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Anklage gegen Hawaladare

Rollstein (CC0), Pixabay
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Mutmaßliche Hawaladare wegen Beteiligung an einerGegen drei Berliner Hawaladare im Alter von 52, 53 und 56 Jahren hat die Staatsanwaltschaft Berlin wegen der gemeinschaftlichen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung in Tateinheit mit Verstößen gegen das Zahlungsdienstleistungsgesetz und das Kreditwirtschaftsgesetz Anklage zum Landgericht Berlin erhoben.

Die Angeschuldigten sollen sich spätestens seit dem 6. März 2022 dem System des sog. „Hawala-Bankings“ angeschlossen und durch 160 Transaktionen mehr als 2,5 Millionen Euro transferiert haben. Das „Hawala-Banking“ basiert dabei auf großem Vertrauen der Nutzer in Akteure wie die Angeschuldigten. Denn die Nutzer geben bei einem Hawaladar einen be-stimmten Geldbetrag ab, der andernorts an eine andere Person ausgezahlt werden soll. Die Hawaladare nehmen das Geld entgegen und informieren einen Hawalarenkollegen im In- oder Ausland, der dann die Auszahlung vornimmt.Überprüfungen der Herkunft des Geldes oder etwaiger steuerlicher Verpflichtungen erfolgen nicht, ebenso wenig werden die Transaktionen nachvollziehbar dokumentiert. Faktisch sollen die Angeschuldigten so als Bankinstitute fungiert haben, ohne hierzu berechtigt gewesen zu sein.Für die von ihnen vorgenommenen Transaktionen, die sich zwischen 135 und 310.000 Euro bewegten, sollen sie Provisionen in Höhe von insgesamt 98.906 Euro erhalten haben.

Erklärung Hawaldare

„Hawaladare“ bezieht sich auf Teilnehmer eines informellen Wertetransfersystems namens „Hawala“. Hawala ist ein traditionelles System für internationale Geldüberweisungen, das in vielen Ländern des Mittleren Ostens, Nordafrikas, und Südasiens verwendet wird. Das Wort „Hawala“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Transfer“ oder „Vertrauen“.

Hier eine kurze Erläuterung des Hawala-Systems:

Absender: Eine Person, die Geld senden möchte (der Absender), gibt einen bestimmten Geldbetrag an einen Hawaladar (Hawala-Broker) in ihrem Land.

Transfer: Der Hawaladar nimmt den Geldbetrag entgegen und gibt dem Absender einen einzigartigen Code oder Passwort. Dieser Broker kontaktiert dann einen anderen Hawaladar im Empfängerland und teilt ihm den Betrag und den Code mit.

Empfänger: Der Empfänger kann den Geldbetrag beim Hawaladar im Zielland abholen, indem er den einzigartigen Code vorlegt.

Ausgleich: Die beiden involvierten Hawaladare gleichen später ihre Salden aus, entweder durch Geldtransfers untereinander oder durch andere Transaktionen und Geschäfte.

Das Hawala-System ist effizient und schnell, arbeitet aber außerhalb offizieller Banken- und Finanzkanäle, was es zu einem umstrittenen und in vielen Ländern illegalen System macht. Es besteht auch das Risiko von Geldwäsche und Finanzierung illegaler Aktivitäten über Hawala, da es oft minimale oder keine Dokumentationsanforderungen gibt.

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