Startseite Allgemeines Australien:Frauen nehmen es mit Bergbau-Riesen in Sammelklagen wegen sexueller Belästigung auf
Allgemeines

Australien:Frauen nehmen es mit Bergbau-Riesen in Sammelklagen wegen sexueller Belästigung auf

Clker-Free-Vector-Images (CC0), Pixabay
Teilen

Ah, das 21. Jahrhundert – eine Ära technologischen Fortschritts, künstlicher Intelligenz und, oh ja, der Rückkehr in die „glorreichen“ 1980er Jahre, zumindest wenn es um den Umgang mit Frauen in der Bergbauindustrie geht. Was könnte inspirierender sein, als in der rauen Wildnis Australiens auf Arbeitsplätzen zu arbeiten, die buchstäblich mit Gesteinsstaub und, anscheinend, ebenso viel Misogynie gefüllt sind?

Stellen Sie sich das vor: Sie fahren riesige Muldenkipper in einer Männerdomäne, nur um sich plötzlich in einem Live-Reenactment eines schlechten 80er-Jahre-Films wiederzufinden – einer, in dem Pinkel-Attacken und anzügliche Bemerkungen zum „normalen Betrieb“ gehören. Wer braucht schon Sicherheitsvorschriften, wenn man Arbeitsbedingungen hat, die man als „Survival-Horror-Training“ verkaufen könnte?

Und dann, wie könnte man den Funken Humor in diesem dunklen Kapitel übersehen: Ein Kollege, der einer Frau während ihres Mutterschaftsurlaubs ein Video von sich beim Masturbieren schickt. Man könnte fast meinen, er hält das für seine Bewerbung zur „Mitarbeiter des Monats“-Auszeichnung. Der Clou? Er durfte freiwillig kündigen.

Wahrscheinlich, damit er „würdevoll“ gehen konnte. So galant!

Natürlich haben die Bergbau-Giganten BHP und Rio Tinto schnell reagiert, indem sie ihre üblichen Presseerklärungen herausgegeben haben. Keine Sorge, liebe Öffentlichkeit, sie „tolerieren keine sexuelle Belästigung“. Ach, was für ein erfrischendes Bekenntnis – genauso bedeutungsvoll wie ein Regenschirm in einem Tornado.

Vielleicht amüsant, vielleicht auch tragisch, ist die Tatsache, dass diese Fälle anscheinend Jahre dauern könnten, um gelöst zu werden. Kein Problem, die Frauen werden sicherlich geduldig warten, während sie weiterhin ignoriert, belästigt und zurückgehalten werden. Schließlich ist „langfristige Diskriminierung“ ein Begriff, den die Bergbauindustrie anscheinend perfektioniert hat.

Es gibt ein helles Licht am Horizont – aber es ist kein Licht des Fortschritts. Nein, es ist nur ein weiterer Muldenkipper, beladen mit dem Gewicht der jahrzehntelangen Ignoranz und Verleugnung, bereit, alles plattzumachen, was sich ihm in den Weg stellt. Aber hey, zumindest entschuldigen sich die Unternehmen „unverbindlich“. Reicht doch, oder?

Willkommen in der Welt der Gleichstellung im Jahr 2024: gleiche Chancen für alle – solange man nichts gegen ein wenig öffentliche Demütigung, Belästigung und Ungerechtigkeit hat.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Der „Kramer-Komplex“: Eine Seifenoper aus Politik, Rockerposen und Chatverläufen

Ach, Thüringen, du Drama-Queen unter den Bundesländern! Wieder einmal schafft es der...

Allgemeines

Interview mit Rechtsanwalt Daniel Blazek über den Insolvenzantrag gegen Christoph Gröner

Frage: Herr Blazek, es wurde bekannt, dass das Amtsgericht Leipzig einen Insolvenzantrag...

Allgemeines

„Liebe macht blind“ – und offenbar auch arbeitsrechtlich ahnungslos

Stellen Sie sich vor, Sie melden sich für eine Reality-Show an, die...

Allgemeines

Amazon

Ach, wie herzerwärmend! Amazon – der Gigant, der einem Päckchen Zahnstocher innerhalb...