Ein 29-jähriger Mann muss sich nun vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten, da er Teil einer mutmaßlichen Betrügergruppe gewesen sein soll. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen ihn erhoben wegen Beihilfe zum versuchten gewerbsmäßigen Betrug in zwei Fällen und einem vollendeten gewerbsmäßigen Betrug.
Laut Anklage gab die Gruppe gegenüber Banken vor, Mitarbeiter von Unternehmen zu sein, um sogenannte Blitzüberweisungen zu initiieren. Dabei handelt es sich um sofortige Überweisungen, die innerhalb weniger Sekunden geprüft und veranlasst werden. Das Geld sollte auf Bankkonten von Personen überwiesen werden, die zuvor durch Täuschung, Drohung oder Geldversprechen angeworben worden waren. Die Kontoinhaber sollten das Geld dann an Mitglieder der Gruppe weiterleiten, die es wiederum an die Drahtzieher hinter der Betrügergruppe weiterleiten würden.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen dem 18. und dem 24. Juli 2019 Zielkonten für die Gruppe akquiriert zu haben, indem er drei verschiedenen Kontoinhabern vortäuschte, dass ihr Konto für Überweisungen von seinen aus dem Libanon stammenden Verwandten genutzt werden müsse. Tatsächlich wurde eine Blitzüberweisung in Höhe von rund 46.150 Euro ausgeführt und das Geld wurde an ihn weitergeleitet. Er soll den Betrag abzüglich einer Provision an die Drahtzieher hinter der Gruppe weitergeleitet haben.
Die Staatsanwaltschaft Berlin strebt neben einer Verurteilung auch die Einziehung des erlangten Geldes in Höhe von 46.150 Euro als Wertersatz zur Entschädigung der Opfer an. Gegen die Drahtzieher werden separate Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Berlin durchgeführt.
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