Startseite Allgemeines Anwälte von Daniel Penny argumentieren, er habe andere geschützt – Staatsanwaltschaft sagt, er sei „zu weit gegangen“: Totschlagsprozess in New York beginnt
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Anwälte von Daniel Penny argumentieren, er habe andere geschützt – Staatsanwaltschaft sagt, er sei „zu weit gegangen“: Totschlagsprozess in New York beginnt

geralt (CC0), Pixabay
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Am ersten Tag des Totschlagsprozesses gegen Daniel Penny im Fall des Todes von Jordan Neely in der New Yorker U-Bahn präsentierten Staatsanwaltschaft und Verteidigung gegensätzliche Sichtweisen. Penny, ein 26-jähriger ehemaliger Marine, hatte Neely, einen obdachlosen Straßenkünstler, in einem Würgegriff festgehalten, was schließlich zu Neelys Tod führte.

Argumente der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft erklärte, Penny sei „viel zu weit gegangen“ und habe sowohl das Gesetz als auch die menschliche Anstandsgrenze überschritten. Laut den Aussagen der Staatsanwaltschaft hielt Penny Neely für mehrere Minuten in einem tödlichen Würgegriff, selbst nachdem Neely das Bewusstsein verloren hatte. Die Anklage behauptet, Penny habe seine spezielle militärische Ausbildung missbraucht und sei sich der tödlichen Folgen seines Handelns bewusst gewesen.

In ihrer Eröffnungsrede betonte die Staatsanwaltschaft, dass Neely, der obdachlos und geistig instabil war, in einem vollen U-Bahn-Wagen lautstark um Hilfe gerufen hatte. Als Penny ihn in einen Würgegriff nahm und weiter festhielt, obwohl Neely bereits bewusstlos war, habe Penny grundlegende Vorsichtsmaßnahmen vernachlässigt und die Situation unnötig eskaliert.

Verteidigungsargumente

Die Verteidigung hingegen betonte, Penny habe in einer bedrohlichen Situation gehandelt und sei nur auf Neelys angeblich aggressives Verhalten eingegangen, um die Sicherheit der anderen Fahrgäste zu gewährleisten. Pennys Anwälte argumentierten, dass Neely nicht allein durch den Würgegriff gestorben sei, sondern möglicherweise durch eine Kombination von Drogenkonsum und „Aufregung“ aufgrund der Situation.

Die Verteidigung beschrieb Neelys Verhalten als „ungezügelte Wut“, die die Passagiere in Angst versetzt habe. Anwalt Thomas Kenniff erklärte, Penny habe nur reagiert, als Neely bedrohliche Worte sprach und sein Verhalten eskalierte. Der Verteidiger argumentierte zudem, Penny habe den Griff nicht die ganze Zeit über fest angezogen, und dass Neely nicht ausdrücklich gesagt habe, dass er nicht atmen könne.

Kontext und gesellschaftliche Auswirkungen

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf heikle gesellschaftliche Themen wie die öffentliche Sicherheit in der U-Bahn, den Umgang mit psychisch kranken Obdachlosen sowie Fragen zu Rassismus und Selbstjustiz. Die tödliche Begegnung, bei der Penny, ein weißer Ex-Soldat, Neely, einen Schwarzen, festhielt, hat die Stadt polarisiert. Viele New Yorker fühlen sich durch Störungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln bedroht, während andere die Notwendigkeit von mehr Empathie und Unterstützung für psychisch kranke Menschen betonen.

Nach Neelys Tod, der durch einen medizinischen Gutachter als Tötungsdelikt eingestuft wurde, kam es zu öffentlichen Protesten und einer Debatte über das angemessene Verhalten in ähnlichen Situationen. Während einige Menschen Penny als Verteidiger der Sicherheit der Fahrgäste sehen, fordern andere, dass er zur Rechenschaft gezogen wird.

Zeugen und Beweise

Der Prozess wird sich auf Zeugenaussagen und Videoaufnahmen stützen, die den Vorfall dokumentieren. Die Verteidigung hat angedeutet, dass sie Penny möglicherweise nicht in den Zeugenstand rufen wird. Bodycam-Aufnahmen der Polizei, die Neely bewusstlos auf dem U-Bahn-Boden zeigen, wurden als erste Beweismittel vorgelegt. Auch Zeugen des Vorfalls werden eine wichtige Rolle spielen, da die Aussagen darüber, ob Neely tatsächlich eine unmittelbare Bedrohung darstellte, entscheidend für den Ausgang des Prozesses sein werden.

Penny drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft wegen Totschlags und bis zu 4 Jahre wegen fahrlässiger Tötung.

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