Die Gefahr besteht, so Rechtsanwalt Dr. Thomas Pforr aus Bad Salzungen, den wir zu diesem Thema kurz am Telefon befragt haben. Eine Insolvenz bedeutet letztlich immer, dass das Unternehmen wirtschaftlich am Boden liegt. Woher sollen da noch Anlegergelder kommen, die zurückbezahlt werden könnten? Dr. Pforr rät den Anlegern, schnellstmöglich einen Rechtsanwalt zu konsultieren, um ihre Ansprüche zu sichern.
Insgesamt könnte es hier um fast 10 Millionen Euro gehen!
Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG
Walldorf
Jahresbericht zum 31. Dezember 2015
Lagebericht
1. Grundlagen des Unternehmens
Die Gesellschaft wurde unter dem Datum 06.12.2012 im Handelsregister eingetragen. Haupttätigkeit der Gesellschaft ist der Erwerb, das Halten, die Verwaltung, Finanzierung und Veräußerung von Beteiligungen an anderen Gesellschaften; insbesondere mit Sitz in Kanada, die Investitionen in Anlagen zur industriellen Kompostierung tätigen, und die Verwaltung eigenen Vermögens. Zu diesem Zweck bietet die Gesellschaft Anlegern die Beteiligung als direkte und indirekte Kommanditisten an. Nach dem Geschäftsplan der Gesellschaft wurde die Gründung einer kanadischen Tochtergesellschaft als Limited Partnership zu Zwecken des Betriebs einer Kompostierungsanlage vorgenommen.
2. Geschäftsverlauf für das Wirtschaftsjahr 2015 und Erläuterungen zu dem wesentlichen Ergebnis der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Im Geschäftsjahr 01.01.2015 – 31.12.2015 hat die Gesellschaft im Wesentlichen vermögensverwaltende Tätigkeiten entfaltet.
Der nachfolgende Vergleich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den tatsächlichen Werten desmabgelaufenen Geschäftsjahres im Vergleich zu den angepassten Prognosewerten für das abgelaufene Geschäftsjahr gemäß Lagebericht 2014.
a. Vergleich der Vermögenslage der Gesellschaft zur Prognose
AKTIVA |
2015 |
Plan 2015 |
||
A. |
Anlagevermögen |
|||
I. |
Beteiligungen |
6.370 TEUR |
6.300 TEUR |
|
B. |
Umlaufvermögen |
|||
I. |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
0 TEUR |
0 TEUR |
|
II. |
Guthaben bei Kreditinstituten |
6 TEUR |
15 TEUR |
|
6.376 TEUR |
6.315 TEUR |
PASSIVA |
2015 |
Plan 2015 |
||
A. |
Eigenkapital |
|||
I. |
Kapitalanteile der Komplementärin |
0 TEUR |
0 TEUR |
|
II. |
Kapitalanteile der Kommanditisten |
|||
– Kommanditkapital |
8.045 TEUR |
8.045 TEUR |
||
– Agio (eingestellt in die Kapitalrücklage) |
282 TEUR |
282 TEUR |
||
Kumulierte Entnahmen |
0 TEUR |
0 TEUR |
||
Verlustvortrag |
-2.009 TEUR |
-2.008 TEUR |
||
Jahresergebnis |
-148 TEUR |
-157 TEUR |
||
B. |
I. |
Verbindlichkeiten und Rückstellungen |
206 TEUR |
153 TEUR |
6.376 TEUR |
6.315 TEUR |
b. Vergleich der Ertragslage der Gesellschaft zur Prognose
Die Gesellschaft schließt für das Wirtschaftsjahr 2015 wie erwartet mit einem Jahresfehlbetrag von 148.079,28 EUR (Plan 157 TEUR). Dieser ergibt sich ausschließlich aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die im Wesentlichen die Verwaltungskosten der Gesellschaft umfassen.
c. Vergleich der Finanzlage der Gesellschaft zur Prognose
2015 |
Plan 2015 |
||||
I. |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit |
||||
laufende Geschäftstätigkeit |
-59 TEUR |
-120 TEUR |
|||
II. |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
||||
Kapitalrückführungen |
30 TEUR |
100 TEUR |
|||
Summe |
30 TEUR |
100 TEUR |
|||
III. |
Finanzmittel am Ende des Geschäftsjahres |
||||
Zahlungsmittelwirksame Veränderung des Finanzbestandes |
-29 TEUR |
-20 TEUR |
|||
Finanzmittel am Anfang des Geschäftsjahres |
35 TEUR |
35 TEUR |
|||
Summe |
6 TEUR |
15 TEUR |
Der Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert planmäßig aus den prognostizierten Aufwendungen. Erträge sind planmäßig nicht zu verzeichnen. Entgegen der Prognose im Jahr 2014 sind noch keine Ausschüttungen erfolgt, um die nötige Liquidität der Gesellschaft zu gewährleisten. Im Geschäftsjahr 2015 sind Verwaltungskosten der Gesellschaft angefallen. Der wesentliche Mittelzufluss ist durch eine Kapitalrückführung aus der kanadischen Beteiligung gekennzeichnet, die zur Aufrechterhaltung der Liquidität vorgenommen wurde. Weitergehende Kapitalrückführungen waren nicht erforderlich, da noch offene Verbindlichkeiten gegenüber der mit der Geschäftsbesorgung beauftragten Astoria Private Equity GmbH sowie die Haftungsvergütung der Astoria PartnerManagement GmbH vereinbarungsgemäß bis zum 31.12.2016 gestundet wurden.
3. Beteiligungen: Geschäftsentwicklung der kanadischen Tochtergesellschaft in 2015 und 2016
Die Geschäftsentwicklung der kanadischen Tochtergesellschaft Astoria Organic Matters Canada LP stellt sich wie folgt dar:
Der Astoria Organic Matters Canada LP wurde im Juni 2015 die beantragte Betriebsgenehmigung durch das kanadische Umweltministerium erteilt.
Nachdem zuvor persönliche Gespräche stattgefunden hatten, hat sich herausgestellt, dass der als Änderungsantrag eingereichte Betriebsgenehmigungsantrag seitens des Umweltministeriums als neuer Antrag auf Erteilung der Genehmigung behandelt wurde. Das Neuantragsverfahren geht mit einer weitaus gründlicheren Prüfung der Behörde einher und nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch, u.a. um potentielle Anfechtungen Dritter, deren Rechte durch den Betrieb der Anlage betroffen sein könnten, vorzubeugen.
Die Richtlinie, welche die Bestimmungen für eine Genehmigung darlegt, ist weit gefasst. Diese wurde seitens des Umweltministeriums im Hinblick auf den Schutzzweck der Richtlinie, vor allem wegen der oben aufgeführten Gründe u.E. sehr streng interpretiert. Es wurden vor Genehmigungserteilung weitere Auflagen verfügt. Um diese strengen Auflagen erfüllen zu können, musste die Gesellschaft neben der Gore® Cover Technologie zusätzlich ein effektives Geruchsmanagementsystem implementieren. Dieses Zusammenspiel an Komponenten (Gebläse, Sensoren, Bauteile, Schächte, Rohrleitungen, Biofilter usw.) und die erforderliche Dokumentation derselben musste zudem als Ganzes genehmigt werden bevor die dazu notwendigen Bauteile bestellt werden konnten. Dieser Vorgang hat entsprechend Zeit in Anspruch genommen, führte aber zu dem gewünschten Ergebnis.
Die Prüfung der Behörde konnte hierdurch erfolgreich abgeschlossen werden. Als Ergebnis der seitens der Genehmigungsbehörde durchgeführten Prüfung wurde die Genehmigung entsprechend antragsgemäß erteilt.
Gegen die erteilte Genehmigung wurden durch Dritte Rechtsmittel eingelegt, die jedoch durch die Rechtsmittelinstanz als unbegründet in allen Punkten abgelehnt wurden.
Die Gesellschaft hat auch im Jahr 2015 weiterhin Häckselarbeiten ausgeführt. Durch bereits jetzt schon ausgeführte Verträge im Bereich der Ausführung von Häckselarbeiten konnten unter anderem Geschäftsbeziehungen gestärkt werden, die für die weitere Geschäftstätigkeit bei Inbetriebnahme der Kompostierungsanlage genutzt werden können. Zusätzlich kann die Gesellschaft mit diesen Aufträgen auch die operativen Standardarbeitsanweisungen (SOPs) festigen sowie den Umgang mit den Maschinen standardisieren. Nichtsdestotrotz wird die Möglichkeit über Häckselarbeiten dauerhaft Umsätze in nennenswertem Umfang zu erzielen auch davon abhängen, ob sich in der Region Konkurrenzunternehmen ansiedeln oder nicht.
Da die Gesellschaft im letzten Jahr schon Grünschnitt der Stadt Belleville annehmen und mit der offenen Kompostierung beginnen konnte, konnte die Gesellschaft auch die ersten Kompostkunden zufriedenstellen. Die Nachfrage scheint groß zu sein, so dass die verfügbaren Tonnagen bereits alle verkauft sind. Die Gesellschaft erwartet, dass sich der Absatzmarkt für den Kompost als sehr gut erweisen wird, da die Landwirte in der Umgebung die Vorteile des Komposts kennen und bereits auf die nächsten Chargen warten.
Seitens der Gesellschaft wird die Auslastung der Anlage bereits vorzeitig, innerhalb von einem Jahr erwartet. Geplant waren ursprünglich drei Jahre Anlaufzeit ab Beginn der Inbetriebnahme. Die voraussichtlich schnellere Auslastung ist darauf zurückzuführen, dass die Gesellschaft vor Ort mit den oben beschriebenen Aktivitäten einen guten Ruf und eine Präsenz am Markt aufgebaut hat. Des Weiteren arbeitet die Gesellschaft mit Städten und Gemeinden zusammen, um die sogenannte „Biotonne“ einzuführen, woraus sich weiteres Marktpotenzial ergibt.
Nachdem die Baugenehmigung vorliegt, ist das Bauvorhaben umzusetzen. Zur Umsetzung des Bauvorhabens ist die Finanzierung des weiter notwendigen Kapitalvolumens von knapp 7 Millionen kanadischen Dollar erforderlich. Seitens der kanadischen Bank vor Ort wurde bereits eine im Hinblick auf die Veröffentlichung der jetzt vorliegenden Genehmigung des Umweltministeriums bedingte Finanzierungszusage erteilt. Die Bank hat im November 2015 die Zusage erteilt, allerdings hat es mehrere Wochen gedauert, bis alle von der Bank für die Auszahlung verlangten Bedingungen erfüllt waren. Die Zahlungen erfolgen nun mit den jeweiligen Bauabschnitten.
Bedingt durch die Verzögerung der bewilligten Kreditmittel wird es vorübergehend zu einem Liquiditätsengpass kommen. Da die erteilte Genehmigung das Lagern von Grünschnitt für einen Zeitraum von 6 Monaten erlaubt, ist es der Gesellschaft allerdings möglich, Aufträge im Zusammenhang mit der Entsorgung von Grünschnitt anzunehmen und Umsätze in diesem Bereich zu generieren. – vorbehaltlich fristgerechter Umsetzung des Bauvorhabens zu den kalkulierten Kosten- davon auszugehen, dass bis September 2016 ein hinreichender Liquiditätspuffer aufgebaut sein wird, um planmäßig im Dezember 2016 Auszahlungen in Form von Kapitalrückführungen vornehmen zu können.nDie Akquise der Stoffströme läuft weiterhin, so dass die Geschäftsführung bei Eröffnung der Anlage mit einer Auslastung von über 90% rechnet. Es konnten weitere wichtige Verträge von öffentlichen Auftraggebern gewonnen werden. So wurde die Gesellschaft seitens der Stadt Belleville beauftragt den Grünschnitt für die nächsten drei Jahre zu kompostieren. Die Stadt Peterborough hat einen Auftrag für die Durchführung von Häcksel-und Siebaufträgen erteilt. Diese Aufträge sind von großer Bedeutung, da es sich nach Ansicht der Geschäftsleitung bei den Auftraggebern nicht nur um für die Zukunft strategisch wichtige Kunden handelt, sondern hiermit auch kurzfristig Umsätze erzielt werden. Zudem konnte ein Auftragseingang für Häckselarbeiten in der Gemeinde Kapuskasing verzeichnet werden, der für weitere Umsätze sorgte. Sobald die Anlage in Betrieb genommen wird, beginnt ferner ein Fünfjahresvertrag mit dem Auftraggeber Sonoco Paper aus Trenton. Planmäßig sollten durch den Verpackungshersteller 10.000 Tonnen Papierschlamm pro Jahr zum Recycling geliefert werden. Die Geschäftsleitung rechnet zudem damit, dass weitere Aufträge von diversen regional angesiedelten Nahrungsmittelherstellern gewonnen werden können, die aufgrund der kurzen Wege und der damit verbundenen umweltfreundlicheren und kostengünstigeren Entsorgung auf die Dienste der Gesellschaft zurückgreifen werden.
Um die Kanadische Gesellschaft nicht zu sehr zu belasten, wurde eine Kapitalrückführung in 2015 in Höhe von nur € 30.000 vorgenommen. Diese diente zunächst der Aufrechterhaltung der Liquidität der Gesellschaft, dem Ausgleich fälliger Verbindlichkeiten der Gesellschaft und der Abdeckung der laufenden Kosten der Astoria Organic Matters GmbH & Co KG, wie z.B. den laufenden Buchhaltungs- und Jahresabschlusskosten. Fällige Vergütungsansprüche der Gesellschaften der Astoria-Gruppe für die Geschäftsbesorgung und die Haftungsvergütung wurden bis Ende 2016 gestundet.
Für das Geschäftsjahr 2015 ergibt sich bei der kanadischen Tochtergesellschaft das folgende Ergebnis (Euro-Werte nach dem durchschnittlichen Wechselkurs des Geschäftsjahres berechnet):
Astoria Organic Matters Canada LP |
||||
Business year / Geschäftsjahr |
2015 |
2015 |
||
CAD |
EUR |
|||
Revenue |
||||
Revenue / Umsatz |
282.188 |
198.920 |
||
Interest income / Zinsen |
36.559 |
25.771 |
||
Total |
318.747 |
224.691 |
||
Expenses |
||||
Professional & Consulting fees / Beratungskosten |
89.687 |
63.222 |
||
Salaries and benefits / Personalkosten |
136.462 |
96.195 |
||
Interest and bank charges / Zinsen und Kosten des Geldverkehrs |
192.793 |
135.904 |
||
Foreign Exchange loss /nicht realisierte Fremdwährungsverluste |
354.496 |
249.891 |
||
Management fees / Geschäftsführungskosten |
165.817 |
116.888 |
||
Repairs and maintenance / Repartatur und Instandhaltungskosten |
5.611 |
3.955 |
||
Travel / Reisekosten |
15.302 |
10.787 |
||
Subcontracts / Subunternehmer |
15.753 |
11.105 |
||
Automotive expenses / Kfz-Kosten |
25.871 |
18.237 |
||
office and general / Bürokosten und sonstiges |
17.994 |
12.684 |
||
Occupancy costs & Rent / Nutzungs-/ Unterhaltungskosten und Miete |
40.085 |
28.257 |
||
Utilities / Betriebsbedarf |
17.651 |
12.443 |
||
Equipment and rental expense / Ausrüstung und Mietkosten |
12.408 |
8.747 |
||
Advertising and promotion / Werbekosten |
28.025 |
19.755 |
||
Other equipment costs / sonstiger Ausstattungsbedarf |
172.942 |
121.910 |
||
Freight & delivery / Fracht- und Lieferkosten |
6.030 |
4.251 |
||
bad debts/Forderungsverluste |
18.242 |
12.859 |
||
Foreign Exchange loss (-gain) / Fremdwährungsverluste (-gewinne) |
-237.108 |
-167.142 |
||
Amortization / Abschreibung |
621.262 |
437.940 |
||
Total Expenses / Summe Ausgaben |
1.699.323 |
1.197.887 |
||
Net (loss) income for the year / Verlust Geschäftsjahr |
-1.380.576 |
-973.196 |
4. Prognose und voraussichtliche Entwicklung
Die weitere Entwicklung der Gesellschaft hängt im Wesentlichen von der geschäftlichen Entwicklung der Tochtergesellschaft Astoria Organic Matters Canada LP und den hierdurch ermöglichten Ausschüttungen an die Gesellschaft ab.
Ausgehend von der aktuellen Liquiditätslage der kanadischen Gesellschaft und im Hinblick auf die Liquiditätsplanung der Gesellschaft rechnet die Geschäftsleitung damit, dass bis Ende des Jahres 2016 mit einer Auszahlung an die Astoria Organic Matters GmbH & Co KG in Höhe von ca. 5 % des eingezahlten Kapitals zu rechnen ist. Die Prognose für die gesamte Laufzeit des Fonds bleibt von dem im Vergleich zur Ursprungsplanung späteren Fertigstellungszeitpunkt der Anlage unberührt. Für das Jahr 2017 wird davon ausgegangen, dass eine weitere Ausschüttung in Höhe von ca. 20 % vorgenommen werden kann. Gesamtausschüttungen in Höhe von 161% sind nach Abwicklung des Verkaufs der Anlage bis Mitte 2018 im Hinblick auf die erwarteten Umsätze und den abschließenden Verkaufserlös realistisch.
Genehmigte und in Betrieb befindliche industrielle Kompostierungsanlagen sind nach Einschätzung der Geschäftsleitung der kanadischen Tochtergesellschaft sowohl bei Finanzinvestoren als auch bei Wettbewerbern sehr begehrte Investitionsobjekte. Die kanadische Gesellschaft stand bereits mit zwei Finanzinvestoren bezüglich des Erwerbs der Anlage in Kontakt. Erste Verhandlungen haben ergeben, dass ein hinreichender Verkaufserlös erzielt werden dürfte, um die prognostizierte Gesamtausschüttung einhalten zu können. Die Kombination von laufenden Ausschüttungen in den nächsten 18 Monaten, gekoppelt mit dem Verkaufspreis der bei dem Verkauf der Anlage voraussichtlich erzielt werden kann, wird voraussichtlich die prognostizierte Ausschüttung in Höhe von 161% sichern.
Die nach Einschätzung der Geschäftsführung der Astoria Organic Matters Canada L.P. exzellenten Marktkenntnisse der Mitarbeiter vor Ort erlauben es der Gesellschaft durch die Veredelung des Komposts zusätzliche Einnahmen zu erzielen, welche weiterhin den Wert der Anlage sowie die Möglichkeit von Ausschüttungen in den Betriebsjahren steigern dürften.
Das politische Umfeld für die geplante Kompostierungsanlage ist nach Einschätzung der Gesellschaft positiv. Das stetig zunehmende Umweltbewusstsein der Kanadier erhöht den Bedarf an Kompostierungsanlagen immer mehr. Hierdurch bedingt wird seitens der Gesellschaft mit einer Steigerung des Unternehmens- und Anlagenwertes gerechnet, der sich in einem attraktiven Verkaufspreis der Anlage niederschlagen sollte.
Unabhängig von den vorerwähnten Finanzinvestoren haben auch schon regionale und überregionale Wettbewerber ihr Interesse an dem Erwerb der Anlage bekundet. Wettbewerber haben erkannt, dass das Genehmigungsverfahren zum Bau und Betrieb der Anlage komplex und zeitaufwändig ist und der Kauf einer bereits genehmigten Anlage vielfach der einfachere Weg ist.
Der geplante Verkauf der Anlage Ende 2017 kann nach derzeitiger Prognose weiterhin plangemäß erfolgen und damit die prognostizierten Gesamtausschüttungen in Höhe von 161% sichern, wobei die Abwicklung des Verkaufs Ende 2017 / Anfang 2018 vorzunehmen sein wird. Ungeachtet dessen besteht selbstverständlich das Risiko, dass die Annahmen zu dem Verkaufsumfeld und die Verkaufsprognosen nicht vollständig eintreffen und hierdurch die Prognose zu Zeitpunkt und Höhe der Ausschüttungen nicht eintritt.
Zudem bestehen weiterhin dem Grunde nach Risiken im Hinblick auf derzeit nicht absehbare, nicht eingeplante Verzögerungen im Rahmen der restlichen Bauphase der Anlage und den damit einhergehenden Auswirkungen auf die Liquidität, sowie im Hinblick auf mögliche Verzögerungen beim Aufbau des Kundenstamms und den im Rahmen der Produktionsphase erwarteten Ertrag der Anlage. Des Weiteren besteht stets das Risiko von Währungsschwankungen, aufgrund des schwankenden Wechselkurses des Euro zum kanadischen Dollar.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung i.S. des § 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten, sind nicht ersichtlich.
a. Ertragsprognose
Prognoserechnung EUR/p.a. |
||
Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG |
||
Ertragsprognose |
4. Jahr |
5. Jahr |
2016 |
2017 |
|
Einnahmen in Euro |
||
Erträge aus Beteiligungen |
0 |
0 |
Zins- und sonstige Erträge |
0 |
0 |
Summe Einnahmen |
0 |
0 |
Kosten in Euro |
||
Komplementärin |
12.625 |
13.003 |
Geschäftsbesorgung |
75.748 |
78.021 |
Treuhänderin |
37.874 |
39.010 |
Sonstige |
36.771 |
50.000 |
Summe Kosten |
163.018 |
180.034 |
Betriebsergebnis vor Steuern |
-163.018 |
-180.034 |
Steuern |
0 |
0 |
Betriebsergebnis nach Steuern |
-163.018 |
-180.034 |
b. Liquiditätspronose
2016 |
2017 |
||||
I. |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit |
||||
laufende Geschäftstätigkeit |
-163 TEUR |
-344 TEUR |
|||
II. |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
||||
Auszahlungen für Investitionen in die Beteiligung in Kanada |
0 TEUR |
0 TEUR |
|||
Kapitalrückflüsse |
618 TEUR |
2.000 TEUR |
|||
Summe |
618 TEUR |
2.000 TEUR |
|||
III. |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
||||
Kapital |
0 TEUR |
0 TEUR |
|||
Auszahlungen an Gesellschafter |
-402 TEUR |
-1.609 TEUR |
|||
Summe |
-402 TEUR |
-1.609 TEUR |
|||
IV. |
Finanzmittel am Ende des Geschäftsjahres |
||||
Zahlungsmittelwirksame Veränderung des Finanzbestandes |
53 TEUR |
47 TEUR |
|||
Finanzmittel am Anfang des Geschäftsjahres |
6 TEUR |
59 TEUR |
|||
Summe |
59 TEUR |
106 TEUR |
5. Personalstruktur der Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG
Die Gesellschaft hat keine Angestellten.
6. Angaben nach § 24 Abs. 1 S. 3 Nr. 1 VermAnlG
auf das Geschäftsjahr entfallende Vergütungen |
gezahlte Vergütungen (inklusive Verbindlichkeiten zum 31.12.2014) |
Anzahl Begünstigte |
|
Summe Vergütungen Geschäftsjahr 2015: |
122.569,75 EUR |
25.860,25 EUR |
3 |
davon variable Vergütungen |
0,00 EUR |
0,00 EUR |
|
davon feste Vergütungen |
122.569,75 EUR |
25.860,25 EUR |
Es wurden keine Vergütungen an Mitarbeiter und Führungskräfte gezahlt.
Die vorstehend aufgeführten Vergütungen entfallen auf die folgenden Leistungen:
Vergütung der Treuhänderin
Vergütung Geschäftsbesorgung
Haftungsvergütung Komplementärin
Hierneben sind in den Gesamtkosten des Jahres 2015 weitere Aufwendungen enthalten für bspw.
Software/Wartungskosten Banking Software
Buchhaltung, Jahresabschluss
Bankkosten
Abschlussprüfungskosten
Walldorf, 7. Juni 2016
gez. Camilla Dumbeck
Bilanz
AKTIVA | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
Euro | Euro | ||
A. | Anlagevermögen | 6.370.150,00 | 6.400.150,00 |
I. | Finanzanlagen | 6.370.150,00 | 6.400.150,00 |
1. Beteiligungen | |||
B. | Umlaufvermögen | 6.177,52 | 34.856,80 |
I. | Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 6.177,52 | 34.856,80 |
Summe Aktiva | 6.376.327,52 | 6.435.006,80 | |
PASSIVA |
31.12.2015 |
31.12.2014 |
|
Euro | Euro | ||
A. | Eigenkapital | 6.170.280,96 | 6.318.360,24 |
I. | Kapitalanteile der Kommanditisten | 5.888.430,96 | 6.036.510,24 |
II. | Rücklagen | 281.850,00 | 281.850,00 |
B. | Rückstellungen | 22.166,60 | 29.346,97 |
1. sonstige Rückstellungen | 22.166,60 | 29.346,97 | |
C. | Verbindlichkeiten | 183.879,96 | 87.299,59 |
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 145.837,46 | 84.324,59 | |
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern | 38.042,50 | 2.975,00 | |
Summe Passiva | 6.376.327,52 | 6.435.006,80 |
Gewinn- und Verlustrechnung
2015 | 2014 | ||
Euro | Euro | ||
1. | Sonstige betriebliche Erträge | 0,00 | 3.581,35 |
2. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | -148.079,28 | -157.609,19 |
3. | Zinserträge | 0,00 | 1.805,15 |
4. | Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -148.079,28 | -152.222,69 |
5. | Jahresfehlbetrag | -148.079,28 | -152.222,69 |
6. | Belastung auf Verlustvortragskonten | 148.079,28 | 152.222,69 |
7. | Bilanzgewinn | 0,00 | 0,00 |
Anhang
I. ALLGEMEINE ANGABEN
Der Jahresabschluss wurde gemäß den allgemeinen Vorschriften der §§ 242 ff. HGB, den ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften und bestimmte Personenhandelsgesellschaften der §§ 264 ff. HGB sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags aufgestellt.
Die Gesellschaft ist eine Kleinstpersonengesellschaft im Sinne des § 267a HGB i. V. m. § 264a HGB. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden die für kleine Personenhandelsgesellschaften bestehenden Erleichterungsvorschriften der §§ 274a, 276 Satz 2 sowie 288 Abs. 1 HGB in Anspruch genommen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren des § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.
II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit notwendig, werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Kapitalrückzahlungen werden, sofern sie nicht durch entsprechende Gewinne gedeckt sind, als ergebnisneutrale Minderung des Beteiligungsbuchwertes erfasst.
Flüssige Mittel sind zum Nominalwert angesetzt.
Die sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag bewertet.
III. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER BILANZ
1. Eigenkapital
Das nach dem Gesellschaftsvertrag als Kapitalrücklage zuzuführende Agio der Kommanditisten wird im Eigenkapital gesondert unter den Rücklagen ausgewiesen.
IV. ANGABEN NACH § 285 NR. 11 HGB
Anteil am Kapital | Eigenkapital 31.12.2015 | Jahresergebnis 2015 | |
% | TEUR | TEUR | |
Astoria Organic Matters Canada LP, Kanada | 99,00% | 3.145 | -973 |
V. ERGÄNZENDE ANGABEN
Persönlich haftende Gesellschafterin ist die Astoria Partner Management GmbH mit Sitz in Walldorf. Das Stammkapital beträgt zum 31. Dezember 2015 EUR 25.000,00.
Die Geschäftsführung erfolgt durch die Astoria Partner Management GmbH. Diese wird durch ihre Geschäftsführerin Frau Camilla Dumbeck, Bachelor of Law, hauptberuflich Geschäftsführerin, vertreten. Sie ist einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Walldorf, 7. Juni 2016
gez. Camilla Dumbeck
Erklärung der gesetzlichen Vertreter gem. §§ 264 Abs. 2 Satz 3 und 289 Abs. 1 Satz 5 HGB (“Bilanzeid”)
Ich versichere nach bestem Wissen, dass der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 der Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG, Walldorf, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.
Walldorf, den 7. Juni 2016
gez. Camilla Dumbeck
Bestätigungsvermerk
Der nachfolgende Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers bezieht sich auf den vollständigen ungekürzten Jahresabschluss:
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehungder Buchführung und den Lagebericht der Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG, Walldorf, für das Geschäftsjahrvom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Prüfung umfasst auch die ordnungsgemäße Zuweisung von Gewinnen,Verlusten, Einlagen und Entnahmen zu den einzelnen Kapitalkonten.
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Vorschriften des Vermögensanlagengesetzes (VermAnlG) und der ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Darüber hinaus liegt die ordnungsgemäße Zuweisung von Gewinnen, Verlusten, Einlagen und Entnahmen zu den einzelnen Kapitalkonten in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 25 VermAnlG i.V.m. § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf den Jahresabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und den Lagebericht wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Die Ordnungsmäßigkeit der Zuweisung von Gewinnen, Verlusten, Einlagen und Entnahmen zu den einzelnen Kapitalkonten gemäß § 25 Abs. 3 VermAnlG haben wir überwiegend auf Basis von Stichproben im Rahmen von aussagebezogenen Prüfungshandlungen beurteilt. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichende sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ist die Zuweisung von Gewinnen, Verlusten, Einlagen und Entnahmen zu den einzelnen Kapitalkonten in allen wesentlichen Belangen ordnungsgemäß erfolgt. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss und vermittelt insgesamteine zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Leer, den 7. Juni 2016
AKTIVA Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Leer
gez. J. Zembski
Wirtschaftsprüfer
Feststellung
Die Feststellung des Jahresabschlusses 2015 erfolgte am 8. Juli 2016.
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