Einstellungen für die Zustimmung anpassen

Wir verwenden Cookies, damit Sie effizient navigieren und bestimmte Funktionen ausführen können. Detaillierte Informationen zu allen Cookies finden Sie unten unter jeder Einwilligungskategorie.

Die als „notwendig" kategorisierten Cookies werden in Ihrem Browser gespeichert, da sie für die Aktivierung der grundlegenden Funktionalitäten der Website unerlässlich sind.... 

Immer aktiv

Notwendige Cookies sind für die Grundfunktionen der Website von entscheidender Bedeutung. Ohne sie kann die Website nicht in der vorgesehenen Weise funktionieren.Diese Cookies speichern keine personenbezogenen Daten.

Keine Cookies zum Anzeigen.

Funktionale Cookies unterstützen bei der Ausführung bestimmter Funktionen, z. B. beim Teilen des Inhalts der Website auf Social Media-Plattformen, beim Sammeln von Feedbacks und anderen Funktionen von Drittanbietern.

Keine Cookies zum Anzeigen.

Analyse-Cookies werden verwendet um zu verstehen, wie Besucher mit der Website interagieren. Diese Cookies dienen zu Aussagen über die Anzahl der Besucher, Absprungrate, Herkunft der Besucher usw.

Keine Cookies zum Anzeigen.

Leistungs-Cookies werden verwendet, um die wichtigsten Leistungsindizes der Website zu verstehen und zu analysieren. Dies trägt dazu bei, den Besuchern ein besseres Nutzererlebnis zu bieten.

Keine Cookies zum Anzeigen.

Werbe-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf der Grundlage der von ihnen zuvor besuchten Seiten maßgeschneiderte Werbung zu liefern und die Wirksamkeit von Werbekampagne nzu analysieren.

Keine Cookies zum Anzeigen.

Startseite Allgemeines Archive Org lahm geleget
Allgemeines

Archive Org lahm geleget

Franz26 (CC0), Pixabay
Teilen

Das Internet Archive, die weltweit größte digitale Bibliothek, die seit 1996 über 860 Milliarden Einzelseiten gespeichert hat, steht unter Druck. Ein massiver Cyberangriff legte das Archiv und seine beliebte „Wayback Machine“ in der vergangenen Woche für mehrere Tage lahm. Seit Montag ist der Zugriff wieder möglich, jedoch nur eingeschränkt. Dieser Angriff hat deutlich gemacht, wie anfällig die digitale Plattform ist, die sich hauptsächlich durch Spenden finanziert.

Der Angriff wurde von den Tätern selbst publik gemacht: In einem Pop-up-Fenster im Webarchiv verkündete die Hackergruppe ihre Tat und stellte die Sicherheit des Archivs infrage. „Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass das Internet Archive auf Stelzen rennt?“ hieß es provokant. Zudem veröffentlichten die Angreifer 31 Millionen Nutzerdaten und legten das Archiv tagelang lahm.

Brewster Kahle, der Gründer des Internet Archives, gab am Montag über den Kurznachrichtendienst X bekannt, dass die „Wayback Machine“ – das Herzstück des Archivs – wieder verfügbar sei, allerdings mit Einschränkungen. Der Vorfall wirft grundlegende Fragen über die langfristige Sicherheit und Stabilität dieser digitalen Schatzkammer auf.

Ein digitales Gedächtnis in Gefahr

Das Internet Archive hat sich als unverzichtbare Plattform für die Aufbewahrung digitaler Inhalte etabliert. Denn das Internet vergisst schnell: Laut einer Studie der BBC sind rund 25 Prozent der veröffentlichten Einzelseiten zwischen 2013 und 2023 nicht mehr verfügbar. Projekte wie das Internet Archive wollen genau diesem „digitalen Vergessen“ entgegenwirken und bieten eine Möglichkeit, Inhalte zu bewahren, die sonst verloren wären. Automatisch werden Websites gespeichert, archiviert und chronologisch eingeordnet, um sie für die Nachwelt zu sichern.

Das Non-Profit-Unternehmen hinter dem Projekt wurde 1996 von Brewster Kahle gegründet, der damals auch für Alexa arbeitete – ein Unternehmen, das die Beliebtheit von Webseiten analysierte. Die erste archivierte Webseite in der „Wayback Machine“ stammt vom 10. Mai 1996. Seitdem wurden Milliarden von Webseiten gespeichert, darunter auch ORF.at, das erstmals 1997 ins Archiv aufgenommen wurde. Bis heute wurde die Seite über 188.000 Mal gespeichert.

Mehr als ein einfaches Archiv

Das Internet Archive ist weit mehr als nur ein Speicherort für Webseiten. Es bietet auch Zugang zu digitalen Buchscans, Musik, Videospielen und Filmen. Diese Vielfalt macht es zu einer der bedeutendsten Quellen für digitale Kultur und Wissen. Insbesondere für Wikipedia ist das Archiv essenziell, um Quellen für gelöschte oder veränderte Webseiten dauerhaft verfügbar zu halten.

Doch trotz seiner Bedeutung steht das Internet Archive auf wackligen Beinen. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch Spenden und Partnerschaften, was das Projekt besonders anfällig für finanzielle Engpässe macht. Mark Graham, Direktor der „Wayback Machine“, warnte kürzlich, dass es nur wenige Anreize für Unternehmen gebe, Daten langfristig zu speichern. Das Risiko, dass Institutionen versagen oder Unternehmen pleitegehen, sei hoch, was das Archiv noch wichtiger, aber gleichzeitig auch gefährdeter mache.

Cyberangriffe und juristische Stolpersteine

Der jüngste Cyberangriff ist nicht der erste, der das Internet Archive erschüttert. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle sowie finanzielle Schwierigkeiten. Hinzu kommen rechtliche Auseinandersetzungen: Da das Archiv der Öffentlichkeit den Zugriff auf gespeichertes Material gewährt, kam es immer wieder zu Urheberrechtsstreitigkeiten. Das Archiv bewegt sich oft in einer rechtlichen Grauzone. Im September wurde ein Einspruch des Archivs im Zusammenhang mit dem Verleih von digitalen Büchern abgewiesen. Zudem steht ein Rechtsstreit mit Musiklabels im Raum, der das Archiv im Falle einer Niederlage bis zu 400 Millionen US-Dollar kosten könnte – eine Summe, die das Überleben des Projekts ernsthaft bedrohen würde.

Auch wenn eine Zusammenarbeit mit Google, das sein eigenes Webarchiv kürzlich eingestellt hat, angekündigt wurde, bleibt unklar, ob diese Partnerschaft das langfristige Bestehen des Archivs sichern kann.

Ein Weckruf für die digitale Welt

Der Angriff könnte als Weckruf verstanden werden. Das Internet Archive ist aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Ein Verschwinden des Archivs würde nicht nur die Glaubwürdigkeit von Projekten wie Wikipedia erschüttern, sondern auch einen bedeutenden Teil der Internetgeschichte unwiederbringlich löschen. Gerade in einer Zeit, in der das Internet als selbstverständlich wahrgenommen wird, wäre ein Verlust des Archivs eine gravierende Lücke in der digitalen Geschichtsschreibung.

Für viele stellt sich nun die Frage, wie ein so wichtiges Projekt besser geschützt und nachhaltig gesichert werden kann. Die Zukunft des Internets hängt nicht nur von Innovationen ab, sondern auch davon, wie gut wir seine Geschichte bewahren können – und das Internet Archive spielt dabei eine zentrale Rolle.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Zweite Änderung der Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema KMU-innovativ: Biomedizin

Bundesministerium für Bildung und Forschung Zweite Änderung der Richtlinie zur Förderung von...

Allgemeines

Razzia, Rufschaden und am Ende: Nichts gewesen? Wer zahlt jetzt für den Imageschaden von Engel & Völkers?

Nach monatelanger Aufregung, Schlagzeilen und einer bundesweiten Mega-Razzia mit über 300 Einsatzkräften,...

Allgemeines

US-Supreme Court stärkt FDA bei Verbot von frucht- und süßstoffaromatisierten E-Zigaretten

Der Oberste Gerichtshof der USA hat am Mittwoch einstimmig eine Entscheidung aufgehoben,...

Allgemeines

US-Republikaner wollen Planned Parenthood den Geldhahn zudrehen – Supreme Court entscheidet

In einem neuen Anlauf, die Finanzierung der Organisation Planned Parenthood zu stoppen,...