Die steigende Popularität von Mini-Solaranlagen, oft auch als „Balkonkraftwerke“ bezeichnet, spiegelt sich in deren sinkenden Preisen und verbesserten Leistungen bei der Stromerzeugung wider. Eine gründliche Analyse von acht solchen Systemen durch die Stiftung Warentest im Mai 2024 zeigt ein gemischtes Bild: Während eine Anlage mit „gut“ ausgezeichnet wurde, erhielten drei weitere die Bewertung „mangelhaft“.
Ein neues Gesetz, das vom Bundestag verabschiedet wurde, vereinfacht nun die Nutzung dieser Mini-Solaranlagen. Es hebt die Notwendigkeit einer aufwendigen Anmeldung bei Netzbetreibern auf und ermöglicht stattdessen eine einfache Registrierung bei der Bundesnetzagentur. Maximilian Braun von „Main-SteckerSolar“ in Würzburg betont die Bedeutung dieses Schrittes und empfiehlt den Kauf von regionalen Anbietern, um die beste Qualität und Service zu gewährleisten.
Trotz der einfachen Installation, die oft nur das Einstecken in eine Steckdose erfordert, stellen die Montage und die Sicherheit der Anlagen eine Herausforderung dar. Die Montage der oft schweren und sperrigen Panels erfordert meist ein Team von drei Personen. Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest hebt hervor, dass viele der getesteten Anlagen lückenhafte Anleitungen hatten und unter extremen Wetterbedingungen beschädigt werden könnten.
Ein weiteres Problem stellt der Wechselrichter dar, der den Gleichstrom der Solaranlagen in Wechselstrom umwandelt. Viele dieser Geräte entsprechen nicht den gesetzlichen Anforderungen, was zu Störungen bei anderen elektronischen Geräten führen kann. Marta Mituta von der Bundesnetzagentur rät dazu, nur Wechselrichter zu kaufen, die neben einem CE-Kennzeichen auch klare Produktbeschreibungen und deutschsprachige Anleitungen bieten.
Obwohl Balkonkraftwerke in der Lage sind, erhebliche Energie zu liefern, insbesondere in sonnigen Lagen, hängt der Erfolg auch stark von der richtigen Positionierung und Neigung der Panels ab. Nicht optimal ausgerichtete oder verschmutzte Panels können deutlich weniger Strom produzieren.
Viele der getesteten Modelle sind bereits nicht mehr auf dem Markt verfügbar, was die Dynamik dieses Sektors unterstreicht und sowohl für Tester als auch Verbraucher eine Herausforderung darstellt. Trotz dieser Herausforderungen bieten Balkon-Solaranlagen eine ausgezeichnete Möglichkeit, zur Energiewende beizutragen und die Stromkosten zu senken. Dirk Lorenz betont jedoch die Wichtigkeit, den erzeugten Strom sofort selbst zu verbrauchen, um die Rentabilität der Investition sicherzustellen. Darüber hinaus gibt es regionale Förderungen, die den Einsatz von Balkonkraftwerken unterstützen und somit den Übergang zu erneuerbaren Energien fördern.
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