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kirstyfields (CC0), Pixabay
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Ach, wie herzerwärmend! Amazon – der Gigant, der einem Päckchen Zahnstocher innerhalb von 30 Minuten liefern kann – zeigt jetzt, dass es auch bei politischer Großzügigkeit blitzschnell liefert. Eine Million Dollar für Trumps Amtseinführung? Warum nicht, schließlich ist es immer eine gute Idee, einen Mann zu feiern, der die Tech-Industrie einst als „Feind der Freiheit“ bezeichnete. Aber Moment mal – es gibt noch mehr! Eine zusätzliche Million in Form eines kostenlosen Streams der Amtseinführung auf Amazon Video. Wow, wie großzügig. Nichts schreit so sehr nach „gesellschaftlichem Beitrag“ wie ein kostenloser Livestream, den ohnehin niemand wollte.

Jeff Bezos, der Mann mit den Raketen, trifft sich bald persönlich mit Trump. Natürlich nicht, um zu schleimen oder so. Das wäre absurd. Bezos hat schließlich schon vor Monaten bewiesen, wie neutral er ist, als er Trump nach einem Attentatsversuch heldenhaft lobte. „Tremendous grace under fire“, schrieb er damals. Und das war bestimmt nicht nur ein PR-Move, oder? Nein, nein, das war pure, aufrichtige Bewunderung.

Und Bezos ist nicht allein. Auch Mark Zuckerberg, unser aller Lieblings-Social-Media-Mogul, schließt sich dem Reigen der Liebesbekundungen an. Nachdem Meta Trump nach dem Sturm auf das Kapitol aus den sozialen Netzwerken verbannt hatte, hat Zuckerberg nun scheinbar die Einsicht gewonnen, dass eine Million Dollar für die Amtseinführung des neuen Präsidenten eine großartige Möglichkeit ist, alte Differenzen zu vergessen. Was sind schon ein paar Jahre voller „Fake News“-Vorwürfe, wenn man jetzt bei einem Cocktail in Mar-a-Lago über die Zukunft der Demokratie plaudern kann?

Natürlich ist Trump auch ganz versöhnlich. Die „Washington Post“? Kein Problem mehr. Amazons angeblicher Steuerbetrug? Schnee von gestern. Denn was wirklich zählt, ist, dass die Tech-Giganten endlich sehen, dass Trump immer recht hatte – zumindest, wenn es um ihn selbst geht.

Man muss es Trump lassen: Seine Fähigkeit, selbst ehemalige Erzfeinde zu seiner nächsten großen Party einzuladen, ist bemerkenswert. Und Bezos? Der zieht es vor, keine Wahlempfehlungen mehr auszusprechen, weil „sie nichts bewirken“. Sehr prinzipientreu! Dass diese Entscheidung Tausende Leser verärgert hat? Pfff. Wer braucht schon Leser, wenn man einen neuen besten Freund im Weißen Haus haben kann?

Was lernen wir daraus? Wenn du der reichste Mann der Welt bist und dich mit dem Präsidenten gut stellen willst, dann lass die Prinzipien fallen, pack das Scheckbuch aus und bring eine kostenlose Streaming-Option mit. Und wenn das alles nicht reicht, schick ein paar Raketen ins All. Trump wird’s lieben.

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