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Anklage wegen Mordes an einem ehemaligen Pastor in Moabit

Tumisu (CC0), Pixabay
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Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen einen 30-jährigen Mann Anklage wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge erhoben. Dem Mann wird vorgeworfen, am 30. Juni 2020 gemeinsam mit zwei bereits verurteilten Mittätern einen 77-jährigen ehemaligen Pastor in dessen Wohnung in der Thomasiusstraße in Berlin-Moabit getötet zu haben. Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier und Verdeckungsabsicht.

Tatablauf: Gewalt und Raub mit tödlichem Ausgang

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll sich der Angeschuldigte am Abend des 30. Juni 2020 gemeinsam mit zwei Komplizen Zutritt zur Wohnung des Opfers verschafft haben. Einer der Mittäter, der bereits eine intime Beziehung zu dem 77-jährigen ehemaligen Pastor unterhielt, hatte detaillierte Kenntnisse über die Wohnung und wusste, welche Wertgegenstände sich darin befanden. Diese Information nutzten die Männer, um den Überfall gezielt zu planen.

Als die Männer in die Wohnung eingedrungen waren, eskalierte die Situation schnell. Zwei der Männer, darunter der nun Angeklagte, sollen brutal auf den Pastor eingetreten und eingeschlagen haben, während der dritte Mittäter die Wohnung nach Wertgegenständen durchsuchte. Um den alten Mann daran zu hindern, um Hilfe zu rufen, sollen der Angeschuldigte und einer der Mittäter sich spontan dazu entschlossen haben, ihn zu knebeln. Sie benutzten ein Kissen, um ihn zu ersticken – eine Handlung, die letztendlich zum Tod des Opfers führte.

Bereits verurteilte Mittäter

Die beiden anderen Tatbeteiligten wurden bereits Anfang 2022 vom Landgericht Berlin für ihre Beteiligung an dem Verbrechen verurteilt. Ein mittlerweile 24-jähriger Mann erhielt eine Jugendstrafe von acht Jahren wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Ein 28-jähriger Komplize wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten wegen Raubes verurteilt. Ein weiterer Mittäter, der ebenfalls am Tatabend beteiligt war, wurde im Mai 2022 wegen gemeinschaftlichen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Flucht und Festnahme des Angeklagten

Der nun angeklagte 30-Jährige entging lange Zeit der Strafverfolgung und hielt sich im Ausland versteckt. Ein Haftbefehl gegen ihn wurde bereits im September 2022 erlassen. Es dauerte jedoch fast zwei Jahre, bis der Angeklagte am 5. Juni 2024 in Bukarest (Rumänien) festgenommen werden konnte. Nach seiner Auslieferung an die deutschen Behörden am 27. Juni 2024 wurde er in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun Anklage zum Landgericht Berlin erhoben, und die Hauptverhandlung wird voraussichtlich in den kommenden Monaten stattfinden.

Mordmotiv: Habgier und Verdeckungsabsicht

Die Anklage der Staatsanwaltschaft stützt sich auf zwei zentrale Mordmerkmale: Habgier und Verdeckungsabsicht. Der Angeschuldigte und seine Komplizen sollen die Tat aus reinem finanziellen Interesse begangen haben, um an die Wertgegenstände des Opfers zu gelangen. Darüber hinaus wird ihnen zur Last gelegt, das Opfer ermordet zu haben, um den Raub zu verdecken und mögliche Zeugen aus dem Weg zu räumen. Durch das brutale Vorgehen der Männer, die den Pastor knebelten und erstickten, wollten sie offenbar sicherstellen, dass dieser keine Hilfe rufen konnte und ihre Identität nicht preisgegeben werden konnte.

Ausblick auf die Hauptverhandlung

Die Hauptverhandlung am Landgericht Berlin wird nun klären müssen, in welchem Umfang der Angeklagte für den Tod des Pastors verantwortlich ist und wie seine Rolle in dem Verbrechen genau aussah. Insbesondere wird sich die Frage stellen, inwieweit die Tat tatsächlich geplant war und ob der Angeklagte aus eigenem Antrieb handelte oder ob er maßgeblich von den bereits verurteilten Mittätern beeinflusst wurde. Die Staatsanwaltschaft sieht jedoch bereits jetzt genügend Beweise, um eine Verurteilung wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge anzustreben.

Sollte der 30-Jährige schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Hintergrund der Tat

Der grausame Mord an dem 77-jährigen ehemaligen Pastor erschütterte im Sommer 2020 die Berliner Öffentlichkeit. Das Opfer war für seine gemeinnützige Arbeit und sein Engagement in der Gemeinde bekannt. Umso schockierender war es, als bekannt wurde, dass die Tat möglicherweise im Zusammenhang mit einer persönlichen Beziehung zu einem der Täter stand, der sich so Zugang zu der Wohnung verschafft hatte.

Der Prozess wird sicherlich noch weitere Details über die Tat und die Hintergründe ans Licht bringen. Die Verhandlung wird mit großem öffentlichen Interesse verfolgt werden, da sie nicht nur das brutale Verbrechen selbst behandelt, sondern auch die Frage aufwirft, inwiefern Vertrauen und persönliche Beziehungen für das Zustandekommen der Tat missbraucht wurden.

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