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Anleger Aufgepasst: ELARIS und der mögliche Börsengang

geralt (CC0), Pixabay
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Der Erfolg des Unternehmens von Lars Stevenson ist bisher eher überschaubar, denn 600 verkaufte Autos sind kein starkes Argument für einen Börsengang. Hinzu kommt, dass die bisherigen Fahrzeuge von ELARIS möglicherweise nicht unbedingt für hohen Sicherheitskomfort stehen. Über das Design wollen wir gar nicht erst reden. Nun gut, Geschmack ist subjektiv. Aber wir sind gespannt, wie das Unternehmen den Anlegern den Börsengang von ELARIS schmackhaft machen möchte und welche Vision dahintersteckt.

Auch gestern haben wir auf unseren Artikel einige Reaktionen erhalten, insbesondere zu dem Hinweis auf ein mögliches Aktientauschangebot. Hier haben wir ganz klar davon abgeraten, wenn dies der Fall sein sollte. Was sind unsere Bedenken? Ganz einfach: Durch Ihre getätigte Investition ist das Unternehmen Ihnen gegenüber verpflichtet. Es besteht eine Verpflichtung zur Verzinsung und zur Rückzahlung des Investments. Wenn Ihnen das Unternehmen nun anbietet, diese Ansprüche gegen Aktien einzutauschen, auch vorbörsliche Aktien, würde sich das Unternehmen von diesen Verpflichtungen befreien und das Risiko vollständig auf den Anleger übertragen.

Das Unternehmen müsste Ihnen keine Zinsen mehr zahlen und das Investment müsste nicht mehr zurückgezahlt werden. Wie sich der Aktienkurs des Unternehmens entwickeln wird, wissen weder Sie noch wir. Das ist für uns reines Glücksspiel.

Denkbar wäre, dass Ihnen die Aktien möglicherweise angeboten werden, noch bevor das Unternehmen an die Börse geht, also sogenannte vorbörsliche Aktien. Dabei könnten Sie beim Börsengang Geld verdienen, aber auch Geld verlieren, abhängig von der Bewertung der Aktie im vorbörslichen Handel und wie die Aktie letztendlich an der Börse notiert wird. Oft sind solche vorbörslichen Aktiendeals jedoch mit einer sogenannten „Lock-up“-Verpflichtung verbunden, das bedeutet, dass Sie sich verpflichten, die Aktien für eine bestimmte Zeit zu behalten. Aus Unternehmenssicht ist das natürlich wünschenswert, denn stellen Sie sich vor, kurz nach dem Börsenstart würden alle versuchen, die Aktie zu verkaufen. Der Aktienkurs könnte dramatisch abstürzen.

Wenn Sie sich jedoch verpflichten, die Aktie zum Beispiel 12 Monate lang nicht zu verkaufen, dann ist es erneut ein Glücksspiel, denn wer kann den Kurs für die nächsten 12 Monate vorhersagen?

Nach einem erfolgreichen Börsengang muss das Unternehmen viel Geld für die Kurspflege aufwenden, um zu verhindern, dass der Aktienkurs abstürzt. Eigentlich sollte das Unternehmen bereits jetzt damit beginnen, denn es benötigt immer ein Reservoir an Anlegern, die am Kauf der Aktie interessiert sind, um den Verkauf von Aktien abzufedern.

Inwieweit das Unternehmen dazu bereit ist, wissen wir natürlich nicht. Unsere Meinung ist ganz klar: Lassen Sie sich Ihr Investment zum vereinbarten Zeitpunkt auszahlen. Sie können immer noch Aktien kaufen, es muss nicht unbedingt die Aktie von ELARIS sein. Das ist jedoch unsere subjektive Meinung.

Lock up erklärt:

Der Begriff „Lock-up“ bezieht sich auf eine Vereinbarung oder eine Sperrfrist, die zwischen einem Unternehmen und seinen Insidern oder bestimmten Aktionären getroffen wird. Eine Lock-up-Periode legt fest, dass die betreffenden Parteien ihre Aktien für einen bestimmten Zeitraum nach einem Börsengang oder einer anderen Transaktion nicht verkaufen dürfen.

Die Lock-up-Periode dient dazu, die Stabilität des Aktienkurses nach einem Börsengang zu gewährleisten und eine übermäßige Volatilität zu vermeiden. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, den Aktienmarkt zu stabilisieren und potenzielle negative Auswirkungen auf den Kurs zu minimieren, die durch den massenhaften Verkauf von Aktien kurz nach dem Börsengang entstehen könnten.

In der Regel dauert eine Lock-up-Periode mehrere Monate, häufig sechs bis zwölf Monate, kann aber je nach Vereinbarung auch länger oder kürzer sein. Während dieser Zeit sind die betreffenden Aktionäre daran gehindert, ihre Aktien zu verkaufen. Sobald die Lock-up-Periode abgelaufen ist, können sie ihre Aktien frei handeln und veräußern.

Lock-up-Vereinbarungen sind üblich bei Börsengängen, Fusionen, Übernahmen oder anderen bedeutenden Transaktionen, bei denen eine hohe Anzahl von Aktien auf den Markt kommt. Sie dienen dazu, den Aktienkurs zu stabilisieren und das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen zu stärken.

 

 

 

 

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