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Analyse des Jahresabschlusses 2021/22 der BW-Microliving GmbH aus Anlegersicht

tungnguyen0905 (CC0), Pixabay
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1. Unternehmenssituation und Finanzlage

Der Jahresabschluss der BW-Microliving GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis 30.09.2022 zeigt eine herausfordernde finanzielle Lage. Hier sind die wichtigsten Punkte, die aus Anlegersicht relevant sind:

  • Bilanzsumme: Die Bilanzsumme beträgt 2.085.586,51 EUR, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2.282.653,69 EUR) bedeutet.
  • Eigenkapital: Das Unternehmen weist weiterhin ein negatives Eigenkapital von -538.156,89 EUR auf. Im Vergleich zum Vorjahr (-378.575,29 EUR) hat sich die Eigenkapitalposition weiter verschlechtert.
  • Bilanzverlust: Der Bilanzverlust hat sich von -447.075,29 EUR im Vorjahr auf -606.656,89 EUR erhöht, was auf ein anhaltendes Verlustgeschäft hinweist.
  • Substanzgenussrechte: Das Unternehmen hat Substanzgenussrechte in Höhe von 700.000,00 EUR, was eine wesentliche Quelle der Finanzierung darstellt.

2. Ertragslage

Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt eine deutliche Verschlechterung der Ertragslage:

  • Umsatzerlöse: Der Umsatz ist drastisch eingebrochen. Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden lediglich 683,40 EUR erwirtschaftet, verglichen mit 237.441,88 EUR im Vorjahr. Dieser Einbruch ist ein kritisches Signal für Investoren, da die Umsätze ein zentrales Element für das Wachstum und die Nachhaltigkeit eines Unternehmens darstellen.
  • Betriebsergebnis: Das Betriebsergebnis beträgt -83.579,57 EUR, was eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr (198.756,92 EUR) darstellt.
  • Jahresfehlbetrag: Der Jahresfehlbetrag beläuft sich auf -159.581,60 EUR, verglichen mit einem kleinen Gewinn von 14.968,51 EUR im Vorjahr. Dies zeigt, dass das Unternehmen 2021/22 ein deutlicher Verlustträger war.

3. Finanzierungsstruktur und Verbindlichkeiten

Das Unternehmen weist erhebliche Verbindlichkeiten auf:

  • Die Gesamtschulden belaufen sich auf 1.872.034,75 EUR, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (1.958.228,98 EUR) darstellt.
  • Der Großteil dieser Verbindlichkeiten besteht aus nachrangigen Darlehen sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, was auf eine hohe Abhängigkeit von externen Geldgebern hindeutet. Diese Verschuldung könnte sich in Zukunft negativ auf die Liquidität und die Handlungsfähigkeit des Unternehmens auswirken.

4. Investitionen und Vermögensstruktur

Das Unternehmen hat kaum Investitionen in Anlagevermögen getätigt:

  • Das Anlagevermögen ist mit nur 53.029,52 EUR vergleichsweise gering, und der Großteil davon entfällt auf Finanzanlagen. Die Sachanlagen machen lediglich 527,52 EUR aus, was auf einen sehr geringen Bestand an materiellen Vermögenswerten hinweist.
  • Im Umlaufvermögen sind insbesondere die Wertpapiere und Anteile an verbundenen Unternehmen mit 1.827.746,70 EUR hervorzuheben. Diese Posten sind stabil geblieben, könnten jedoch ein erhöhtes Risiko bergen, da die Beteiligungen (z.B. BW Projektmanagement GmbH) ebenfalls stark von der wirtschaftlichen Entwicklung der Muttergesellschaft abhängen.

5. Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich deutlich erhöht und belaufen sich auf 51.708,65 EUR (Vorjahr: 3.000,00 EUR). Dies könnte auf potenzielle zukünftige Verpflichtungen hinweisen, was ein Risiko für die zukünftige Liquidität des Unternehmens darstellt.

6. Kredit- und Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen sind mit 75.702,09 EUR hoch, was den finanziellen Druck auf das Unternehmen weiter erhöht. Da die Verbindlichkeiten größtenteils nachrangig sind, besteht ein gewisses Maß an Flexibilität bei der Rückzahlung, aber die hohen Zinsen belasten dennoch das Ergebnis.

7. Fazit und Empfehlung aus Anlegersicht

Die BW-Microliving GmbH befindet sich in einer finanziell prekären Situation, die erhebliche Risiken für Investoren birgt:

  • Umsatzrückgang: Der massive Einbruch der Umsatzerlöse und die daraus resultierenden Verluste sind besorgniserregend. Das Unternehmen hat es im Geschäftsjahr 2021/22 nicht geschafft, stabile Einnahmequellen zu generieren, was auf strukturelle Probleme hinweisen könnte.
  • Hohe Schuldenlast: Die hohe Verschuldung, insbesondere durch nachrangige Darlehen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, belastet das Unternehmen finanziell stark.
  • Negatives Eigenkapital: Das negative Eigenkapital und die anhaltenden Verluste gefährden die langfristige Stabilität des Unternehmens. Ein derartiger Zustand macht die BW-Microliving GmbH für weitere Investitionen unattraktiv, solange keine klare Strategie zur Restrukturierung und Umsatzsteigerung ersichtlich ist.
  • Finanzielle Abhängigkeit: Die Substanzgenussrechte in Höhe von 700.000 EUR und die nachrangigen Darlehen machen das Unternehmen stark von externen Kapitalgebern abhängig. Diese Situation ist für potenzielle Investoren ein Risikofaktor, da die finanzielle Flexibilität begrenzt ist.

Empfehlung: Investoren sollten angesichts der aktuellen Lage der BW-Microliving GmbH äußerste Vorsicht walten lassen. Es wäre ratsam, sich auf mögliche Restrukturierungspläne oder Strategien zur Umsatzsteigerung zu konzentrieren, bevor eine Entscheidung zur Beteiligung oder weiteren Finanzierung getroffen wird. Solange keine klaren Schritte zur Verbesserung der finanziellen Lage unternommen werden, bleibt die Anlage in das Unternehmen mit hohen Risiken verbunden.

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