„Mein Leipzig lob ich mir“, sagte einstmals Goethe, doch Leipzigs Oberbürgermeister Jung will jetzt mit seinen Koffern nach Berlin.
Jung hat sich nun entschieden, Leipzig zu verlassen, um Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zu werden. Das heißt dann aber eben auch, dass er seinen OB-Job in Leipzig aufgibt. Jung hat über 20 Jahre in Leipzig gearbeitet, dafür gebührt ihm Anerkennung und Respekt.Jung hinterlässt aber mit dem Leipziger Rathaus auch kein geordnetes Haus, denn in Leipzig gibt es noch viele Baustellen, die ein neuer Oberbürgermeister angehen muss. Schulen, Kindergärten, Leuschnerplatz, Parkplatzsituation usw. Über mangelnde Arbeit wird sich ein neuer Oberbürgermeister nicht beklagen können.
Einen Scherbenhaufen hinterlässt Jung aber in Leipzig bei der SPD, denn die hatte von seinen Absichten erst durch die öffentlichen Berichte in Medien erfahren.
Prompt ging natürlich auch in der Leipziger SPD die Diskussion darüber los, wie nun am besten zu verfahren sei? Andre Soudah, Ortsvereinsvorsitzender des größten SPD Mitgliedervereins in Sachen – Leipzig Mitte -, wollte, dass Jung seinen Platz so schnell wie möglich frei machen soll.
Sachsens SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe fand die Idee gar nicht gut. Sie hatte Verständnis dafür, dass Jung aus Leipzig weg will.
Nun stehen die Zeichen wohl eher auf „schnellerem Abschied“, und die Leipziger SPD wird große Mühen haben, einen überzeugenden Kandidaten zu finden. Da ist in der Leipziger SPD nichts nachgewachsen, so ein führender SPD-Mann in einem Telefongespräch mit unserer Redaktion.
Ganz anders bei der Leipziger CDU. Hier gibt es einen Jens Lehmann, dem viele Leipziger zutrauen, neuer Leipziger OB zu werden. Seinen Hut in den Ring geworfen hat Lehmann aber bis jetzt noch nicht.
Den Hut in den Ring geworfen hat stattdessen Sachsens Justizminister Gemkow. Ob er aber die Leipziger CDU überzeugen kann, ihn als Kandidaten aufzustellen, ist dann fraglich. Gemkow ist sicherlich auch kein Kandidat, der die Leipziger Bürger überzeugen kann. Gemkow wurde in Leipzig dadurch bekannt, dass man auf seine Wohnung einen Anschlag verübte.
Aber auch die anderen Leipziger Parteien werden nun darüber nachdenken, wen Sie für die Neuwahl zum Leipziger OB dann aufstellen werden.
Es wäre Zeit, das Leipzig einmal keinen SPD-Bürgermeister bekommt. Der rote Filz geht leider schon seit Jahren durch das gesamte Leipziger Rathaus. Jetzt ist der Zeitpunkt, dass zu verändern.
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