Vor dem Landgericht Bamberg muss sich ab Donnerstag ein 32-jähriger Mann verantworten. Er wird beschuldigt, Teil einer Bande gewesen zu sein, die über eine Online-Plattform und ein Callcenter viele Menschen um ihr Geld betrogen hat. Der Angeklagte wird konkret beschuldigt, in einem betrügerischen Callcenter auf Zypern tätig gewesen zu sein. Von dort aus soll er zahlreichen Personen vorgegaukelt haben, dass sie durch Finanzprodukte auf einer sogenannten Cyber-Trading-Plattform Gewinne erzielen könnten. Tatsächlich soll das Geld der Anleger jedoch nicht in Investitionen geflossen sein, sondern von den Betrügern für sich selbst abgezweigt worden sein.
Laut Anklage soll der Beschuldigte zwischen September und Dezember 2021 in 87 Fällen etwa 1,6 Millionen Euro erbeutet haben. Er habe als sogenannter „Analyst“ für Finanzprodukte bei dieser Betrugsmasche mitgewirkt. Die Ermittlungen wurden von der Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg durchgeführt. Der Prozess wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs ist auf sieben Verhandlungstage bis Mitte September angesetzt.
Erst im April wurden am Landgericht Regensburg drei Männer wegen Millionenschwerem Cyber-Betrug zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch sie hatten Anleger getäuscht, indem sie vorgaben, über Online-Plattformen Investitionen vorzunehmen und hohe Gewinne zu generieren. In Wirklichkeit hatten die Täter das Geld jedoch für persönliche Zwecke verwendet.
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