Den vor gut einer Woche zu lebenslanger Haft verurteilten argentinischen Ex-Diktator Jorge Videla erwarten im neuen Jahr zwei weitere Verfahren.
Videla muss sich wegen der Entführung von Babys politischer Gefangener während seiner Militärherrschaft Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre verantworten, wie die argentinische Justiz am Freitag mitteilte. In dem für März angesetzten Prozess gehe es um 33 Fälle, in denen Dissidenten die Kinder weggenommen und an regimetreue Pflegeeltern gegeben wurden. Ebenfalls im März muss sich Videla den Angaben zufolge im nordargentinischen Tucuman zusammen mit weitere Ex-Militärs in einem Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.
Videla hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta, die noch bis 1983 in Argentinien herrschte. Während seiner Herrschaft wurden 30.000 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos. Ein Gericht in Cordoba hatte den 85-Jährigen am 22. Dezember wegen der Ermordung von 31 politischen Gefangenen zu lebenslanger Haft verurteilt.Der Ex-Diktator war bereits 1985 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, fünf Jahre später aber durch ein Amnestiegesetz begnadigt worden.
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