Andrej Hermlin ist Jazzmusiker, Sohn des DDR-Dichters Stephan Hermlin und ein überzeugter Linker.
1990 trat er in die SED-Nachfolgepartei PDS ein, aus der später die Linkspartei wurde. Wie sehr er lange Zeit von den Ideen der Partei überzeugt war, zeigt ein Wahlspot aus dem Jahr 2009, in dem er von den leidenschaftlichen „Visionen“ der Linken schwärmte. Doch schon zu der Zeit erwähnt er die „Kopfschmerzen“, die ihm seine Partei gelegentlich bereite.
Das Kopfweh wird wohl langsam zur Migräne – er droht der Parteiführung mit seinem Austritt. Sollten sich bestimmte Entwicklungen in der Linkspartei verstärken, sähe er keinen Sinn mehr in der Partei zu bleiben. Schon die antisemitischen Äußerungen der vergangenen Wochen habe er, der Sohn eines Juden, als „persönlich sehr verletzend“ empfunden. Die Danksagung anlässlich des 50. Jahrestag des Mauerbaus
mit einem Foto bewaffneter Kampfgruppenmitglieder vor dem Brandenburger Tor auf der Titelseite der „Jungen Welt“ benannte Hermlin als weiteren Grund. Er bezeichnete diese als völlig inakzeptabel.
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