Ein italienisches Gericht hat am Samstag im Fall der wegen Mordes verurteilten amerikanischen Studentin Amanda Knox einer erneuten Überprüfung umstrittener DNA-Spuren zugestimmt.Für die Verteidigung der als „Engel mit Eisaugen“ bekannt gewordene Knox ist das ein erster Erfolg. Bei ihrer erstinstanzlichen Verurteilung hatte das Gericht sich geweigert, eine weitere Untersuchung der am Opfer und an der Tatwaffe gefundenen DNA-Spuren vornehmen zu lassen. Ausserdem entschied das Berufungsgericht, weitere Zeugen vorzuladen. Die aus Seattle stammende 23-Jährige wurde im Dezember vergangenen Jahres schuldig gesprochen, 2007 ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher sexuell genötigt und anschliessend getötet zu haben. Dafür wurde sie zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Knox´ damaliger Freund wurde als Mittäter zu 25 Jahren verurteilt. Beide sitzen seit dem 6. November 2007 in Perugia in Haft und beteuern bis heute ihre Unschuld. Die 21-Jährige Kercher wurde am 2. November 2007 mit aufgeschnittener Kehle aufgefunden. Ein dritter Verdächtiger, ein Mann aus der Elfenbeinküste, wurde bereits 2008 schuldig gesprochen und zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er hatte die Vorwürfe ebenfalls bestritten. Im Prozess gegen Knox, die von den italienischen Medien wegen ihres kindlichen und zugleich undurchdringlichen Gesichtsausdrucks «Engel mit Eisaugen» genannt wurde, sagten rund 100 Zeugen aus. Begleitet wurde das Verfahren von einem immensen Medienecho, das die intimsten Details aus dem Privatleben der Angeklagten an die Öffentlichkeit brachte.
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