Da sind wir aber schon ein wenig irritiert, wie wenig Fingerspitzengefühl das Amtsgericht Rostock bei der Wahl des Insolvenzverwalters für die adcada Gesellschaften gezeigt hat. Kritisch finden wir, dass Professor Tobias Schulze bei allen neuen nun in Insolvenz gegangenen Gesellschaften auch der vom Amtsgericht Rostock bestellte Insolvenzverwalter ist.
Das kann und wird aus unserer Sicht nicht GUT gehen können.
Kritisch deshalb, weil es sich ja rechtlich gesehen immer um eigenständige Gesellschaften handelt, die ja auch untereinander dann gegenseitig Ansprüche haben könnten.
Aus unserer Sicht wäre es deutlich klüger gewesen, für die anderen adcada Gesellschaften auch andere Insolvenzverwalter zu bestellen, um hier auch eine interne Kontrolle zu haben, wenn es um Forderungen der einzelnen Gesellschaften geht.
So, in der jetzigen Konstellation ist eine vernünftige Kontrolle nicht möglich. Professor Schulze kontrolliert sich hier dann möglicherweise selber. Ob das im Sinne der Anleger ist?
Gespannt sind wir natürlich darauf, wie Professor Schulze das gesamte Verfahren überhaupt angehen will, denn unserer Überzeugung nach hat Professor Schulze möglicherweise nicht den Hauch einer Ahnung, dass diese Insolvenz sicherlich nicht vergnügungssteuerpflichtig ist. Warten wir es einmal ab.
In der Sache der Bestellung des Insolvenzverwalters haben wir auch das Justizministerium in Schwerin eingeschaltet. Wir wollen wissen, wie man dort das „von uns gesehene Problem“ sieht.
Wir wissen, dass das Unternehmen adcada mit unterschiedlichen Gesellschaften Gelder von Anlegern angenommen hat. Wir vermuten nun (wissen), dass es dann untereinander auch finanzielle Bewegungen gab. Ein Insolvenzverwalter, der für alle Gesellschaften zuständig ist, kann doch dann bitteschön nicht jede Gesellschaft und deren Forderungen gegen sich selber vertreten. Wie soll das bitte dann in der Praxis gehen? Es geht ganz klar nicht, denn das wird zu großen Diskussionen mit den Anlegeranwälten führen, die dann Anleger aus den einzelnen anderen Gesellschaften vertreten.
Wie der zuständige Insolvenzrichter so eine stümperhafte und einfach nur dumme Entscheidung treffen kann, das ist für uns nur dann zu erklären, wenn sich das Amtsgericht Rostock vorher nicht mit den Unternehmen ordentlich befasst hat. Das wiederum wäre dann aus unserer Sicht fatal in der Folge nicht nur für das Insolvenzgericht beim Amtsgericht Rostock.
Für mich nach wie vor unglaublich ist die Tatsache, dass die Kühn – Truppen nicht festgesetzt werden. Vermutlich werden Gelder verschoben, es tauchen urplötzlich neue Gesellschaften auf, nicht zu fassen. Ja glaubt denn die Staatsanwaltschaft, es wird sich alles in Wohlgefallen auflösen ? Für mich steht fest, dass es niemals eine Gewinnabsicht bei jeder der Adcada – Gesellschaften gegeben hat. Es ging nur darum, den aufwendigen Lebensunterhalt der Familie Kühn zu finanzieren. Medienwirksam wurde jeder Einkaufsbeleg vom Postboten inszeniert, die Landung eines Fliegers mit verrosteten Kaugummiautomaten aus China wurde gefeiert, als wenn Jesus persönlich gelandet wäre, alles nur Schein. Es war völlig egal, was der Flieger dabei hatte, Hauptsache der Postbote fährt mit seiner Trulla Maseratti und Super – Daddy hat einen Whisky zur Hand, etwas Anderes an vermeintlicher „Substanz“ sehe ich da nicht. Unglaublich, sowas geht wahrscheins nur in Deutschland. Liebe Staatsanwaltschaft, wacht auf, setzt die Typen fest, solange noch jemand von den Truppen hier ist, denn ich glaube, die Tickets nach South Africa sind sicher alle schon in den feinen Anzügen dieser Truppen und abgehoben wird sicher nicht in Frankfurt ! Das ist Ihnen doch klar, oder ?
Bei P&R hat doch auch der Insolvenzverwalter Jaffe bei allen Gesellschaften die Verwaltung übernommen. Auch dort gab es Forderungen der Gesellschaften untereinander.
Das Jaffe einen sehr guten Job macht wird keiner leugnen können. Warum soll das nicht bei ADCADA auch so funktionieren?
Weil Sie und ich nicht einschätzen können, ob Jaffe einen guten Job gemacht hat oder nicht oder gar hätte einen besseren machen können!
Die Gefahr für Außenstehende, Anleger und sonstige Outsider ist die, dass Interessenkonflikte schleichend zu schlechteren Lösungen führen können. Im Grunde genommen ist dies das gleiche Problem wie bei der Korruption…
Deswegen ist es cleverer, dass sie von vorneherein ausgeschlossen werden.
Am Beispiel vom Infinus – Komplex wurde es deutlich: Erst nach juristischen und öffentlichen Druck hin hat „seine Gottheit Kübler“, in den „unteren“ Insolvenzverfahren RA Scheffler „Platz gemacht“. Das hatte zur Folge, das Letzterer dem Kübler mächtig auf die Finger klopfte.
Das ist auch den getäuschten ADCADA -Anlegern zu wünschen!