Die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin schlägt Alarm wegen dubioser Angebote rund um angebliche Aktien der Firma Stripe Inc., die von der Schweizer Gesellschaft Diserens Finance SA offeriert werden sollen. Den Anlegern wird vorgegaukelt, sie könnten über diese Angebote in den Besitz von Stripe-Aktien gelangen, obwohl der Anbieter keinerlei Genehmigung für derartige Finanztransaktionen besitzt. Weder eine Erlaubnis gemäß dem Kreditwesengesetz noch dem Wertpapierinstitutsgesetz liegt vor, und es fehlt auch der obligatorische Wertpapierprospekt nach dem Wertpapierprospektgesetz.
Die fragwürdige Webseite diserens.de, die sich als Heimat verschiedenster „Investitionsgelegenheiten“ ausgibt, inklusive „Aktien & IPOs“, Fest- und Tagesgeldanlagen sowie Beratungen zur Altersvorsorge, scheint dabei eine zentrale Rolle zu spielen. Trotz der Schweizer Adresse und der Firmenbezeichnung Diserens Finance SA gibt es ernsthafte Zweifel an der Legitimität dieser Angebote. Die BaFin vermutet einen möglichen Identitätsdiebstahl zu Lasten der echten Diserens Finance SA, die bei der schweizerischen Aufsichtsbehörde FINMA registriert ist.
Diese Situation reiht sich ein in eine Serie von Betrugsfällen, bei denen Anlegern wertlose oder gar nicht existierende Aktien bekannter Firmen verkauft wurden, ohne dass diese je geliefert wurden. Es ist zu betonen, dass in Deutschland der Verkauf von Wertpapieren ohne einen von der BaFin genehmigten Prospekt nicht nur illegal ist, sondern auch ein schwerwiegender Verstoß gegen die EU-Prospektverordnung darstellt.
Für die angeblichen Stripe-Aktien wurde bisher kein Prospekt zur Genehmigung bei der BaFin eingereicht. Anleger sollten stets die Hinterlegung eines Prospekts überprüfen und sich vergewissern, dass das anbietende Unternehmen über eine entsprechende Zulassung der BaFin verfügt.
Die BaFin, zusammen mit dem Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern, rät dringend zur Vorsicht bei Online-Investitionen und empfiehlt eine umfassende Recherche, um potenzielle Betrugsfälle frühzeitig zu identifizieren. Weitere nützliche Tipps zum Schutz vor finanziellen Betrugsmaschen bietet der BaFin-Verbraucherschutzpodcast in der Folge „Vorsicht, Betrug“.
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