Natürlich haben die Interessenvertreter der Branche daran wenig Interesse, denn hier stoßen die Vermittler auf ein wachsames Auge, das etwas von der Materie versteht, und wo die Konsequenzen bei Verstößen dann sicherlich völlig andere sind, als wie derzeit.
Man kann das Vorhaben der Großen Koalition in dieser Sache nur komplett befürworten, auch wenn die Interessenverbände der Vermittler hier versuchen, öffentliche Stimmung dagegen zu machen. Ganz an vorderster Front natürlich Norman Wirt vom AfW.
Zitat:
Es kann der Bafin doch nicht die Aufsicht über 37.000 mittelständische Gewerbetreibende übertragen werden, während sich gleichzeitig ein Untersuchungsausschuss mit dem multiplen Behördenversagen beschäftigt”, wird Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW, in der Pressemitteilung zitiert.
Zitat Ende
Mit Verlaub Herr Wirth, das ist nicht seriös. Genauso unseriös wäre es, wenn ein Mitglied ihres Verbandes wegen Verstößen gegen die gesetzlichen Richtlinien eine Strafe aufgebrummt bekommen würde, dies bekannt würde, dann den ganzen Verband AfW in Frage zu stellen.
Natürlich ist der Vorgang Wirecard „Wasser auf Ihre Mühlen“, aber eben völlig untauglich in der Sache, um die es hier wirklich geht – den besseren Schutz der Verbraucher.
Ein seriöser Verband würde an der Umsetzung dieser Richtlinie konstruktiv mitarbeiten, denn eigentlich müssten die seriösen Vermittler, die ihrem Verband angehören, doch auch ein Interesse an einer „sauberen Branche“ haben oder sehe ich das falsch Herr Wirth?
Sie vergleichen aber hier auch, möglicherweise ganz bewusst wieder einmal Äpfel mit Birnen, denn die Aufsicht über die Finanzanlagenvermittler hat dann wenig mit dem BaFin Wirecard Skandal zu tun. Da geht es um eine Aufklärung der politischen Verantwortung in einem Wahljahr. In der Sache selber wird nichts herauskommen, wie so üblich in Deutschland, wenn es einen politischen Untersuchungsausschuss gibt.
Sicherlich mehr herauskommen würde für die Verbraucher, wenn das Gesetzesvorhaben der großen Koalition endlich umgesetzt würde. Was interessieren Millionen von Verbrauchern da die Mitglieder ihres Verbandes, Herr Wirth?
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