„An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG
Berlin
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis zum 30.06.2022
Bilanz
Aktiva |
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30.6.2022 EUR |
30.6.2021 EUR |
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A. Anlagevermögen | 22.566.559,09 | 23.063.244,41 |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 4.871,00 | 5.561,00 |
II. Sachanlagen | 22.561.688,09 | 23.057.683,41 |
B. Umlaufvermögen | 608.163,63 | 69.473,26 |
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 533.410,82 | 44.639,59 |
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 74.752,81 | 24.833,67 |
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 28.757,32 | 37.482,90 |
Bilanzsumme, Summe Aktiva | 23.203.480,04 | 23.170.200,57 |
Passiva |
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30.6.2022 EUR |
30.6.2021 EUR |
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A. Eigenkapital | 3.479.671,03 | 3.308.532,27 |
I. gezeichnetes Kapital | 6.223.000,00 | 6.223.000,00 |
II. Kapitalrücklage | 136.297,62 | 136.297,62 |
III. Gewinnrücklagen | 335,32 | 335,32 |
IV. Bilanzverlust | 2.879.961,91 | 3.051.100,67 |
B. Rückstellungen | 41.551,02 | 45.594,18 |
C. Verbindlichkeiten | 17.442.382,99 | 19.816.074,12 |
D. Rechnungsabgrenzungsposten | 2.239.875,00 | 0,00 |
Bilanzsumme, Summe Passiva | 23.203.480,04 | 23.170.200,57 |
Anhang
1. Grundsätzliches zum Jahresabschluss
Die „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG mit Sitz in Berlin ist beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer HRB 137077 B eingetragen. Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 30. Juni 2022 wurde auf der Grundlage der Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches aufgestellt.
Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft gemäß den Größenmerkmalen des § 267 Abs. 2 HGB.
Die dem Vorjahresabschluss zum 30. Juni 2021 zugrundeliegenden Ansatz-, Bewertungs- und Ausweismethoden werden unverändert fortgeführt.
Aufgrund der sukzessiven Aufhebung von Einschränkungen für die Nutzung des Stadions durch behördliche Auflagen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wurden, verbesserte sich die wirtschaftliche Situation des Hauptmieters. Auf dieser Basis wurden im Berichtsjahr keine Mietminderungen mehr gewährt und nutze die Gesellschaft die im Mietvertrag mit dem Hauptmieter vereinbarte Wertsicherungsklausel. Dadurch konnten deutliche Gewinne ausgewiesen und demzufolge das Eigenkapital auf 3.480 T€ erhöht werden. Nach Beendigung der pandemischen Lage wird auch für das Geschäftsjahr 2022/2023 wieder mit einem moderaten Gewinn geplant. Die Liquidität ist aufgrund der konzerninternen Unterstützung nicht gefährdet, so dass die Unternehmensfortführung nicht in Frage steht.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.
Die Bilanzerstellung erfolgte unter vollständiger Verwendung des Jahresergebnisses.
Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wird vom Grundsatz der Unternehmensfortführung (going-concern-Prinzip gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) ausgegangen.
3. Erläuterungen sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Bilanz
Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten bewertet und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.
Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Für das Stadion wurde gemäß Gutachten vom 01. September 2009 ein Wert der Einlage in Höhe von 3,8 Mio. € auf Basis der angefallenen Kosten ermittelt, der planmäßig abgeschrieben wird. Die Haupttribüne wurde zum 12.07.2013 in Betrieb genommen. Zum Bilanzstichtag betragen die aktivierten Anschaffungs- und Herstellungskosten 17,2 Mio. €, die nach planmäßigen Abschreibungen einen Buchwert von 12,6 Mio. € ergeben. Für die erneute Stadionerweiterung wurden 2,15 Mio. € aktiviert und noch nicht abgeschrieben.
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen wurden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der einzelnen Wirtschaftsgüter vorgenommen.
Von dem Bewertungswahlrecht nach § 6 Abs. 2 EStG für geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) wurde in vollem Umfang Gebrauch gemacht.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten bewertet. Das strenge Niederstwertprinzip wurde beachtet. Eine namentliche Einzelaufstellung ist vorhanden. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Umsatzsteuerforderungen von 67.711,79 €.
Der Ausweis der flüssigen Mittel am Bilanzstichtag erfolgte zu Nennwerten. Die ausgewiesenen Banksalden stimmen mit den Rechnungsabschlüssen der Kreditinstitute überein. Der Kassenbestand stimmt mit dem Bilanzansatz überein.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben vor dem Bilanzstichtag gebildet, welche Aufwendungen nach dem Bilanzstichtag betreffen.
Auf das Wahlrecht der Aktivierung von latenten Steuern wird nach § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB verzichtet. Die aktiven latenten Steuern ergeben sich auf Grund von nutzbaren Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuer- Verlustvorträgen. Derzeit gilt ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5 Prozent. Unter Berücksichtigung der Gewerbesteuer ergibt sich ein Gesamtsteuersatz von 30,2 Prozent.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 6.223.000,00 €. Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 17. Oktober 2011 wurde das Grundkapital um bis zu 5.000.000,00 € auf bis zu 8.500.000,00 € erhöht und die Satzung in § 5 Abs. 5 (Namensaktien) geändert. Die Kapitalerhöhung ist in Höhe von 2.723.000,00 € durchgeführt worden. Der hierzu ermächtigte Aufsichtsrat hat durch Beschluss vom 10. August 2012 die Satzung entsprechend geändert. Das Grundkapital beträgt danach 6.223.000,00 €. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 28. August 2012. Das Grundkapital besteht aus 12.446 vinkulierten Namensaktien im rechnerischen Nennbetrag von 500,00 €.
Die Kapitalrücklage in Höhe von 136.297,62 € entstand in Höhe von 94.674,40 € durch den Formwechsel in die Aktiengesellschaft und in Höhe von 41.623,22 € durch die Verschmelzung der Komplementärgesellschaft „An der Alten Försterei“ Verwaltungsgesellschaft mbH.
Die Gewinnrücklagen betreffen die Zuführung zur gesetzlichen Rücklage gemäß § 150 AktG in Höhe von 335,32 € im Geschäftsjahr 2011/ 2012.
Aufgrund des Jahresüberschusses von 171.138,76 € ist nach Berücksichtigung des Verlustvortrags von -3.051.100,67 € (Vj.: -1.516.551,26 €) ein Bilanzverlust von -2.879.961,91 € auszuweisen.
Die Rückstellungen sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um alle zum Bilanzstichtag ungewissen Verbindlichkeiten abzudecken. Die Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Jahresabschlussprüfung und Jahresabschlusserstellung (25 T€) und Urlaubsrückstellungen (17 T€).
Die Verbindlichkeiten enthalten sämtliche Verbindlichkeiten des Unternehmens. Sie wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages bewertet. Eine namentliche Einzelaufstellung ist vorhanden.
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr | EUR 5.122.963,09 | (Vj.: TEUR 3.039) |
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr | EUR 12.319.419,90 | (Vj.: TEUR 16.777) |
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre | EUR 0,00 | (Vj.: TEUR 0,00) |
Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Darlehen zzgl. Zinsen in Höhe von 10.093.342,47 € (Vj.: 9.454 T€) sowie aus Lieferungen und Leistungen 675,00 € (Vj.: 934 T€). Der Zinssatz für die Darlehen ist mit 1% festgeschrieben.
Es wurden folgende Sicherheiten begeben:
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1.126.872,02 € (Vj.: 1.951 T€) sind durch eine Grundschuld von 7.000.000,00 € gesichert. Daneben dient die Abtretung der Ansprüche aus der Vermietung des Pfandobjekts als Sicherheit.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 0,00 € (Vj.: 8.321 T€) waren durch die Mietforderungen an den Gesellschafter gesichert, die bei Tilgungsrückständen mit den Tilgungen verrechnet werden dürfen.
Insgesamt bestehen Sicherheiten für Verbindlichkeiten in Höhe von 1.126.872,02 € (Vj.: 10.273 T€).
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten eine freiwillige Mietvorauszahlung der Hauptmieterin der Stadionmiete bis März 2023.
4. Haftungsverhältnisse
Es besteht eine gesamtschuldnerische Haftung gemeinsam mit einem verbundenen Unternehmen für einen Kredit über 1.000.000,00 €. Von dem verbundenen Unternehmen wurde der Kredit in voller Höhe beansprucht. Das Risiko der Inanspruchnahme der Gesellschaft wird zum Bilanzstichtag aufgrund der vorliegenden Planungsrechnungen als nicht wahrscheinlich eingestuft.
5. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 3.600,00 € (Vj.: 3,3 T€) resultieren aus einem Mietvertrag und in Höhe von 18.850,52 € (Vj.: 27,6 T€) aus einem Leasing-Vertrag.
Die jährliche Erbpacht laut Vertrag beträgt 125.143,68 €. Der Erbbaurechtsvertrag läuft bis zum 30. Juni 2073.
6. Gewinnverwendungsvorschlag
Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021/2022 in Höhe von 171.138,76 € auf neue Rechnung vorzutragen.
7. Sonstige Angaben
Vorstände der Gesellschaft sind:
– Herr Dirk Thieme, Dipl. Ing. für Bauwesen, Oberbarnim (Vorsitzender des Vorstands)
– Herr Oskar Kosche, Dipl. Kfm., Berlin.
Die Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde in Anspruch genommen.
Die Gesellschaft hat gemäß § 95 AktG einen Aufsichtsrat, der aus 6 Mitgliedern besteht:
– Herr Dirk Zingler, Berlin, Geschäftsführer der RÖFA – DIE LOGISTIKER GmbH, Berlin, (Vorsitzender),
– Frau Dagmar Wildebrandt, Berlin, Rentnerin (stellvertretende Vorsitzende, bis 15.07.2021),
– Frau Katja Jösting, Berlin, Angestellte (stellvertretende Vorsitzende, ab 10.02.2022),
– Herr Thomas Koch, Berlin, Vorstand der Koch Automobile AG, Berlin,
– Herr Prof. Dr. Michael Kölmel, Feldafing, Geschäftsführer der MK Medien Beteiligungs GmbH, Feldafing,
– Herr Holger Keye, Berlin, Beamter beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
– Herr Dirk Gräning, Berlin, Rechtsanwalt bei Rechtsanwälte Gräning & Kollegen, Berlin.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr keine Bezüge erhalten.
Das Gesamthonorar für den Abschlussprüfer im Geschäftsjahr 2021/2022 beträgt 23 T€, davon für Abschlussprüfungsleistungen 17 T€ und für andere Bestätigungsleistungen 6 T€. Von einem Netzwerkpartner wurden 31 T€ sonstige Beratungsleistungen erbracht.
Im Geschäftsjahr 2021/2022 waren durchschnittlich 39 Arbeitnehmer, davon 24 Angestellte (Vollzeit), 2 Angestellte (Teilzeit), 13 Aushilfen sowie 1 Auszubildende für die Gesellschaft tätig.
Der 1. FC Union Berlin e.V., Berlin, hat uns gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihm eine Mehrheitsbeteiligung der „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG nach § 16 Abs. 1 AktG gehört. Die Gesellschaft ist damit Tochterunternehmen des 1. Fußballclubs Union Berlin e.V., Berlin, und wird in dessen Konzernabschluss einbezogen.
8. Nachtragsbericht
Aufgrund der stark steigenden Energiekosten ist mit höheren Aufwendungen zu rechnen. Ob und in welchem Umfang die Preissteigerungen von unseren Mietern getragen werden können ist derzeit ungewiss. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung mit erheblichen Auswirkungen auf die Finanz- Vermögens- und Ertragslage sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2021/2022 nicht eingetreten.
Berlin, den 12. September 2022
gez. Dirk Thieme gez. Oskar Kosche (Vorstandsvorsitzender) (Vorstandsmitglied)
sonstige Berichtsbestandteile
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 11.10.2022 festgestellt.
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