In einer geradezu theatralischen Szene hat der Landesbauernverband Sachsen im Disput um die verzögerte Auszahlung von EU-Fördermitteln dem Agrarminister Wolfram Günther ein dramatisches Ultimatum gesetzt. Bauernpräsident Torsten Krawczyk, offensichtlich in der Rolle des Anklägers, verlangt, dass Günther bis Ende Januar die Bühne verlässt – sprich zurücktritt – sollten die Zahlungen in Höhe von rund 240 Millionen Euro für etwa 7.000 Betriebe nicht erfolgen. Wie jedes Jahr wartet man sehnsüchtig auf das Weihnachtsgeschenk am Jahresende, doch diesmal scheint der Weihnachtsmann in Form des Landwirtschaftsministeriums mit einer Softwarepanne beschäftigt zu sein.
In dieser Komödie darf natürlich der heimliche Star, Michael Kretschmer, nicht fehlen. Bekannt als Freund der Bauern, der ihre Forderungen stets mit offenen Armen empfängt, scheint er diesmal eine Nebenrolle in diesem Drama zu spielen. Könnte es sein, dass auch er eine Zeile im Drehbuch der Verantwortung hat? Die Bauern jedenfalls sind nicht amüsiert über dieses Schauspiel und beschuldigen den Minister, eher Zuschauer als Regisseur in dieser Misere zu sein. Ein wahrhaft sarkastisches Stück, das sich da in Sachsen abspielt.
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