Knapp drei Monate nach dem Ende seiner Amtszeit ist der frühere Präsident von Honduras an die USA ausgeliefert worden. Juan Orlando Hernandez wurde gestern auf dem Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa Beamten der US-Antidrogenbehörde DEA übergeben, wie live im Fernsehen zu sehen war. Der 53-Jährige muss sich wegen Verschwörung zum Drogenschmuggel und Waffendelikten vor einem Bundesgericht in New York verantworten.
Hernandez, der das mittelamerikanische Land acht Jahre lang regierte, weist die Vorwürfe zurück. „Ich bin unschuldig und werde einem unfairen Gerichtsverfahren unterworfen“, sagte er in einer Videobotschaft, die seine Frau, Ana Garcia, kurz vor der Auslieferung auf Twitter veröffentlichte. Seiner Ansicht nach sind die Anschuldigungen eine Rache von Drogenhändlern, die von ihm an die US-Justiz übergeben wurden. Sie hätten gelogen, um Vereinbarungen zur Verringerung ihrer Strafen zu erreichen.
Vor einem Jahr wurde Hernandez’ Bruder Juan Antonio wegen Kokainschmuggels in den USA zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. In dem Gerichtsverfahren wurde auch der damalige Präsident belastet.
Das Schicksal des konservativen Ex-Staatschefs änderte sich unmittelbar nach dem Ende seiner Amtszeit nach zwei vierjährigen Regierungsperioden. Am 27. Jänner kam die linke Politikerin Xiomara Castro als erste Frau an die Macht und fast drei Wochen später wurde er vor seinem Haus in Tegucigalpa festgenommen. Der Oberste Gerichtshof Honduras billigte die Auslieferung in die Vereinigten Staaten.
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