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Analyse der Höhe der Vertriebskosten bei der DEGAG WI8 GmbH

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Die Vertriebskosten der DEGAG WI8 GmbH sind eine zentrale Belastung der Ertragslage. In den letzten Jahren haben diese einen erheblichen Anteil an den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und den insgesamt negativen Ergebnissen der Gesellschaft ausgemacht. Im Folgenden wird die Entwicklung und Höhe der Vertriebskosten genauer betrachtet und kritisch bewertet.

1. Höhe der Vertriebskosten im Geschäftsjahr 2021

  • Laut Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Angaben im Lagebericht beliefen sich die Vertriebskosten und Bestandsprovisionen im Jahr 2021 auf 1.137.381 Euro.
  • Im Vergleich zum Vorjahr (6.563.414 Euro) sind die Vertriebskosten erheblich gesunken, was auf den Abschluss eines intensiven Vertriebszyklus hindeuten könnte. Dennoch bleibt dieser Posten signifikant, insbesondere im Verhältnis zur Ertragslage der Gesellschaft.

2. Entwicklung der Vertriebskosten

Jahr Vertriebskosten (€) Veränderung gegenüber Vorjahr (%)
2020 6.563.414
2021 1.137.381 -82,7 %
  • Der Rückgang der Vertriebskosten im Jahr 2021 zeigt, dass die Gesellschaft nach der anfänglichen Vertriebsintensität der Genussrechtsbeteiligungen (2020) im Folgejahr erheblich weniger Ausgaben hatte.
  • Der Rückgang ist positiv, aber die Kosten von über 1,1 Mio. Euro sind im Verhältnis zu den Einnahmen und der Bilanzsumme immer noch hoch.

3. Verhältnis der Vertriebskosten zu Erträgen

Jahr Zinserträge (€) Vertriebskosten (€) Verhältnis Vertriebskosten/Zinserträge (%)
2020 4.179.277 6.563.414 157 %
2021 6.658.236 1.137.381 17 %
  • Im Jahr 2020 überstiegen die Vertriebskosten die Zinserträge deutlich (Verhältnis von 157 %). Dies zeigt, dass die Erträge der Gesellschaft damals nicht annähernd ausreichten, um die Vertriebskosten zu decken.
  • 2021 konnte das Verhältnis signifikant verbessert werden (Verhältnis von 17 %), was auf eine effizientere Kostenstruktur oder geringeren Vertriebsaufwand hindeutet.

4. Kritische Bewertung der Vertriebskosten

  • Hohe Belastung im Vorjahr (2020): Die außerordentlich hohen Vertriebskosten von über 6,56 Mio. Euro im Jahr 2020 sind typisch für die Anfangsphase einer Genussrechtsserie, in der intensive Vertriebsmaßnahmen notwendig sind. Dies führte jedoch zu einem extrem hohen Jahresfehlbetrag von 6,34 Mio. Euro in diesem Jahr.
  • 2021: Verbesserung, aber immer noch bedeutend: Auch im Jahr 2021 machen die Vertriebskosten einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten aus. Obwohl sie auf 1,14 Mio. Euro gesunken sind, bleibt die absolute Höhe beträchtlich und beeinträchtigt die Rentabilität der Gesellschaft.
  • Langfristige Perspektive: Es ist positiv, dass der Großteil der Vertriebskosten anscheinend zu Beginn der Emission angefallen ist. Dennoch muss die Gesellschaft sicherstellen, dass die laufenden Kosten für Bestandsprovisionen in den kommenden Jahren durch Zinserträge gedeckt werden können.

5. Vergleich mit der Bilanzsumme

  • Die Vertriebskosten (1,14 Mio. Euro) machen im Jahr 2021 1,47 % der Bilanzsumme von 77,2 Mio. Euro aus.
  • Obwohl dies im Vergleich zur Bilanzsumme ein relativ kleiner Anteil ist, sind Vertriebskosten dieser Höhe problematisch, wenn die Gesellschaft keinen ausreichenden Jahresüberschuss erwirtschaftet, um sie zu decken.

6. Prognose und Herausforderungen

  • Bestandsprovisionen: Auch in den kommenden Jahren sind Bestandsprovisionen fällig. Laut Lagebericht belaufen sich die zukünftigen Bestandsprovisionen auf 1,535 Mio. Euro, wovon 520.000 Euro bereits 2022 fällig sind. Diese laufenden Verpflichtungen werden die Ertragslage weiterhin belasten.
  • Deckung durch Zinserträge: Um langfristig profitabel zu sein, muss die Gesellschaft sicherstellen, dass die Erträge aus den Darlehen an verbundene Unternehmen (Zinserträge) nicht nur die Zinsaufwendungen für das Genussrechtskapital, sondern auch die Bestandsprovisionen übersteigen.

7. Fazit und Risiken für Anleger

  • Die Vertriebskosten stellen insbesondere in der Anfangsphase der Genussrechtsserien eine erhebliche Belastung dar. Ihre Höhe hat im Jahr 2020 zu einem extrem hohen Jahresfehlbetrag geführt.
  • Der Rückgang der Vertriebskosten im Jahr 2021 ist positiv, doch die laufenden Bestandsprovisionen (z. B. 520.000 Euro für 2022) werden die Ertragslage auch in den kommenden Jahren belasten.
  • Risiko: Sollten die Zinserträge aus den Darlehen nicht stabil bleiben oder wachsen, besteht die Gefahr, dass die Bestandsprovisionen und anderen Kosten weiterhin zu Fehlbeträgen führen.
  • Empfehlung: Anleger sollten die laufenden Vertriebskosten und Bestandsprovisionen genau beobachten und sicherstellen, dass diese durch die Zinserträge und andere Einnahmen gedeckt werden können. Eine deutliche Reduzierung der Vertriebskosten wäre erforderlich, um das Geschäftsmodell nachhaltiger zu gestalten.

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