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Anklageerhebung wegen Diebstahls von Edelmetallen

stux (CC0), Pixabay
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Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat gegen fünf Beschuldigte Anklage wegen schweren Bandendiebstahls oder gewerbsmäßiger Bandenhehlerei erhoben. Ein weiterer Beschuldigter ist der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl verdächtig.

Im Zeitraum von Februar 2020 bis Januar 2021 sollen die Beschuldigten in wechselnder Beteiligung insgesamt zwölf Straftaten zum Nachteil eines in Hamburg ansässigen kupferproduzieren-den Großunternehmens verübt haben. Dabei sollen sie etwa 5.000 Kilogramm edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte im Gesamtwert von rund 11 Millionen Euro unrechtmäßig vom Firmengelände im Stadtteil Veddel entwendet sowie an bislang unbekannte Abnehmer weiterverkauft haben. Die Diebstähle bezogen sich auf sog. Rohsilberfegsel. Rohsilberrückstände entstehen im Zuge von Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen. Zumindest ein Teil der Beute soll zur Analyse und weiteren Verwendung auch an metallverarbeitende Betriebe in der Türkei versandt worden sein. Zur internen Kommunikation benutzten die Beschuldigten im Alter zwischen 33 und 50 Jahren Kryptohandys.

Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hamburg hat bereits am 12.12.2023 begonnen.

Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens gilt für sämtliche Beschuldigte die Unschuldsvermutung.

Die Erstzmeldung dazu:

Festnahmen und Durchsuchungen wegen umfangreichen Diebstahls von Edelmetallen
Durchsuchungszeit: 15.06.2023, ab 06:00 Uhr

Orte: Hamburg, Niedersachsen (Deinste, Drochtersen, Fredenbeck, Harsefeld, Jork, Munster,
Neu Wulmstorf, Schneverdingen), Mecklenburg-Vorpommern (Malchow und Nossentiner
Hütte), Schleswig-Holstein (Hasloh und Pinneberg) und Hessen (Offenbach)

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei hat unter der Leitung der Staatsanwaltschaft
am Donnerstagmorgen zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse und sechs Haftbefehle voll-
streckt. Insgesamt elf Tatverdächtige sollen sich als Bande zusammengeschlossen und durch
Diebstähle von Edelmetallen über mehrere Jahre hinweg Millionenerlöse erzielt haben.
Den Durchsuchungen waren intensive Ermittlungen von Polizei (LKA 63, Fachkommissariat
zur deliktsübergreifenden Bekämpfung organisierter Kriminalität) und Staatsanwaltschaft vo-
rausgegangen. Die Beschuldigten im Alter zwischen 28 und 60 Jahren sowie weitere, noch
unbekannte Mittäter sind verdächtig, in unterschiedlicher Tatbeteiligung mehrere Tonnen edel-
metallhaltige Nebenprodukte der Kupferproduktion vom Gelände eines großen Hamburger Un-
ternehmens gewerbsmäßig entwendet und durch den Weiterverkauf mehrere Millionen Euro
erbeutet zu haben. Die meisten der bereits identifizierten Beschuldigten standen in einem Be-
schäftigtenverhältnis zu dem Unternehmen oder dort beschäftigten Subunternehmen.

Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse hatte die Staatsanwaltschaft neben Durchsuchungsbe-
schlüssen auch Haftbefehle für mehrere Verdächtige beim zuständigen Amtsgericht erwirkt.
Mit deren Vollstreckung gingen die Ermittlungen am Donnerstagmorgen nun in die offene
Phase über. Mit Unterstützung von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei wurden dabei über
30 Objekte in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und
Hessen, insbesondere Wohnungen, Geschäftsräume und Bankschließfächer, durchsucht. Bei
den heutigen Maßnahmen ging es auch um die Umsetzung ebenfalls erwirkter Arrestbe-
schlüsse im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro.

Neben schriftlichen Unterlagen und elektronischen Speichermedien beschlagnahmten die Ein-
satzkräfte unter anderem auch zehn Fahrzeuge, über 20 hochwertige Uhren, über 200.000
Euro Bargeld, mehrere scharfe Schusswaffen nebst Munition, aber auch Teile des mutmaßli-
chen Diebesguts (edelmetallhaltige Nebenprodukte).

Die weiteren Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an.

Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

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