Ein anonymes Schreiben sorgt derzeit für Aufsehen in der Gesundheitsszene Bayerns. Laut diesem Dokument unterstützen über 300 Angestellte der AOK Bayern den Aufruf, dass die Vorstände Irmgard Stippler und Stephan Abele zurücktreten sollen.
Der DAK-Vorsitzende warnt unterdessen vor drohenden Milliardendefiziten in der Krankenversicherung.
Eine interne Umfrage unter den Mitarbeitenden der AOK Bayern zeichnet ein düsteres Bild: Nur 17 Prozent der 6.555 Befragten würden die AOK Bayern als Arbeitgeber empfehlen. Lediglich 30 Prozent würden die Versicherung, bei der sie selbst angestellt sind, Freunden oder der Familie empfehlen. Die AOK Bayern beschäftigt insgesamt etwa 11.000 Personen.
Die Pressestelle der AOK Bayern hat bisher keine Stellungnahme zu dem anonymen Schreiben oder zur Mitarbeiterumfrage abgegeben. Sie betont, dass es sich um eine interne Angelegenheit handle, die intern behandelt werde.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Kommunikation zwischen der Belegschaft und der obersten Führungsebene schwierig ist. Während 78 Prozent der Befragten angeben, offen mit ihren direkten Vorgesetzten kommunizieren zu können, sehen nur 21 Prozent eine offene Kommunikation mit dem Vorstand als möglich an.
Christian Handl, der Personalvertreter der AOK Bayern, spürt eine zunehmende Unruhe unter den Mitarbeitenden. Er bezeichnet das Betriebsklima als spürbar verschlechtert und sieht Handlungsbedarf. Handl betont seine Loyalität zur AOK, bemerkt jedoch kritische Stimmen innerhalb der Organisation, die von einer Verschlechterung des Arbeitsklimas berichten.
Kritik wird insbesondere gegen die Vorstandschefin Irmgard Stippler laut. Anonyme Quellen werfen ihr vor, durch ihren aufbrausenden Führungsstil zum rückläufigen Betriebsklima beigetragen zu haben. Trotz ihrer sechsjährigen Amtszeit und einer kürzlichen Vertragsverlängerung, die nicht ohne Widerstände ablief, hat sie es laut diesen Stimmen nicht geschafft, den schrumpfenden Marktanteil der AOK Bayern zu stabilisieren.
Kommentar hinterlassen