Anwaltshaftung – wer nicht umfassend und klar berät muss den Schaden zahlen

Published On: Mittwoch, 10.10.2018By

Das Kammergericht Berlin hat in einer Entscheidung nochmals allen Rechtsberatern in das Pflichtenheft geschrieben, dass Sie schnell in die Haftung kommen können. Ein Rechtsanwalt ist im Rahmen des ihm erteilten Mandates verpflichtet, den Auftraggeber umfassend zu belehren, seine Belange nach jeder Richtung wahrzunehmen und seinen Auftrag so zu erledigen, dass Nachteile für den Mandanten möglichst vermieden werden. Der Mandant kann von ihm die Kenntnis der einschlägigen Rechtsnormen erwarten, bei deren Auslegung er sich grundsätzlich an der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu orientieren hat. Fehlt eine höchstrichterliche Rechtsprechung, kann der Rechtsanwalt sich die erforderlichen Kenntnisse etwa durch Einsichtnahme in eines der üblichen Erläuterungsbücher verschaffen. Ungewöhnliche Fallgestaltungen, die weder Gegenstand einer höchstrichterlichen oder instanzgerichtlichen Entscheidung waren noch in einem der gängigen Kommentare oder Lehrbüchern behandelt wurden, hat er auf der Grundlage eigener, juristisch begründeter Überlegungen zu bearbeiten.

Der Anwaltsjob ist also riskant, für das rechtssuchende Publikum ist es beruhigend, dass alle zugelassenen Anwälte in Deutschland gegen eigene Dummheit versichert sein müssen. 9 U41/16 lautet das Aktenzeichen.

 

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