfen werden, sind ein dunkler Schatten auf der ansonsten selbstlosen und heldenhaften Arbeit vieler Pflegekräfte, insbesondere während der Höhepunkte der Pandemie.
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