Welche Möglichkeiten gibt es, Fintech und Regtech zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu nutzen? Welche Herausforderungen stellen sie an das regulatorische Umfeld? Um diese Frage geht es bei einer Konferenz der Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF), die heute und morgen in Berlin stattfindet. Gastgeber sind das Bundesfinanzministerium (BMF) und die BaFin.
Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, und BaFin-Präsident Felix Hufeld begrüßten rund 150 internationale Gäste, darunter Santiago Otamendi, den Präsidenten der FATF, sowie Vertreter von Behörden und Industrie. Spahn erklärte, dass Fintech-Lösungen im Hinblick auf die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowohl neue Chancen böten als auch neue Risiken mit sich brächten. Risiken könnten etwa bei digitalen Währungen dadurch entstehen, dass sie weltweit anonyme Überweisungen ermöglichten. „Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die Chancen der Digitalisierung die Risiken überwiegen. Innovative Technologien und Finanzierungsformen können den Wettbewerb fördern, die Transparenz stärken und die Effizienz steigern sowie den Zugang zu Zahlungsdiensten, Krediten oder Eigenkapital erleichtern“, sagte Spahn.
Hufeld betonte in seiner Ansprache das Credo der deutschen Aufsicht: gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regeln. Schutzzäunen um arrivierte Institute und Sandkästen für neue, technologiegetriebene Unternehmen erteilte er eine Absage. Die BaFin analysiere fortlaufend, welche Risiken sich aus dem Einsatz neuer Technologien für die Finanzstabilität ergeben könnten. „Wenn wir konkrete Gefahren erkennen, dann treiben wir die Regulierung voran“, bekräftigte Hufeld. So habe die BaFin als eine der ersten Aufsichtsbehörden virtuelle beziehungsweise Kryptowährungen als Finanzinstrumente eingestuft. Auch bei der Videoidentifizierung habe sie europaweit eine Vorreiterrolle übernommen.
Wichtige Themen der FATF-Konferenz sind unter anderem Fragen der Kundenidentifizierung, der digitalen Identität und der Distributed-Ledger-Technologie sowie grenzüberschreitende Aspekten von Fintech-Zahlungsdiensten und -Produkten. Die Teilnehmer diskutieren zudem über den Informationsaustausch und eine noch intensivere Kooperation zwischen privatem Sektor und Behörden, die mit der Prävention und Bekämpfung von Geldwäsche beziehungsweise Terrorismusfinanzierung befasst sind.
Quelle:Bafin
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