Die Auftragseingänge in der Industrie nahmen vorläufigen Angaben zufolge1 im Dezember preis-, kalender- und saisonbereinigt2 um 1,7 % zu. Im Vormonat waren sie leicht abwärts revidiert um 4,9 % zurückgegangen. Der Umfang an Großaufträgen war für einen Dezember unterdurchschnittlich.
Der aktuelle Anstieg der Bestellungen basierte auf einer deutlichen Zunahme der Auslandsnachfrage um 4,3 %. Kräftige Nachfrageimpulse kamen hier aus den nicht zur Eurozone gehörenden Ländern (+12,3 %), während sich ein deutlicher Bestellrückgang aus der Eurozone um 6,8 % dämpfend bemerkbar machte. Die Inlandsaufträge schwächten
sich zuletzt um 1,4 % ab. Die Belebung der Bestelltätigkeit in der Industrie speiste sich vor allem aus einem deutlichen Plus bei den Investitionsgüterherstellern von 2,8 %. Die Nachfrage nach Konsumgütern nahm ebenfalls spürbar zu (+1,9 %). Die
Auftragseingänge der Vorleistungsgüterproduzenten veränderten sich nicht (0,0 %).
Im Zweimonatsvergleich November/Dezember gegenüber September/Oktober gingen die Industrieaufträge um 1,7 % zurück.
Die Auslandsbestellungen schwächten sich mit -2,1 % dabei stärker ab als die Inlandsbestellungen (-1,2 %). Vorleistungs- und
Investitionsgüterproduzenten hatten spürbare Nachfragerückgänge um 2,0 % bzw. 1,6 % zu verzeichnen. Leicht rückläufig entwickelten sich die Auftragseingänge mit -0,4 % bei den Herstellern von Konsumgütern. Im vierten Quartal insgesamt ergab sich gegenüber dem Vorquartal ein Rückgang des Ordervolumens in der Industrie um 1,4 %.
Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Industrieaufträge im November/Dezember 2011 um 2,2 % niedriger. Während die Inlandsbestellungen den Vorjahresstand leicht überschritten (+0,5 %), notierten die Auslandsbestellungen deutlich unter
Vorjahresniveau (-4,3 %). Die Bestelltätigkeit in der Industrie entwickelte sich im Jahresschlussquartal 2011 uneinheitlich. Stützende Impulse kamen dabei vor allem von der weiterhin recht lebhaften Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die Bestelltätigkeit insgesamt aber weiter leicht abgeschwächt. Die Aussichten für die Industrieproduktion bleiben daher vorerst verhalten. Gleichwohl deutet die weitere Aufhellung der Stimmung
der Unternehmen zu Beginn dieses Jahres auf ein sich abzeichnendes Ende der Schwächephase hin.
Quelle:Destatis
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