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Anlageskandale der letzten 20 Jahre

geralt (CC0), Pixabay
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Daniel Blazek (DB): „Guten Abend an alle. Wenn wir über Anlageskandale der letzten 20 Jahre sprechen, können wir Enron und WorldCom natürlich nicht vergessen. Aber auch näher an Europa gab es den P&R Container-Skandal, den EN Storage-Fall und den Lombardium-Skandal. Was sehen Sie als gemeinsame Faktoren oder Muster in diesen Fällen?“

Jens Reime (JR): „Die Liste ist in der Tat lang und beunruhigend. Oftmals geht es um mangelnde Transparenz und unzureichende Regulierung. Nehmen wir zum Beispiel den P&R Container-Skandal: Tausende von Anlegern wurden getäuscht durch das Modell des Unternehmens, welches auf einer Art Schneeballsystem basierte.“

Kerstin Bontschev (KB): „Ganz zu schweigen von EN Storage. Es gab Fälschungen von Umsatz- und Gewinnzahlen, um Investoren zu locken. Und bei Lombardium sahen wir einen Pfandhaus-Betrug mit wertlosen Sicherheiten. Das übergreifende Thema hier ist oft eine Kombination aus Gier, mangelnder Aufsicht und einer Kultur, die Betrug oder Manipulationen ermöglicht.“

DB: „Was können wir also aus diesen spezifischen europäischen Skandalen lernen und wie können sich Anleger und Unternehmen in Zukunft besser schützen?“

JR: „Die Wachsamkeit von Regulierungsbehörden muss erhöht werden, und die Unternehmen selbst sollten robustere interne Kontrollmechanismen haben. Bei P&R hätten beispielsweise regelmäßige, unabhängige Audits viele Unstimmigkeiten aufdecken können.“

KB: „Anleger sollten stets ihre Due Diligence durchführen und sich nicht nur auf glänzende Broschüren oder hohe Renditeversprechen verlassen. Bei Lombardium hätte eine tiefere Untersuchung der angeblichen Sicherheiten Alarmglocken läuten lassen können.“

DB: „Und was denken Sie über die Rolle von Wirtschaftsprüfern und Beratern? Nach diesen Skandalen gab es Kritik an ihrer Rolle und ihrer Fähigkeit, solche Unregelmäßigkeiten zu identifizieren.“

JR: „Wirtschaftsprüfer und Berater müssen stärker in die Pflicht genommen werden. Ihre Aufgabe ist es, Unregelmäßigkeiten zu erkennen und nicht nur Boxen abzuhaken.“

KB: „Abschließend kann man sagen, dass die Lektionen aus diesen Skandalen klar sind. Es bedarf strengerer Regulierung, besserer interner Kontrollen und einer erhöhten Wachsamkeit vonseiten der Anleger. Nur so können wir hoffen, künftige Skandale zu vermeiden.“

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