Das Konzept des Aufkaufs von Arztpraxen in Deutschland ist umstritten. Einige Experten befürchten, dass dies zu einer Konzentration des Gesundheitswesens führen und die Versorgung der Patienten verschlechtern könnte. Andere Experten argumentieren, dass der Aufkauf von Arztpraxen zu einer effizienteren und kostengünstigeren Versorgung der Patienten führen könnte.
Einer der Hauptkritikpunkte an dem Konzept ist, dass es zu einer Konzentration des Gesundheitswesens führen könnte. Wenn eine kleine Anzahl von Unternehmen viele Arztpraxen aufkauft, könnte dies zu einer Monopolstellung führen. Dies könnte dazu führen, dass die Patienten weniger Auswahl haben und die Preise für medizinische Leistungen steigen könnten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Aufkauf von Arztpraxen zu einer Verschlechterung der Versorgung der Patienten führen könnte. Wenn ein Unternehmen viele Arztpraxen aufkauft, kann es sein, dass es sich nicht mehr so intensiv um die Qualität der Versorgung kümmert. Dies könnte dazu führen, dass die Patienten weniger zufrieden mit der Versorgung sind und dass es zu mehr Komplikationen kommt.
Es gibt jedoch auch Experten, die argumentieren, dass der Aufkauf von Arztpraxen zu einer effizienteren und kostengünstigeren Versorgung der Patienten führen könnte. Wenn ein Unternehmen viele Arztpraxen aufkauft, kann es seine Ressourcen besser koordinieren und die Kosten für Verwaltung und Logistik senken. Dies könnte dazu führen, dass die Patienten günstigere Preise für medizinische Leistungen bezahlen müssen.
Letztendlich wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, ob das Konzept des Aufkaufs von Arztpraxen in Deutschland zu einer positiven oder negativen Entwicklung führen wird. Wir selber sehen diese Entwicklung im Sinne der Versicherten kritisch, denn hier ist es durchaus möglich, dass „Spekulanten“ bestimmen, welche ärztliche Dienstleistungen es an welchen Orten dann noch gibt. An Landarztpraxen werden die Spekulanten keinerlei Interesse haben. Unsere Gesundheit darf nicht zum Spekulationsobjekt werden. Letztlich muss der Versicherte diese Entwicklung bezahlen, möglicherweise sogar teuer.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zu dem Thema eine klare Position:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will per Gesetz verhindern, dass Finanzinvestoren Arztpraxen übernehmen. Der GKV-Spitzenverband und der DGB unterstützen seinen Vorstoß. Lauterbach kritisiert den Trend, in dem Investoren medizinische Versorgungszentren mit Facharztpraxen übernehmen und maximalen Gewinn anstreben. Er plant einen Gesetzentwurf im ersten Quartal 2023, um diesen Einstieg zu unterbinden. Er will auch gegen große Praxisketten vorgehen und betont, Praxen sollten denjenigen gehören, die dort arbeiten.
Lauterbach lehnt zweistellige Renditen im Gesundheitswesen ab und fordert eine Änderung des Gewinnkonzepts. Er möchte, dass Kliniken nicht zum Einheitspreis abrechnen, sondern durch Qualität Gewinne erwirtschaften. Das DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel unterstützt den Fokus auf Menschen vor Profit im Gesundheitswesen.
Der GKV-Spitzenverband weist darauf hin, dass der Verkauf von Arztpraxen vor allem um die Zulassung zur Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen geht. Kritik kommt vom Bundesverband der Betreiber medizinischer Versorgungszentren (BBMV), der Lauterbach populistische Motive vorwirft.
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