Es sind erschreckende Zahlen, die man da lesen kann, und die hier betroffenen Personen, haben bis heute keine Lobby gehabt. Auch wir selber sind über die große Resonanz auf unsere Domain überrascht. Sieht man diese Zahlen, dann erstaunt uns das dann aber eigentlich nicht mehr.
Zitat:
Im letzten Jahr bestätigten die Prüfer der gesetzlichen Krankenkassen 3.221 Behandlungsfehler, die zu Schäden bei Patienten führten. Laut der jährlichen Statistik des Medizinischen Dienstes der Kassen wurden in 2.696 Fällen die Fehler direkt als Ursache für den Schaden identifiziert. In solchen Fällen könnten Patienten Schadensersatz fordern. Besorgniserregend: 84 dieser Fehler führten zum Tod der Betroffenen.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 13.059 Gutachten zu potenziellen Behandlungsfehlern erstellt. Im Durchschnitt entstehen jedes Jahr etwa 14.000 solcher Gutachten.
Ein großer Teil der Vorwürfe konzentrierte sich auf chirurgische Eingriffe. Zwei Drittel kamen aus Krankenhäusern und ein Drittel aus Arztpraxen. Besonders betroffen waren Bereiche wie Orthopädie, Innere Medizin, Frauenheilkunde, Allgemeinmedizin und Zahnmedizin.
Von den identifizierten Gesundheitsschäden erholten sich 60,5 % der Patienten vollständig nach Interventionen oder Krankenhausaufenthalten. Leider erlitten 35 % dauerhafte Schäden, darunter chronische Schmerzen oder bleibende Lähmungen.
Ein erhebliches Problem ist die Dunkelziffer. Viele Fälle werden nicht gemeldet oder erfasst, da keine zentrale Erfassungsstelle existiert. Hinzu kommt, dass manche Patienten direkt rechtliche Schritte einleiten, ohne den offiziellen Beschwerdeweg zu gehen.
Eine renommierte Patientenschutzorganisation kritisiert die Bundesregierung scharf und fordert mehr Unterstützung für Opfer von Behandlungsfehlern. Es wird die Einführung einer zentralen Registrierungsstelle und eine Kultur gefordert, in der Fehler anerkannt und daraus gelernt wird.
Der Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Bund betont, dass die offiziellen Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Experten vermuten, dass etwa 1% aller Krankenhausfälle auf Behandlungsfehler zurückzuführen sind. Es gibt auch schwerwiegende, aber vermeidbare Fehler, wie Patientenverwechslungen oder zurückgelassene Instrumente nach Operationen. Für solche Fälle wird eine Meldepflicht gefordert und eine Novelle des Patientenrechtegesetzes vorgeschlagen, um die Patientensicherheit zu stärken.
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