Anklage in Ludwigsburg: Geldtransporter-Überfall als möglicher Insiderjob entlarvt

Published On: Samstag, 13.07.2024By

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am 1. Juli 2024 Anklage gegen zwei Männer erhoben, die verdächtigt werden, einen Raubüberfall auf einen Geldtransporter fingiert zu haben. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 43-jährigen Algerier und einen 25-jährigen Syrer, beide ehemalige Angestellte eines Sicherheitsdienstes.

Laut Anklage sollen die beiden Männer am Abend des 4. Januar 2024 gemeinsam mit bisher unbekannten Komplizen Bargeld im Wert von über 3,7 Millionen Euro entwendet haben. Der Plan sah vor, dass der 43-Jährige als Fahrer des Transporters das Fahrzeug auf einem abgelegenen Feldweg bei Ludwigsburg-Oßweil anhielt. Dort soll der 25-Jährige zusammen mit den unbekannten Mittätern das Geld ausgeladen haben, bevor diese flüchteten.

Um ihre Tat zu verschleiern, meldeten die Angeklagten anschließend einen angeblichen Raubüberfall bei der Polizei. Sie behaupteten, von vier bewaffneten Tätern überfallen worden zu sein. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Ludwigsburg deckten jedoch Unstimmigkeiten in ihren Aussagen auf, was schließlich zur Anklage führte.

Der Verbleib des gestohlenen Geldes ist nach wie vor ungeklärt und wird voraussichtlich ein zentraler Punkt in einer möglichen Hauptverhandlung sein. Beide Angeklagte befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.

Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Diebstahl mit Waffen und Vortäuschen einer Straftat. Das Landgericht Stuttgart muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Festlegung von Verhandlungsterminen entscheiden.

Dieser Fall unterstreicht die Komplexität von Ermittlungen bei Insiderdelikten und die Herausforderungen für Sicherheitsunternehmen bei der Prävention solcher Vorfälle.

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