Der Anleihemarkt ist groß in Deutschland, und die Vergangenheit zeigt nicht jede Anleihe funktioniert für den Anleihezeichner. Wissen, ob das Geschäft in das man mit seiner Zeichnung einer Anleihe investiert hat, funktioniert hat, weiss man auch hier erst hinterher. Hier geht es bei der Anleihe der Deutsche Annington um einen Betrag von 1 Milliarde Euro. Ob der Anleihenmarkt das überhaupt hergibt, wird man abwarten müssen. Schaut man sich das Zinsangebot der Anleihe an, dann kann man eigentlich nur sagen, „Finger weg“. Bei der ersten Tranche bietet man nicht einmal 1% Zinsen und bei der 2.ten Tranche dann 1,5 % pro Jahr. Das bei einem „Anleihen Risiko“ könnte man auch als „Witz“ bezeichnen. Wer nicht bereit ist, gerade Anleihezeichnern, die ein hohes Risiko tragen auch einen vernünftigen Zins zu bezahlen, der hat einfach das Geld der Anleger nicht verdient. 3% Rendite pro Jahr sollte die untere Grenze sein, um überhaupt in das rechtliche Konstrukt einer Anleihe zu investieren. Gehen Sie bitte davon aus, dass die Rendite des Unternehmens bei solchen Investitionen bei mindestens 5% Plus liegt. Eine Bankfinanzierung für eine Übernahme würde das Unternehmen Deutsche Annington, wenn die dann überhaupt bekommen würde, wesentlich teurer kommen. Das Geld wird hier für die Übernahme des Unternehmens GAGFAH benötigt. GAGFAH gehört auch zu den großen Immobilieneigentümern in Dresden. Dort hatte das Unternehmen vor Jahren die städtische Wohnungsgesellschaft erworben. Dresden war dadurch schuldenfrei geworden. Für Anleger ist dieses Investment ein Blindflug, denn bei vielen Wohnungen der GAGFAH handelt es sich um Immobilienaltbestände mit sicherlich größerem Instandhaltunsgbedarf. Ob sich die Deutsche Annington da mit diesem Erwerb wirklich einen Gefallen getan hat, wissen wir in ein paar Jahren. Für die Anleihegläubiger kann es dann aber zu spät sein.
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