Das war klar, denn unserer Meinung nach hat BaFin Präsident Felix Hufeld mit seinem Eingeständnis in der Öffentlichkeit, dass auch die BaFin eigene Versäumnisse sehe im Vorgang Wirecard, aus unserer Sicht eigentlich schon seine Rücktrittsrede gehalten.
Mal ehrlich, wer sich in solch einer ungeklärten Situation so in die Öffentlichkeit stellt mit solch einer Aussage, der muss dann sicherlich auch mit Schuldzuweisungen leben.
Nun aber „rudert Felix Hufeld zurück“, wie man aktuellen Medienveröffentlichungen entnehmen kann:
Der Leiter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat sich gegen Vorwürfe der Mitverantwortung an dem Skandal um den insolventen Finanzdienstleister Wirecard verwahrt (Details zu dem Fall finden Sie in unseren früheren Artikeln).
Bei einer Sitzung des Verwaltungsrats der Finanzaufsicht habe Hufeld laut Teilnehmern gesagt, dass er wegen der Rechtslage gar nicht bei der Wirecard-Bilanzprüfung hätte eingreifen dürfen, sondern sich auf die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) verlassen müsse.
Auch habe es nicht an der BaFin, sondern an der Europäischen Zentralbank (EZB) gelegen, dass Wirecard nicht als Finanz-Holding eingestuft wurde. Ohne diese Einstufung hat die Finanzaufsicht vergleichsweise wenig Kontrollrechte über den Konzern.
Die EZB hatte Wirecard nach einigen strukturellen Veränderungen als Technologieunternehmen eingestuft und nur die Tochter als Bank.
Die BaFin wiederum hatte die auch als auch “Bilanzpolizei” bekannte Prüfstelle für Rechnungslegung Anfang 2019 beauftragt, den Wirecard-Abschluss für das erste Halbjahr 2018 näher zu prüfen. Bisher wurde jedoch noch kein Ergebnis veröffentlicht. Der Bund zog daraus Konsequenzen und kündigte den Vertrag mit der DPR zum Ende 2021.
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