ATU hat seine finanzielle Sanierung abgeschlossen. Durch einen aufwendig konstruierten internationalen Debt Equity Swap wechselte die Werkstatt- und Fachmarktkette von einem Private-Equity-Eigner zum nächsten: Der US-Finanzinvestor Centerbridge löste KKR als Mehrheitsgesellschafter ab. Ob das für die Mitarbeiter eine gute Nachricht ist, wird man abwarten müssen.
Der Hedgefonds Centerbridge war bislang schon als größter Anleihegläubiger bei ATU engagiert, weitere Großgläubiger waren Babson Capital und weitere von Goldman Sachs, gemanagte Fonds. Alle bestehenden Kreditverträge des deutschen Unternehmens unterlagen dem US-Recht. Im Rahmen der nun vorgenommenen Restrukturierung wurde zunächst eine neue ATU Gesellschaft mit dem Namen „Christophorus 3“ in England gegründet. Diese meldete planmäßig in der vergangenen Woche Insolvenz an. Der mit dem Insolvenzantrag verbundene Restrukturierungsplan nach englischem Recht sieht nun vor, dass die dortigen Insolvenzverwalter die Holding-Anteile und einen Kredit an eine luxemburgische Gesellschaft verkaufen. KKR (bisheriger Eigentümer von ATU)wird Minderheitsgesellschafter in der neuen Gesellschaft, die nachrangigen Anleihegläubiger gehen leer aus. Die Finanzierungslösung senkt die Schuldenlast um rund 600 Millionen Euro und bringt frisches Kapital in Höhe von 100 Millionen Euro. Die jährliche Zinslast sinkt um 90 Prozent. Als neuer Kreditgeber steuert Hayfin Capital zudem 75 Millionen Euro zur Finanzierung bei, dieser Kredit wird 2018 fällig. Auch die Neuverhandlung von Mietkonditionen an einem Teil der 650 Standorte steht an. Es wird spannend bleiben bei ATU. Wir sehen auch mal wieder, das Geld der Anleger ist nicht weg………….es hat eben nur ein Anderer.
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