Die medizinische Versorgungslage im Freistaat Sachsen gerät zunehmend in eine bedenkliche Situation. Laut einer aktuellen Untersuchung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) sind derzeit 484 Praxisstellen unbesetzt, wovon 430 für Allgemeinmediziner vorgesehen sind. Im Jahr 2021 lagen die Zahlen bereits alarmierend hoch, mit insgesamt 434 freien Vertragsarztsitzen, einschließlich 370 für Hausärzte.
Die Brisanz der Lage wird besonders bei den Hausärzten deutlich, wo fast jede sechste Stelle unbesetzt ist. In einigen regionalen Versorgungsgebieten, darunter Torgau, Weißwasser und Reichenbach, ist bereits eine deutliche Unterversorgung erkennbar. Und das Risiko einer schlechteren medizinischen Versorgung wächst in zahlreichen weiteren Gebieten.
Sozialministerin Petra Köpping hat den Ernst der Lage erkannt und betont, dass ein dringender Bedarf an Nachwuchsärzten, insbesondere im Bereich der Allgemeinmedizin, besteht. Trotz eines Zuwachses an Ärzten insgesamt wird die Versorgungslage, insbesondere in ländlichen Gebieten, immer prekärer. Der Hauptgrund dafür ist laut dem Präsidenten der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, die zunehmende Unattraktivität der Arbeit in eigenen Praxen, hervorgerufen unter anderem durch bürokratische Hürden.
Die Situation könnte sich in den nächsten Jahren noch verschlimmern, da fast ein Drittel der aktuell tätigen Hausärzte 60 Jahre oder älter ist. Daher hat der Freistaat Sachsen bereits Maßnahmen wie die Schaffung von zusätzlichen Medizinstudienplätzen und ein Landarztstipendium eingeleitet, die jedoch noch Zeit benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Auch die Bevölkerung hat den Ärztemangel als drängendes Problem identifiziert. In einer Umfrage gaben 57% der Befragten den Mangel an Ärzten als zweitwichtigstes Problem in Sachsen an, knapp hinter dem Lehrermangel.
Zudem erstreckt sich das Problem nicht nur auf Allgemeinmediziner. Fachärzte aus verschiedenen Bereichen fehlen ebenfalls, und bestimmte Regionen, etwa Torgau-Oschatz, stehen vor einer breiteren fachärztlichen Unterversorgung in der nahen Zukunft.
Auch dies wird ein wichtiges Lantagswahlkampfthema 2024 sein, ein Thema wo man Petra Köpping ganz klar Versäumnisse vorwerfen muss, denn der Ärztemangel in Sachsen kam ja nicht von Heuet auf Morgen, sondern war bereits bei ihrem Amtsantritt bekannt. Möglicherweise gab es aber bereits damals andere Schwerpunkte im Ministerium von Petra Köpping.
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