Der Süden der USA wird von einer Rasse superflinker Ameisen überrannt.
Was klingt wie aus einem Horrorfilm oder Superheldencomic wird gerade für die Bewohner der Bundesstaaten Florida, Texas, Mississippi und Louisiana zur Realität. Millionen der haarigen Insekten haben Häuser und Industrieanlagen befallen und verursachen enorme Schäden. Befallen die Ameisen ein elektronisches System, können sie Kurzschlüsse auslösen, ja sogar eine ganze Fabrik lahmlegen. So geschehen in Texas, wo ein Computersystem einer Chemiefabrik zwei Mal in 35 Tagen von den Insekten lahmgelegt wurde. In den Städten und auf dem Land wachsen sie sich zur Plage aus. Sie verbreiten sich über Frachtcontainer, Heuballen, Topfpflanzen, Motorräder und Transportwagen im ganzen Land. Bisher gibt es noch kein adäquates Mittel den Schädlingen Herr zu werden. Gift hält sie nur für einen Tag zurück, dann kommen neue Kolonien mit ihren Babys. Steht man im Freien, sind die Schuhe in Sekundenschnelle von Ameisen übersät. Die „Crazy Rasberry Ant“, die „verrückte karibische Ameise“, wird als verrückt bezechnet, weil sie sich mit einer aberwitzigen Geschwindigkeit bewegt. Das einzige, was gegen diese Ameisen hilft, ist der Overkill. Tötet man eine einzige Ameise, sendet diese Botenstoffe aus, die die gesamte Kolonie dazu veranlasst, anzugreifen. Der Insektenkundler Roger Gold hat das Verhalten der Ameisen getestet und ein Ameisenbekämpfungsmittel auf 0,2 Hektar Land verteilt. Nach 30 Tagen sei die gesamte Fläche von einer fünf Zentimeter hohen Schicht aus toten Ameisen bedeckt gewesen. Es habe ausgesehen, als ob die tote Masse in ständiger Bewegung sei – wegen all der neuen Ameisen, die über sie hinweg gekrabbelt seien. Doch trotz der ganzen Probleme, die die Ameisen verurschaen, haben sie doch auch ein Gutes. Sie rotten eine andere Parasitengattung aus. Die der Feuerameisen. Ein schwacher Trost, aber besser als nichts.
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