Argentiniens wirtschaftliche Lage: Fortschritte und Herausforderungen unter Präsident Milei
Trotz eines leichten Anstiegs der monatlichen Inflationsrate in Argentinien zeigt sich Präsident Javier Milei optimistisch. Die im Juni verzeichnete Rate von 4,6% lag unter den Erwartungen vieler Analysten, die mit 5,5% gerechnet hatten. Obwohl dies einen Anstieg gegenüber dem Vormonat (4,2%) darstellt, ist es eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Situation bei Mileis Amtsantritt im Dezember 2023, als die monatliche Inflationsrate noch bei 25,5% lag.
Wirtschaftliche Herausforderungen:
– Argentinien befindet sich in einer Rezession, mit einer vom IWF prognostizierten Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 2,8% für das laufende Jahr.
– Das Land kämpft mit einer der höchsten Inflationsraten weltweit.
– Strukturelle Probleme wie ein aufgeblähter Staatsapparat, geringe industrielle Produktivität und eine große Schattenwirtschaft belasten die Wirtschaft zusätzlich.
Mileis Reformansatz:
Der ultraliberale Präsident setzt auf ein radikales Sparprogramm, das folgende Maßnahmen umfasst:
– Stellenabbau im öffentlichen Dienst
– Kürzung von Subventionen
– Reduzierung von Sozialprogrammen
Soziale Auswirkungen:
Die wirtschaftliche Situation hat erhebliche soziale Folgen. Laut der Katholischen Universität Argentiniens leben:
– Knapp 56% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze
– Rund 18% in extremer Armut
Experteneinschätzungen:
Ökonomen führen den Rückgang der Inflation auf eine verlangsamte Geldschöpfung und einen reduzierten Konsum zurück. Allerdings warnen sie auch vor den sozialen Kosten dieser Politik.
Ausblick:
Die Regierung Milei steht vor der Herausforderung, die Inflation weiter zu senken und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Kritiker argumentieren, dass die strengen Sparmaßnahmen die soziale Ungleichheit verschärfen könnten. Es bleibt abzuwarten, ob Mileis Reformen langfristig zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung führen werden, ohne die soziale Stabilität zu gefährden.
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