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Analyse des Jahresabschlusses der Olympisches Dorf Berlin 1936 GmbH für das Geschäftsjahr 2022

Agzam (CC0), Pixabay
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Die Olympisches Dorf Berlin 1936 GmbH hat ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 hinterlegt. Die Bilanz zeigt eine Verschlechterung der Ertragslage, während die Verbindlichkeiten gestiegen sind. Das Eigenkapital bleibt positiv, jedoch weist das Unternehmen erneut einen Jahresfehlbetrag auf. Im Folgenden werden die wesentlichen Punkte analysiert.

1. Finanzielle Lage

Aktiva

  • Anlagevermögen:
    Im Geschäftsjahr 2022 wurde erstmals Anlagevermögen ausgewiesen, welches sich auf 4.708,00 Euro beläuft. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen in Sachanlagen investiert hat, etwa in bewegliche Wirtschaftsgüter. Im Vorjahr wurde kein Anlagevermögen bilanziert.
  • Umlaufvermögen:
    Das Umlaufvermögen beträgt zum 31.12.2022 18.626,94 Euro und besteht ausschließlich aus flüssigen Mitteln (Kassenbestand und Bankguthaben). Gegenüber dem Vorjahr (23.771,80 Euro) ist ein Rückgang von 5.144,86 Euro festzustellen, der auf den Jahresfehlbetrag zurückzuführen sein dürfte.

Passiva

  • Eigenkapital:
    Das Eigenkapital ist von 23.758,15 Euro im Jahr 2021 auf 19.516,67 Euro im Jahr 2022 gesunken. Die Reduktion um 4.241,48 Euro entspricht dem Jahresfehlbetrag. Die Eigenkapitalquote bleibt jedoch positiv, was ein gewisses finanzielles Polster darstellt.
  • Verbindlichkeiten:
    Die Verbindlichkeiten sind deutlich gestiegen, von 13,65 Euro im Jahr 2021 auf 3.818,27 Euro im Jahr 2022. Diese Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, es bestehen keine langfristigen Schulden.
    Der Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten könnte auf Investitionen oder operative Kosten hinweisen, die durch externe Mittel gedeckt wurden.

2. Ertragslage

  • Jahresfehlbetrag:
    Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2022 einen Jahresfehlbetrag von 4.241,48 Euro aus. Dies stellt eine Verschlechterung gegenüber dem Fehlbetrag des Vorjahres (1.241,85 Euro) dar. Der kumulierte Verlustvortrag beträgt somit insgesamt 5.483,33 Euro (Jahresfehlbetrag 2022 + Verlustvortrag 2021).
  • Ergebnisverwendung:
    Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag erneut auf neue Rechnung vorzutragen. Dies bedeutet, dass keine Maßnahmen zur Verlustdeckung ergriffen wurden, und die Fehlbeträge weiterhin die Eigenkapitalposition belasten.

Fazit zur Ertragslage:

Die steigenden Verluste deuten darauf hin, dass die Gesellschaft nicht kostendeckend arbeitet. Da keine Umsätze oder operative Erträge angegeben werden, bleibt die wirtschaftliche Basis unklar.

3. Liquidität

Die flüssigen Mittel belaufen sich auf 18.626,94 Euro, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten 3.818,27 Euro betragen. Damit verfügt das Unternehmen über ausreichende Liquidität, um seine Verbindlichkeiten kurzfristig zu decken. Die Zahlungsfähigkeit scheint daher für das nächste Geschäftsjahr gesichert.

4. Besondere Aspekte

Investitionen in Sachanlagen:

Die erstmalige Ausweisung von Anlagevermögen (4.708,00 Euro) zeigt, dass Investitionen getätigt wurden. Es bleibt unklar, welche Sachanlagen angeschafft wurden und wie diese mit der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft zusammenhängen.

Keine Mitarbeiter:

Die Gesellschaft beschäftigte zum Bilanzstichtag keine Mitarbeiter. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen entweder keine operative Geschäftstätigkeit hat oder diese vollständig von den Gesellschaftern getragen wird.

Keine wesentlichen Ereignisse nach dem Geschäftsjahresende:

Laut Nachtragsbericht sind nach dem 31.12.2022 keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten. Dies bestätigt, dass keine akuten Risiken oder Chancen für die Gesellschaft vorliegen.

5. Vergleich zum Vorjahr

  • Anstieg der Verbindlichkeiten:
    Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant erhöht (von 13,65 Euro auf 3.818,27 Euro).
  • Rückgang des Umlaufvermögens:
    Das Umlaufvermögen hat sich leicht reduziert, was auf die Deckung von Kosten und den Jahresfehlbetrag zurückzuführen ist.
  • Zunehmende Verluste:
    Der Jahresfehlbetrag ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was die finanzielle Stabilität langfristig beeinträchtigen könnte.

6. Risiken und Empfehlungen

Risiken:

  1. Steigende Verluste:
    Der erneute Jahresfehlbetrag und der zunehmende Verlustvortrag belasten das Eigenkapital und könnten bei anhaltenden Verlusten langfristig zu einer bilanziellen Überschuldung führen.
  2. Unklare Geschäftstätigkeit:
    Die fehlenden Angaben zu Umsätzen und operativen Tätigkeiten lassen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells aufkommen.

Empfehlungen:

  1. Kostensenkung und Umsatzsteigerung:
    Die Geschäftsführung sollte Maßnahmen prüfen, um Kosten zu reduzieren und/oder neue Einnahmequellen zu erschließen, um künftige Fehlbeträge zu vermeiden.
  2. Klarheit über Investitionen:
    Die Sachanlagen sollten näher erläutert werden, insbesondere in Bezug auf ihren Nutzen für die Geschäftstätigkeit.
  3. Eigenkapital stärken:
    Die Gesellschaft könnte das Eigenkapital durch Gesellschaftereinlagen oder den Verzicht auf Forderungen stärken, um die finanzielle Stabilität zu erhöhen.

7. Fazit

Die Olympisches Dorf Berlin 1936 GmbH befindet sich trotz ausreichender Liquidität in einer schwierigen Ertragslage. Die steigenden Verluste und der kumulierte Verlustvortrag belasten die Eigenkapitalposition, während die Verbindlichkeiten zugenommen haben.

Die Gesellschaft sollte Maßnahmen ergreifen, um die Verluste zu begrenzen und eine nachhaltige Geschäftstätigkeit sicherzustellen. Der aktuelle Jahresabschluss zeigt zwar keine akute Insolvenzgefahr, jedoch besteht mittelfristig Handlungsbedarf, um die finanzielle Stabilität zu sichern.

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