Die Booster Precision Components GmbH plant, ihren Nordic Bond um 18 Mio. Euro aufzustocken. Pareto Securities AS wurde als alleiniger Bookrunner für diese mögliche Bond-Aufstockung beauftragt. Die Einnahmen sollen zur Rückzahlung von nachrangigen Darlehen, einschließlich der Zahlung etwaiger Ablösekosten, Rückzahlungsagios und aufgelaufener, aber nicht gezahlter Zinsen verwendet werden.
Zustimmung der Anleihegläubiger erforderlich
Für die Umsetzung dieser Anleihe-Aufstockung und die geplante Mittelverwendung benötigt Booster die Zustimmung der bestehenden Anleihegläubiger. Dazu wurde ein schriftliches Verfahren eingeleitet, das bis zum 28. Mai 2024 läuft. Die Gläubiger sollen unter anderem zustimmen, dass Booster die Erlöse aus der Aufstockungs-Emission zur Rückzahlung bestimmter nachrangiger Darlehen in Höhe von 15 Mio. Euro verwenden darf, was laut den aktuellen Anleihebedingungen derzeit nicht gestattet ist. Als Gegenleistung bietet Booster eine Zustimmungsgebühr von 1,00 % des Nennbetrags jeder Anleihe. Booster hat nach eigenen Angaben bereits Zusagen von Gläubigern erhalten, die mehr als 60 % des ausstehenden Nennbetrags der Anleihe repräsentieren und dem Vorschlag zustimmen wollen.
Kritische Bewertung aus Anlegersicht
Aus Anlegersicht ist die geplante Verwendung der neuen Mittel zur Rückzahlung anderer Darlehen äußerst kritisch zu betrachten. Anstatt die finanziellen Mittel in das Unternehmenswachstum oder die Verbesserung der operativen Effizienz zu investieren, sollen bestehende Schulden umgeschichtet werden. Dies könnte darauf hindeuten, dass Booster mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Der Bedarf, nachrangige Darlehen zurückzuzahlen, könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen versucht, seine Bilanzstruktur zu bereinigen, was auf mögliche Liquiditätsprobleme hinweisen könnte.
Die Tatsache, dass Booster eine Zustimmungsgebühr anbietet, um die Zustimmung der Anleihegläubiger zu sichern, verstärkt den Eindruck, dass das Unternehmen dringend auf diese Mittel angewiesen ist. Dies könnte bei Anlegern Bedenken hinsichtlich der langfristigen finanziellen Stabilität und der Fähigkeit des Unternehmens, seine Verpflichtungen zu erfüllen, wecken.
Anleger sollten die Situation genau beobachten und sorgfältig abwägen, ob eine Investition in Booster Precision Components unter diesen Umständen weiterhin sinnvoll ist. Die Bekanntmachung über das schriftliche Verfahren wird allen Anleihegläubigern am 14. Mai 2024 über den Zentralverwahrer zugestellt und ist auch im Investorenbereich der Website des Unternehmens abrufbar. Der letzte Abstimmungstag im schriftlichen Verfahren ist der 28. Mai 2024.
Müssen sich investierte Anleger nun Sorgen machen?
Die geplante Rückzahlung anderer Darlehen mit den neu aufgenommenen Mitteln ist ein alarmierendes Zeichen. Investierte Anleger sollten die Entwicklungen genau verfolgen und ihre Anlageentscheidungen entsprechend überprüfen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
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