Startseite Allgemeines Auf ein persönliches Wort, Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze Braun in Sachen Project Immobilien Insolvenz
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Auf ein persönliches Wort, Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze Braun in Sachen Project Immobilien Insolvenz

geralt (CC0), Pixabay
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Ehrlich gesagt, habe ich jetzt fast zwei Tage überlegt, ob ich mit der Mail des Insolvenzverwalters Volker Böhm an die Öffentlichkeit gehen soll. Ich habe mich dafür entschieden, auch aus persönlichen Gründen.

Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob Volker Böhm diese Mail selber geschrieben hat, möglicherweise eher ein Mitarbeiter von ihm, der schnell noch am Freitag vor Feierabend diese Mail loswerden wollte. Denn obwohl er unmittelbar nach der Mail direkt eine Antwort von mir bekommen hat, habe ich dann nichts mehr von ihm gehört. Volker Böhm ist ein anerkanter Insolvenzverwalter und sicherlich auch einer, dem man solch eine Großinsolvenz wie Project Gruppe durchaus zutrauen kann. So war mein Gedanke, als ich die ersten Insolvenzveröffentlichungen zur Kenntnis genommen hatte.

Da hat sich meine Meinung nun aber leider dann doch stark verändert. Ob Volker Böhm das dann interessiert, weiß ich nicht, aber als Geschädigter würde ich den Artikel als sehr interessant empfinden.

Ich hatte Herrn Böhm meine Mitarbeit und Unterstützung angeboten, da ich mich sicherlich als Immobilienspezialist bezeichnen darf. Zudem hatte ich Herrn Böhm zwei detaillierte Presseanfragen übermittelt. Erst die Veröffentlichung meiner kritischen Artikel führte dann zumindest einmal zu einer Kommunikation mit der von der Kanzlei Schultze Braun beauftragten Agentur aus Köln.

Eine Agentur, die ich aus anderen Insolvenzverfahren wie PIM Gold, Infinus und P&R recht gut kenne. Mit dieser Agentur war immer eine vernünftige Kommunikation möglich, auch das hier einmal angemerkt. Natürlich bin ich mir bewusst darüber, welche Wirkungen meine Artikel haben, aber manchmal müssen diese dann eben auch sein, um etwas zu erreichen für Verbraucher und Anleger. Da bin ich dann auch oft ein Wadenbeißer in der Sache.

Nun aber genug des Vorgeplänkels, kommen wir zu der Mail. Vorausgeschickt sei noch, dass ich über eben diese Kommunikationsagentur aus Köln Herrn Böhm nochmals das Angebot der kostenfreien Unterstützung angeboten hatte.

Was macht Herr Böhm?

Zitat:

Herr Möller hat mir Ihr Mail vom Donnerstag vergangener Woche weitergeleitet.

Ich möchte mich ausdrücklich für Ihr Angebot, in dem Verfahren zu unterstützen, bedanken.

Wie Sie aus Ihrer Erfahrung ja wissen, stehen in dem Verfahren eine Vielzahl von Prüfungen und Verhandlungen an, um die zum Stillstand gekommene Bautätigkeit wieder in Gang zu bringen. Dies wird vordringlich von dem Team der Insolvenzverwaltung und den Mitarbeitern, die teilweise bereits vor Antragstellung extern verstärkt wurden, bearbeitet. Sofern beispielsweise für die Plausibilisierung von Planungen oder die Prüfung von Handlungsalternativen externer Sachverstand hinzugezogen wird, entscheidet dies nicht der Insolvenzverwalter, sondern sind der Gläubigerausschuss und insbesondere auch die Finanzierer der Fonds mit einzubeziehen.

Uns liegen bereits Angebote für die Unterstützung von verschiedenen Beratungshäusern einschließlich der größerer WP-Gesellschaften vor, die entsprechende auf Immobilien spezialisierte Teams vorhalten. Sofern Sie ebenfalls noch ein Angebot abgeben wollen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir konkret Ihren Leistungsumfang, mögliche Teamgröße und Honorarvorstellungen mitteilen könnten, sowie in welchem konkreten Teilbereich Sie Ihre Expertise konkret sehen. Ich lege dies dann sehr gerne den beteiligten Gläubigerausschüssen und Finanzierern und Gesellschaftern vor.

Zitat Ende

Irgendwie hat der Insolvenzverwalter da dann etwas falsch verstanden, denn natürlich geht es mir nicht um einen Auftrag, um mich noch finanziell an der Insolvenzmasse der Anleger zu bereichern, und natürlich wird Volker Böhm von mir kein Angebot bekommen. So etwas gab es bei uns noch nie und wird es auch nicht geben. Mir geht es immer um pragmatische Hilfe, wenn ich weiß, dass ich das Know-how auch habe. Das habe ich hier.

Liest man aber diese Mail einmal genau, dann versteht so mancher Leser dieses Beitrags dann auch, wie Insolvenzverwalter mit ihrem Geld umgehen, um das einmal überspitzt zu sagen. Leider habe ich in der Vergangenheit feststellen müssen, dass es bei den Insolvenzverwaltern oft gefestigte Strukturen gibt, wem man dann möglicherweise gut dotierte Aufträge gibt. Ob das hier im Insolvenzverfahren Project Immobilien möglicherweise auch so ist, weiß ich nicht.

Tatsache ist aber, dass solche Teams, wie hier benannt, natürlich nicht billig sind. Da geht es um Tagesberatungshonorare für 3-Mann-Teams von 5000 Euro und mehr. Natürlich alles bezahlt aus der Insolvenzmasse. Da bleibt dann weniger Geld für die übrig, die es eigentlich am nötigsten hätten. Dass man da als „kostenloser Fachmann“ nicht gern gesehen ist, dürfte nachvollziehbar sein. Ehrlich gesagt, ich persönlich finde das grenzwertig, denn der Insolvenzverwalter vergibt hier teure Aufträge an Dritte, aber was tut er eigentlich selber? Aufträge verteilen – sarkastisch gefragt?

Wir werden nun die Arbeit von Insolvenzverwalter Volker Böhm kritisch im Internet begleiten, aber auch sagen, wenn er aus unserer Sicht einen guten Job gemacht hat. Fairness ist uns wichtig, auch wenn man uns solche Mails schreibt. Als betroffener Geschädigter sollte Sie dieser Artikel aber nachdenklich machen.

 

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