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Amerikas größtes Privatunternehmen Cargill streicht tausende Arbeitsplätze – „langfristige Strategie“ oder Sparzwang?

jhenning (CC0), Pixabay
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Cargill, der in Minnesota ansässige Lebensmittelriese und größtes privat geführtes Unternehmen der USA, kündigte am Montag an, etwa 5 % seiner weltweiten Belegschaft abzubauen. Dies entspricht rund 8.000 Stellen. Der Grund: sinkende Preise für Lebensmittelrohstoffe und ein deutlicher Rückgang der Unternehmensgewinne.

In einer Erklärung gegenüber CNN bezeichnete Cargill die Stellenstreichungen als Teil einer „langfristigen Strategie“, die Anfang des Jahres festgelegt wurde. Kritiker könnten jedoch meinen, dass das Wort „Strategie“ hier als Synonym für „massive Kostenreduktion“ dient – vor allem angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Von Pandemie-Gewinner zum Sparzwang

Cargill ist nicht irgendein Unternehmen: Es ist der größte Agrarrohstoffhändler der Welt und eine Schlüsselfigur im globalen Lebensmittelgeschäft. Als Mittelsmann verteilt der Konzern Getreide, Fleisch und andere landwirtschaftliche Produkte rund um den Globus. Während der Pandemie und in deren Folge konnte das Unternehmen von Inflation und geopolitischen Krisen profitieren, die die Lebensmittelpreise in die Höhe trieben. Doch diese goldenen Zeiten sind offenbar vorbei.

Die Preise im Supermarkt sinken wieder, und auch die Rinderbestände in den USA sind laut dem Landwirtschaftsministerium rückläufig. Cargill, das stark in die Rindfleischverarbeitung investiert hat, spürt die Folgen.

Ein Gewinneinbruch, der zu denken gibt

Wie Bloomberg berichtete, sind die Gewinne des sonst so verschwiegenen Unternehmens drastisch gesunken. Im Geschäftsjahr, das im Mai endete, verzeichnete Cargill einen Gewinn von 2,48 Milliarden US-Dollar – weniger als die Hälfte der Rekordgewinne von 6,7 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2021 bis 2022 und der niedrigste Wert seit 2016.

Kein Wunder also, dass das Unternehmen auf die Kostenbremse tritt. Doch wie viele der rund 160.000 Mitarbeiter weltweit von den Kürzungen betroffen sein werden, lässt Cargill offen. Es wird erwartet, dass die meisten Stellenstreichungen in den USA stattfinden, wo der Konzern eine besonders starke Präsenz hat.

Brian Sikes und die „neue Ära“

Brian Sikes, der seit 2023 als Präsident und CEO die Geschäfte von Cargill führt, steht nun vor einer schwierigen Aufgabe: Das Unternehmen neu auszurichten, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass man sich von den pandemiebedingten Höhenflügen nun in ein wirtschaftliches Tal verabschiedet.

Ob die Entlassungen wirklich Teil einer vorausschauenden „langfristigen Strategie“ sind oder schlichtweg eine Reaktion auf die sinkenden Profite, wird sich zeigen. Für die betroffenen Mitarbeiter dürften solche Erklärungen jedoch kaum Trost spenden.

Fazit: Ein globaler Riese wankt

Cargill, einst gefeiert für seine Rekordgewinne, befindet sich nun in einer Phase der Konsolidierung – oder, weniger euphemistisch gesagt, des Krisenmanagements. Der weltweite Stellenabbau zeigt, wie empfindlich selbst die größten Player auf veränderte Marktbedingungen reagieren. Für die rund 8.000 betroffenen Mitarbeiter ist dies jedoch ein bitterer Beweis dafür, dass selbst langfristige Strategien oft kurzfristige Opfer fordern.

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