In der Öffentlichkeit wird bereits seit längerem über eine Fusion der Deutschen Bank und der Commerzbank spekuliert. Nun wird dies auch auf politischer Ebene diskutiert. Der Bundesminister der Finanzen Olaf Scholz betonte, dass Deutschland einen „europäischen Champion“ im Bankensektor benötige, um das Auslandsgeschäft der exportorientierten Industrie
zu begleiten. Die GroKo unter Merkel begleitet die Diskussionen seit Mai 2018 durch Treffen von insgesamt 23 mal mit hochrangigen Vertretern aus Aufsichtsrat und Vorstand der Deutschen Bank.
Eine wichtige Schlussfolgerung aus der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise war die Verringerung der Systemrelevanz von Großbanken („too big and too interconnected to fail“-Problem), um ihre Abwicklungsfähigkeit zu gewährleisten und das Erpressungspotential gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zu verringern. Die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel verkündete auf dem G20-Gipfel in Brisbane im Jahr 2014, dass nie wieder Steuerzahler für Banken haften sollten.
Eine Fusion von Deutscher Bank AG und Commerzbank AG würde die Konzentration im deutschen Bankensektor vermutlich weiter erhöhen. In der Öffentlichkeit werden Gerüchte über die Bemühungen der Bundesregierung um eine Fusion als implizite Staatsgarantie gewertet. Zudem werden erhebliche Zweifel laut, ob die Fusion von zwei krisenbehafteten Instituten eine gesunde Bank als Ergebnis hätte.
Jedenfalls war ein Investment in Bankenaktien in den letzten Jahren ein Fiasko. Die Banken in Deutschland wirken immer noch so wie Dampflokomotiven auf einer Autobahn im Jahre 2019.
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