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Bayerische Vermögen AG – keine überzeugende Bilanz

geralt (CC0), Pixabay
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Bayerische Vermögen AG, Vermögensbetreuung für private Kunden Aktiengesellschaft

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

31.12.2019 31.12.2018
1. Barreserve
a) Kassenbestand 325,42 211,14
b) Guthaben bei Postgiroämtern 14,26 26,90
339,68 238,04
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 4.153.204,02 4.355.801,03
b) andere Forderungen 108.423,59 0,00
4.261.627,61 4.355.801,03
3. Forderungen an Kunden 2.041.172,10 2.236.453,38
4. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 64.443,02 101.684,00
5. Beteiligungen 876.030,00 837.650,00
6. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00
7. Treuhandvermögen 0,00 1,00
8. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 430.451,91 475.405,70
b) Geschäfts- oder Firmenwert 857.573,80 992.737,29
9. Sachanlagen 177.448,00 234.055,00
10. Sonstige Vermögensgegenstände 1.366.284,62 333.254,69
11. Rechnungsabgrenzungsposten 156.697,64 66.627,07
10.232.068,38 9.633.907,20

Passiva

31.12.2019 31.12.2018
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 14.114,36 31.742,69
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
aa) täglich fällig 31.078,64 256.916,27
3. Treuhandverbindlichkeiten 0,00 1,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten 680.688,03 888.328,43
5. Rechnungsabgrenzungsposten 6.092,44 0,00
6. Passive latente Steuern 128.636,00 0,00
7. Rückstellungen
a) Steuerrückstellungen 59.052,94 380,00
b) andere Rückstellungen 1.053.648,16 852.230,00
1.112.701,10 852.610,00
8. Fonds für allgemeine Bankrisiken 750.000,00 250.000,00
9. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 3.805.839,00 3.805.839,00
b) Kapitalrücklage 2.798.709,50 2.798.709,50
c) Gewinnrücklage
ca) gesetzliche Rücklage 14.697,39 14.697,39
cb) andere Gewinnrücklagen 841.172,62 600.000,00
855.870,01 614.697,39
d) Bilanzgewinn 48.339,30 135.062,92
7.508.757,81 7.354.308,81
10.232.068,38 9.633.907,20

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

2019 2018 Veränderung
T€ %
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäfte 15.610,30 15.405,86 0 1,3
2. Zinsaufwendungen -1.359,43 -2.106,22 1 -35,5
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 23.769,49 27.402,30
4. Provisionserträge 7.596.868,50 7.787.162,98 -190 -2,4
5. Provisionsaufwendungen -355.531,62 -568.953,18 213 -37,5
6. Sonstige betriebliche Erträge 757.486,08 185.809,89 572 307,7
7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter -3.823.962,51 -4.050.017,70 226 -5,6
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen -691.880,20 -709.113,40 17 -2,4
-4.515.842,71 -4.759.131,10 243 -5,1
b) andere Verwaltungsaufwendungen -2.070.828,10 -2.381.416,48 311 -13,0
-6.586.670,81 -7.140.547,58 554 -7,8
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen -227.024,81 -231.393,61 4 -1,9
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -211.217,98 -390.438,24 179 -45,9
10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft -37.324,93 -37.237,77 0 0,2
11. Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken -500.000,00 0,00 -500
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung im Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 490.000,00 -490 -100,0
13. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapiere 46.954,35 41.400,00 6 13,4
14. Steuern vom Einkommen und Ertrag -223.970,14 -117.620,45 -106 90,4
15. Sonstige Steuern -1.168,00 -982,00 0 18,9
16. Jahresüberschuss 296.421,00 57.901,98 239 411,9
17. Gewinnvortrag/ Verlustvortrag aus dem Vorjahr -6.909,08 77.160,94 -84 -109,0
18. Einstellung in Gewinnrücklage
a) andere Gewinnrücklagen -241.172,62 0,00 -241
19. Bilanzgewinn 48.339,30 135.062,92 -87 -64,2

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2019

1. Allgemeine Angaben

Die Bayerische Vermögen AG mit Sitz in München ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB Nr. 232274 eingetragen.

Der Konzernabschluss der Bayerische Vermögen AG, München, ist nach den Vorschriften des HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB. Es gelten gemäß § 340a Abs. 1 HGB jedoch die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Die Gesellschaft richtet sich bei der Bilanzierung und Bewertung nach den Vorschriften der §§ 242 ff. und 264 ff. HGB, den für Finanzdienstleistungsinstitute geltenden Vorschriften des HGB (§§ 340ff. HGB) und des KWG sowie den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes.

Das Geschäftsjahr für den Konzern entspricht dem Geschäftsjahr des Mutterunternehmens und ist das Kalenderjahr. Das Geschäftsjahr des vorliegenden Konzernabschlusses umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019.

Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten sowie die Erträge und Aufwendungen der Tochtergesellschaften werden nach den auf den Jahresabschluss des Mutterunternehmens angewandten Bewertungsmethoden einheitlich bewertet.

Die Gliederung der Konzernbilanz erfolgt nach Formblatt 1 der RechKredV. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach Formblatt 3 der RechKredV (Konzerngewinn- und Verlustrechnung nach der Staffelform) aufgestellt. Die Gliederung der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist unverändert zum Vorjahr.

1. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden folgende Unternehmen einbezogen:

Gezeichnetes Kapital Beteiligungsbuchwert Beteiligung
%
Mutterunternehmen
1. Bayerische Vermögen AG, Brienner Str. 53a, 80333 München 3.805.839,00
Tochterunternehmen
2. AURECON Vermögensverwaltungs GmbH, Brienner Str. 53a, 80333 München (Entkonsolidierungszeitpunkt 31.08.2019)
3. MFI Asset Management GmbH, Brienner Str. 53a, 80333 München 300.000,00 3.092.420,58 100,00
4. BV Holding AG, Brienner Str. 53a, 80333 München 100.000,00 100.000,00 100,00
5. Bayerische Vermögen Service AG, Hauptstr. 4, 83308 Trostberg 50.000,00 50.000,00 100,00
6. Meyer & Cie Allokationsberatung GmbH, Brienner Str. 53a, 80333 München 1) 50.000,00 796.250,00 49,00
7. Value Asset Management GmbH, Brienner Str. 53a, 80333 München 200.000,00 381.723,58 100,00

1) An der Meyer & Cie Allokationsberatung GmbH ist die BV Holding AG beteiligt. Zum 31.12.2019 beläuft sich die Beteiligungsquote auf 49%. Das Unternehmen wurde als assoziiertes Unternehmen im Wege der At-Equity-Konsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

Als Erstkonsolidierungszeitpunkt wurde grundsätzlich der Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile bzw. der Gründung der Gesellschaft (§ 301 Abs. 2 Satz 1 HGB) angesetzt.

Während des Geschäftsjahrs 2019 wurden folgende Gesellschaften in den Konsolidierungskreis zum angegebenen Zeitpunkt der Erstkonsolidierung aufgenommen:

• Value Asset Management GmbH, München (Erstkonsolidierungszeitpunkt: 1. Dezember 2019)

Während des Geschäftsjahrs 2019 schieden folgende Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis zum angegebenen Zeitpunkt aus:

• AURECON Vermögensverwaltungs GmbH, München (Entkonsolidierungszeitpunkt: 31. August 2019)

2. Konsolidierungsgrundsätze

a) Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wird gemäß § 301 HGB durchgeführt. Dabei werden die Anschaffungskosten der Beteiligung dem anteiligen konsolidierungspflichtigen Kapital zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens in den Konzernabschluss gegenübergestellt. Dieses umfasst das gezeichnete Kapital, Rücklagen, den Gewinn-/Verlustvortrag sowie das übernommene Ergebnis aus laufender Rechnung.

Ein Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ergibt sich als Differenz zwischen den Anschaffungskosten für die Beteiligungen an den einbezogenen Tochtergesellschaften und dem konsolidierungspflichtigen Kapital dieser Unternehmen im Erwerbszeitpunkt oder dem Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens in den Konzernabschluss.

Tochtergesellschaften Beteiligungsbuchwert Eigenkapital zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung aktivischer Unterschiedsbetrag passivischer Unterschiedsbetrag
MFI Asset Management GmbH 3.092.420,58 1.514.954,92 1.577.465,66
BV Holding AG 100.000,00 100.000,00
Bayerische Vermögen Service AG 50.000,00 55.000,00 5.000,00
Value Asset Management GmbH 381.723,58 357.130,46 24.593,12
3.624.144,16 2.027.085,38 1.602.058,78 5.000,00

Der sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebende aktivische Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.602.058,78 € resultiert in Höhe von 525.821,89 € und 1.051.643,77 € aus dem erworbenen Kundenstamm und dem erworbenen Firmenwert bei Kauf der MFI Asset Management GmbH und in Höhe von 8.197,71 € aus dem erworbenen Kundenstamm und in Höhe von 16.395,41 € aus dem erworbenen Firmenwert bei Kauf der Value Asset Management GmbH. Die Abschreibung des Firmen- oder Geschäftswerts bzw. des Werts des Kundenstamms erfolgt über die voraussichtliche Nutzungsdauer von jeweils 10 Jahren.

Der passivische Unterschiedsbetrag resultiert aus der gesetzlichen Gewinnrücklage der BV Service AG, die vor der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens in den Konzernabschluss erwirtschaftet wurde. Der Ausweis erfolgt in der Konzernbilanz als Gewinnrücklage.

b) Schuldenkonsolidierung

Bei der Schuldenkonsolidierung sind die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen gemäß § 303 HGB aufgerechnet worden. Unterschiedsbeträge ergaben sich nicht.

c) Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die Aufwand- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden . Die Zinsen und ähnlichen Erträge sind ebenso mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden. Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden Ausschüttungen zwischen Konzerngesellschaften eliminiert.

d) Latente Steuern aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen

Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen nach § 306 HGB werden auf Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichem Wertansatz gebildet. Sie werden entsprechend dem voraussichtlich geltenden individuellen Steuersatz des Konzernunternehmens gebildet, bei dem sich die Differenz voraussichtlich abbaut. Bei konzerninternen Lieferungen wurden die latenten Steuern mit einem pauschalen Steuersatz von 30 % berücksichtigt. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr wurden erstmalig latente Steuern aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die im Vorjahr nicht berücksichtigten Steuerlatenzen wurden nachgeholt und über die Anpassung des Gewinnvortrags berücksichtigt.

e) Währungsumrechnung

Sämtliche Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind in Euro aufgestellt. Eine Währungsumrechnung war insoweit nicht notwendig.

f) Assoziierte Unternehmen

Tochterunternehmen, an der die Bayerische Vermögen AG nicht mehrheitlich beteiligt ist werden als assoziierte Unternehmen nach der At-Equity-Methode (§ 311 ff. HGB) in den Konzernabschluss einbezogen. Der ergebniserhöhende Unterschiedsbetrag aufgrund Anwendung der At-Equity Methode zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital des assoziierten Unternehmens beträgt 38.380,00 € (Vorjahr: 41.400,00 €).

3. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Forderungen sind zum Nennwert bewertet. Erkennbaren Ausfallrisiken ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Zusätzlich wird das allgemeine Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Netto-Forderungen aus Honoraren berücksichtigt.

Die Bewertung der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, der Beteiligungen sowie der Anteile an verbundenen Unternehmen erfolgt grundsätzlich mit den Anschaffungskosten. Ergibt sich zum Bilanzstichtag ein niedrigerer beizulegender Wert, erfolgt die Abschreibung auf den beizulegenden Zeitwert.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Anschaffungskosten beinhalten die Anschaffungsnebenkosten; Anschaffungspreisminderungen werden abgesetzt. Die Abschreibungen erfolgen linear. Zu- und Abgänge werden zeitanteilig abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird – soweit abnutzbar – um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Anschaffungskosten beinhalten die Anschaffungsnebenkosten; Anschaffungspreisminderungen werden abgesetzt. Die Abschreibungen erfolgen linear. Zu- und Abgänge werden zeitanteilig abgeschrieben.

Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis 800,00 € werden im Berichtsjahr in voller Höhe abgesetzt. Ihr Abgang wird nach 5 Jahren unterstellt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet.

Die Verbindlichkeiten werden generell mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Die Steuerrückstellungen sind in Höhe des voraussichtlichen Erfüllungsbetrags gebildet.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostenänderungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr wurden mit dem restlaufzeitentsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

4. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Fristengliederung nach Restlaufzeiten (§ 340 d HGB i.V.m. § 9 RechKredV)

Aktiva

Gesamt Restlaufzeit
bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
1. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 4.153.204,02 4.153.204,02 0,00 0,00 0,00
b) andere Forderungen 108.423,59 108.423,59 0,00 0,00 0,00
4.261.627,61 4.261.627,61 0,00 0,00 0,00
2. Forderungen an Kunden 2.041.172,10 2.041.172,10 0,00 0,00 0,00
6.302.799,71 6.302.799,71 0,00 0,00 0,00

Passiva

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 14.114,36 14.114,36 0,00 0,00 0,00
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
14.114,36 14.114,36 0,00 0,00 0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – andere Verbindlichkeiten
a) täglich fällig 31.078,64 31.078,64 0,00 0,00 0,00
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
31.078,64 31.078,64 0,00 0,00 0,00
3. Sonstige Verbindlichkeiten 680.688,03 680.688,03 0,00 0,00 0,00
725.881,03 725.881,03 0,00 0,00 0,00

• Nachrangige Vermögensgegenstände

In der Position „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind nachrangige Vermögensgegenstände i.S. des § 4 RechKredV i.H.v. 1,00 Euro enthalten.

• Forderungen an Kunden

In den Forderungen an Kunden sind Forderungen gegenüber Finanzdienstleistungsinstitute in Höhe von 0,00 € enthalten.

• Börsenfähige Wertpapiere

31.12.2019
(a) Börsennotierte Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 64.443,02
(b) Nicht börsennotierte Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0,00
64.443,02

• Treuhandgeschäfte (§ 6 Abs. 1 S. 2 RechKredV)

Als Treuhandvermögen werden Beteiligungen mit einem Buchwert von 0,00 € (Vorjahr 1,00 €) gehalten.

Demgegenüber stehen Treuhandverbindlichkeiten in Höhe von 0,00 € (Vorjahr 1,00 €).

• Entwicklung des Anlagevermögens

Bruttowerte
01.01.2019 Zugänge Zugang/ Abgang Änderung Konsolidierungskreis Abgänge Aufgelaufene Abschreibungen Nettobuchwert 31.12.2019
1. Immaterielle Anlagenwerte
a) Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 589.349 8.198 14.196 0 181.291 430.452
b) Geschäfts- oder Firmenwert 1.103.041 16.395 -51.398 0 210.465 857.574
1.692.390 24.593 -37.202 0 391.756 1.288.026
2. Sachanlagen
a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 95.634 2.363 0 -69.117 19.408 9.472
b) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 559.512 42.086 6.310 -162.559 277.373 167.976
655.146 44.449 6.310 -231.676 296.781 177.448
2.347.536 69.042 -30.892 -231.676 688.537 1.465.474
kumulierte Abschreibungen
01.01.2019 Zugänge Zugang/ Abgang Änderung Konsolidierungskreis Abgänge 31.12.2019
1. Immaterielle Anlagenwerte
a) Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 113.943 53.156 14.192 0 181.291
b) Geschäfts- oder Firmenwert 110.304 108.728 -8.566 0 210.465
224.247 161.884 5.626 0 391.756
2. Sachanlagen
a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 84.242 2.694 0 -67.528 19.408
b) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 336.849 62.448 5.074 -126.998 277.373
421.091 65.142 5.074 -194.526 296.781
645.338 227.026 10.700 -194.526 688.537

• Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (§ 35 Abs. 1 Nr. 5 RechKredV)

31.12.2019 31.12.2018
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, andere Verbindlichkeiten 31.078,64 256.916,27
davon Vermittlungsprovisionen 5.086,30 14.854,42
davon Verwaltungsvergütungen 22.853,17 732,14
davon gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0,00

• Grundkapital

Das Grundkapital beträgt 3.805.839 €. Es ist eingeteilt in 2.158.426 Stück Namensstammaktien und 1.647.413 Stück Namensvorzugsaktien. Sämtliche Aktien stellen Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 1,00 € dar.

• Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen keine angabepflichtigen Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren unter Berücksichtigung des Gliederungsschemas der Verordnung zur Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV).

• Sonstige betriebliche Erträge (§ 35 Abs. 1 Nr. 4 RechKredV)

2019 2018
T€ T€
Erträge aus der Währungsumrechnung 0 0
Erträge aus Vermietung oder Verpachtung 104 33
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 165 22
Perioden- und betriebsfremde Erträge 13 0
Übrige Erträge 475 131
757 186

• Sonstige betriebliche Aufwendungen (§ 35 Abs. 1 Nr. 4 RechKredV)

2019 2018
T€ T€
Aufwand aus der Wertberichtigung sonstige Vermögensgegenstände 0 181
Aufwand aus Währungsumrechnung 0 0
Aufwand aus Kulanzzahlungen 13 148
Aufwand aus Prozesskosten 196 45
Übrige Aufwendungen 2 16
211 390

6. Sonstige Angaben

• Mitarbeiterzahl

2019 2018
Anzahl Anzahl
Angestellte 35 34
Teilzeitkräfte 31 37
Arbeitnehmer i.S. von § 267 Abs. 5 HGB 66 71
Auszubildende 0 0
Geschäftsführung 5 4
Gesamt 71 75

• Vorstand der Muttergesellschaft Bayerische Vermögen AG

Name Beruf
Gottfried Urban (ausgeschieden zum 10.10.2019) Bankkaufmann
Alexander Gröbner Bankkaufmann
Stefan Mayerhofer Bankkaufmann

Die Gesamtbezüge betrugen im Geschäftsjahr 538.420,22 €.

• Aufsichtsrat der Muttergesellschaft Bayerische Vermögen AG

Name Wohnort Beruf
Meinolf Pousset (Vorsitzender) München Dipl.-Betriebswirt
Klaus Pass (Stellvertreter) München Rechtsanwalt
Utz-Dieter Bolstorff Pullach Dipl.-Kaufmann

Die Vergütungen an den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr 28.000,00 €.

Vorschüsse (mit Ausnahme der Reisekosten-Vorschüsse) und Kredite an Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder bestanden zum 31. Dezember 2019 nicht, ebenfalls keine Haftungsverhältnisse für diesen Personenkreis.

• Sonstige finanzielle Verpflichtungen

p.a. Gesamt
Miet- und Pachtverträge, befristet (längste Laufzeit: 30.04.2028) 336.710,70 1.822.120,55
Miet- und Pachtverträge, unbefristet 42.506,00
Lizenzverträge, befristet (längste Laufzeit: 31.12.2021) 397.323,92 629.628,47
Lizenzverträge, unbefristet 131.157,96

• Prüfungsaufwendungen

Die Honorare für Abschlussprüfer belaufen sich auf 95,5 T€.

• Kapitalflussrechnung

Die Entwicklung der Liquidität ergibt sich aus der Kapitalflussrechnung. Die Darstellung erfolgt entsprechend dem Rechnungslegungsstandard DRS 21 (des Deutschen Standardisierungsrates). Der Finanzmittelfonds besteht aus der Bilanzposition „Kassenbestand, Guthaben bei der Zentralnotenbank“ (0,00 €).

• Aktiengattungen (§ 160 Abs. 1 Nr. 3 AktG)

Namensaktien eingeteilt in:

Namensstammaktien Namensvorzugsaktien
Stück Stück
Gesamt 2.158.426 1.647.413

Sämtliche Aktien stellen Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 1,00 € dar.

• Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 4 AktG

Genehmigtes Kapital 2017/I Euro 700.000,00 aufgrund HV-Beschluss vom 24.07.2017

Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 24.07.2017 vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis zum 14.07.2020 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sach- oder Bareinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 700.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 700.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von einem Euro zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf Veranlassung von Vorstand und Aufsichtsrat betreffend etwaiger Spitzenbeträge ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2017/I).

Genehmigtes Kapital 2017/II Euro 300.000,00 aufgrund HV-Beschluss vom 24.07.2017

Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 24.07.2017 vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis zum 23.07.2022 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sach- oder Bareinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 300.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 300.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von einem Euro zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf Veranlassung von Vorstand und Aufsichtsrat ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2017/11).

• Nachtragsbericht

Die Ausbreitung von Covid19 hinterlässt auch Spuren in den Geschäftsfeldern der Bayerische Vermögen AG und deren Töchterunternehmen. Durch die Schließung vieler Betriebe und das Verhängen von landesweiten Ausgangsbeschränkungen verlangsamte sich der Geschäftsbetrieb vieler Unternehmen, was sich auch auf die Bayerische Vermögen AG und deren Umsätzen auswirkt. Da die Folgen der Covid19-Krise nicht exakt zu beziffern und global weitreichende Einbußen zu erwarten sind, kann die Bayerische Vermögen AG zurzeit noch keine konkreten Aussagen zu den finanziellen Auswirkungen machen.

Weiterhin wurden die restlichen Anteile am Tochterunternehmen Meyer & Cie GmbH gekauft. Seit dem 01.01.2020 hält die Bayerische Vermögen AG 100% der Anteile an der Meyer & Cie GmbH,

 

München, den 20. April 2020

Bayerische Vermögen AG

Vorstand

Alexander Gröbner

Stefan Mayerhofer

Konzernkapitalflussrechnung der Bayerische Vermögen AG für das Geschäftsjahr 20191

Die finanzielle Entwicklung des Konzerns lässt sich anhand nachfolgender Kapitalflussrechnung verdeutlichen. Der ausgewiesene Finanzmittelfonds beinhaltet den Kassenbestand und Guthaben bei der Zentralnotenbank.

31.12.2019 31.12.2018
Kassenbestand 0,00 0,00
Guthaben bei der Zentralnotenbank 0,00 0,00
0,00 0,00
2019 2018
T€ T€
1. Konzernjahresüberschuss 296 58
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 227 231
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 200 46
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -48 -41
5. -/+ Zunahme/ Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute 23 1.234
6. -/+ Zunahme/ Abnahme der Forderungen an Kunden 197 -17
7. -/+ Zunahme/ Abnahme der Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen) 37 36
8. -/+ Zunahme/ Abnahme anderer Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit -1.123 6.175
9. +/- Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -18 28
10. +/- Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -226 107
11. +/- Zunahme/ Abnahme anderer Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit 298 -588
12. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -2 -22
13. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge -14 -13
14. +/- Ertragssteueraufwand/ -ertrag 224 118
15. + Erhaltene Zinszahlungen 16 15
16. Gezahlte Zinsen -1 -2
17. -/+ Ertragssteuerzahlungen -178 -266
18. = Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Σ Zeilen 1. bis 17.) -92 7.100
19. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -796
20. + Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 36 48
21. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -44 -166
22. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0 -1.629
23. + Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 125 0
24. Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -382 -2.950
25. = Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit (Σ Zeilen 19. bis 24.) -265 -5.493
26. +/- Zunahme/ Abnahme Eigenkapital aufgrund Veränderung des Konsolidierungskreis 357 -1.515
27. Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunterneh-
mens 0 -93
28. = Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit (Σ Zeilen 26. bis 27.) 357 -1.608
29. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Summe aus 18.,25.,28.) 0 0
30. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 0 0
31. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Σ Zeilen 29. bis 30.) 0 0

Konzerneigenkapitalspiegel

der Bayerische Vermögen AG für das Geschäftsjahr 20191

Eigenkapital des Mutterunternehmens
Stammkapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Rücklagen gesamt Gewinn-/Verlustvortrag
T€ T€ T€ T€ T€
Stand 01.01.2019 3.806 2.798 614 3.412 136
Anpassungen (latente Steuern) -142
Ausschüttungen
Einstellungen in Rücklagen 241 241 -241
Konzernjahresabschluss
Stand 31.12.2019 3.806 2.798 855 3.653 -247
Eigenkapital des Mutterunternehmens Nicht beherrschende Anteile
Konzernjahresübeschuss der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechung und Jahresergebnis
T€ T€ T€
Stand 01.01.2019 7.354 0
Anpassungen (latente Steuern) -142
Ausschüttungen 0
Einstellungen in Rücklagen 0
Konzernjahresabschluss 297 297
Stand 31.12.2019 297 7.509 0
Konzern
Auf nicht beherrschende Anteile entfallener Gewinn Summe Eigenkapital
T€ T€ T€
Stand 01.01.2019 0 0 7.354
Anpassungen (latente Steuern) -142
Ausschüttungen
Einstellungen in Rücklagen
Konzernjahresabschluss 297
Stand 31.12.2019 0 0 7.509

1 gemäß DRS 22

Konzerneigenkapitalspiegel

der Bayerische Vermögen AG für das Geschäftsjahr 20181

Eigenkapital des Mutterunternehmens
Stammkapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Rücklage n Gesamt Gewinn-/ Verlustvortrag
T€ T€ T€ T€ T€
Stand 01.01.2018 3.806 2.798 609 3.407 170
Ausschüttungen 0 -92
Änderungen Konsolidierungskreis 5 5
Konzernjahresüberschuss 0
Stand 31.12.2018 3.806 2.798 614 3.412 78
Eigenkapital des Mutterunternehmens Nicht beherrschende Anteile
Konzernjahresüberschuss der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist Eigenkapital Nicht beherrschen de Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergeb nis
T€ T€ T€
Stand 01.01.2018 7.383 0
Ausschüttungen -92
Änderungen Konsolidierungskreis 5
Konzernjahresüberschuss 58 58
Stand 31.12.2018 58 7.354 0
Nicht beherrschende Anteile Konzern
Auf nicht beherrsch ende Anteile entfallende Gewinne Summe Eigenkapital
T€ T€ T€
Stand 01.01.2018 0 0 7.383
Ausschüttungen 0 -92
Änderungen Konsolidierungskreis 0 5
Konzernjahresüberschuss 0 58
Stand 31.12.2018 0 0 7.354

1 gemäß DRS 22

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Geschäftsmodell

Bayerische Vermögen AG Konzern – Vermögensbetreuung für private und institutionelle Kunden

Der Bayerische Vermögen AG Konzern ist als Finanzdienstleister organisiert. Die Unternehmensgruppe gehört zu den erfolgreichen und bankenunabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland.

Seit Gründung der Bayerische Vermögen AG im i Jahr 1998 verfolgt das Unternehmen eine klare Strategie: Eine vollumfängliche, unabhängige und langfristige Beratung und Betreuung von

privaten und institutionellen Kunden in Fragen ganzheitlicher Planung und Betreuung von Kapital- und Vermögensanlagen, Vermögens-, Finanz- und Wirtschaftsberatung, Finanzportfolioverwaltung, Vermittlung von Versicherungen, Bausparverträgen, Investmentanteilen und Immobilien sowie sonstigen Kapital- und Vermögensanlagen zum Aufbau eines ausgewogenen Anlageportfolios.

Bei der Beratung unserer Kunden setzen wir konsequent auf langfristige Beziehungen und stellen den Kunden und seine individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Dabei erfolgt die Produktauswahl allein anhand der Qualität der Produkte – losgelöst von den Interessen der verschiedenen Produktanbieter. Das seit vielen Jahren betriebene zentrale Portfoliomanagement sowie die Initiierung von Investmentfonds bilden den Eckstein für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf.

Zusammen mit seinen Tochterunternehmen, deckt der Bayerische Vermögen AG Konzern ein breites Leistungsspektrum ab. Hierauf basierend lag der Schwerpunkt der strategischen Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr im weiteren Ausbau der organisatorischen Strukturen zur Konzentration der Geschäftsfelder entsprechend der Kernkompetenzen unserer Beraterteams.

Unternehmensstruktur des Bayerische Vermögen AG Konzerns (Unternehmensgruppe):

In den Gruppenabschluss wurden folgende Tochter- bzw. Beteiligungsunternehmen einbezogen:

Geschäfte im Sinne des § 34f GewO wurden bisher über unser 100%-iges Tochterunternehmen – die „Bayerische Vermögen Service AG“ – abgewickelt, deren Ergebnis aufgrund des mit ihr geschlossenen Gewinnabführungsvertrages in das Jahresergebnis der Bayerische Vermögen AG einfloss. Der Gewinnabführungsvertrag wurde aufgehoben; dieser Geschäftsbereich wird zwischenzeitlich weitgehend durch die Muttergesellschaft abgedeckt. Die Auflösung der Gesellschaft wird derzeit vorbereitet.

Nach wie vor wird die 2018 gegründete Finanz-Holding-Gesellschaft „BV Holding AG “ als Vorratsgesellschaft gehalten, die künftig als „Dachgesellschaft“ rechtlich eigenständiger Gesellschaften fungieren soll.

Ebenso hält die „Bayerische Vermögen AG“ 100% der Anteile an einem weiteren Tochterunternehmen, der „MFI Asset Management GmbH“, deren Kernkompetenz im Anlagemanagement für konservative institutionelle Kunden liegt.

Mit Kaufvertrag vom 14.06.2019 wurde die „VALUE Asset Management GmbH“ als weiteres 100%- iges Tochterunternehmen erworben. Die Gesellschaft ist als Finanzdienstleister ebenfalls mit einer Lizenz ausgestattet. Übergeordnete Zielsetzung dieser Maßnahme ist einerseits, den Fokus des Geschäftsbetriebes stärker auf bestimmte Bereiche und Kunden zu richten, andererseits in den geschäftlichen Kernbereichen zu wachsen und zusätzliche Kompetenzen, Wissen und Kunden für die Unternehmensgruppe zu erschließen. Die ursprünglich für diesen Zweck in 2018 erworbene „AU-RECON Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH“ wurde zwischenzeitlich veräußert.

Unterstützend erfolgte der Kauf von 49% an der “Meyer&Cie. Allokationsberatung GmbH“, deren Tätigkeitsschwerpunkt in der laufenden Beratung institutioneller Anleger bei der Kapitalanlage liegt – vorwiegend im Rahmen der Anlagestrategie, des Researches sowie der Auswahl externer Assetmanager. Die Einbeziehung des Unternehmens in den Konzernabschluss erfolgt im Rahmen der sog. At-Equity-Methode. Mit Wirkung zum 01.01.2020 wurden die restlichen Anteile der Gesellschaft erworben, sodass es sich zwischenzeitlich um ein 100%-iges Tochterunternehmen handelt.

Bedarfsgerechte Betreuung der Kunden im Fokus

Der Konzern ist auf langfristiges Wachstum ausgerichtet und wird durch kleinere und größere Beratungszentren repräsentiert. Hierfür stehen unseren Kunden in der Region verwurzelte spezialisierte Berater zur Verfügung, um den regelgerechten Bedarf in der Vermögensverwaltung, Vermögensberatung bzw. in der Vermittlung von Produkten zu decken.

Um den Anforderungen des Marktes besser gerecht werden zu können, sind die Konzernunternehmen – mit Ausnahme der „Bayerische Vermögen Service AG“ – in München angesiedelt. Darüber hinaus werden alle wesentlichen internen Bereiche der Verwaltung in Trostberg gebündelt. Zum 31.12.2019 unterhielt die Unternehmensgruppe weitere 4 rechtlich unselbständige Niederlassungen mit insgesamt 60 Mitarbeitern.

Aufsichtsrechtliche Grundlagen

Der „Bayerische Vermögen AG“ wurde seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Erlaubnis zum Betreiben von Finanzdienstleistungsgeschäften i. S. v. § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1, 1a, 2, 3 und 11 KWG erteilt. Darüber hinaus wurde die Ausübung des freien Dienstleistungsverkehrs in Liechtenstein, Luxemburg und Österreich nach § 24a KWG zugelassen und die Gesellschaft ist für die Vermittlung von Versicherungen als Versicherungsmakler für Deutschland und Österreich registriert.

Ebenso erhielt die „MFI Asset Management GmbH“ die Erlaubnis zum Betreiben von Finanzdienstleistungsgeschäften i. S. v. § 1 Abs. la Satz 2 Nr. 1, la, 2, 3 und 11 KWG sowie die Zulassung zum freien Dienstleistungsverkehr in Luxemburg nach § 24a KWG.

Gleiches gilt für die „Value Asset Management GmbH“, die zum Betreiben der Geschäfte nach § 1 Abs. 1 a Satz 2 Nr. 1, 1 a, 2 und 3 KWG befugt ist.

Chancen-Risiko-Profil

Durch die sehr breite Ausrichtung im Finanzdienstleistungsbereich können strukturelle bzw. markttechnische Risiken deutlich eingeschränkt werden. Dauerhafte Erträge aus stabilem Bestandsgeschäft, jährlich kalkulierbare Beratungs-Fee’s aus dem Investmentgeschäft sowie kalkulierbare Erträge aus dem Honorargeschäft sichern den Kostendruck zu einem Großteil ab. Der Margendruck steigt jedoch in allen Bereichen. Wiederum verschärfte Regulierungsmaßnahmen bedeuten einen deutlich erhöhten finanziellen und personellen Aufwand sowie zusätzliche Haftungsrisiken. Der Wettbewerbsdruck sowie Konsolidierungstendenzen der Branche halten insbesondere aufgrund der durch den Gesetzgeber auf den Weg gebrachten neuen Regelwerken nach wie vor weiter an. Das Chancen-Risiko-Profil insgesamt ist jedoch direkt proportional abhängig von der Entwicklung auf den nationalen und internationalen Finanzmärkten.

Ziele und Strategien

Unternehmenssteuerung

Zur Sicherung der primären Unternehmensziele der nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft, der Sicherung der zukünftigen Entwicklung sowie dem Ausbau der Marktposition steuert der Vorstand der Bayerische Vermögen AG den Konzern unter Berücksichtigung aller wesentlichen Chancen und Risiken. Die Anpassung der Unternehmensstrategie wird laufend in Meetings der Geschäftsleitung und in Sitzungen mit dem Aufsichtsrat überprüft und bei Notwendigkeit auf die veränderten Marktgegebenheiten angepasst.

Die systematische Risikoidentifikation- und -bewertung, die Prüfung der Handlungsalternativen zur Vermeidung, Verminderung und Begrenzung der Risiken sowie ein fortlaufend effizientes Controlling und Berichtswesen sind integraler Bestandteil der strategischen Gesamtsteuerung der Unternehmens.

Auswertungen und Berichte über den Geschäftsverlauf werden dem Vorstand regelmäßig oder anlassbezogen zur Verfügung gestellt. Abweichungen bzw. sich abzeichnende Risiken werden durch Vorschaurechnungen zum Jahresende frühzeitig aufgezeigt und ggf. entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen und Korrekturen eingeleitet. Im Rahmen der Kosten- und Erlössteuerung steht dem Vorstand tagesaktuell die Erlössituation zur Verfügung. Die zentral erfassten Ergebnisse werden dabei regelmäßig überwacht und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht.

Als wesentliche unternehmensweite Bezugsgrößen für die strategische Steuerung der Unternehmen sind im Rahmen des strategischen Controllings die Kenngrößen „Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“, „Betreutes Kundenvolumen“, „Eigenkapitalkennziffer gem. CRR (Capital Require- ment Regulation)“ sowie „Risikotragfähigkeit“ definiert.

Einfluss auf die Geschäftsentwicklung

Die Geschäftsentwicklung des Konzerns wird wesentlich beeinflusst durch die Entwicklung des Branchenumfeldes sowie der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Die Investitionsbereitschaft der Kunden setzt ein solides Zukunftsvertrauen voraus. Wichtige Indikatoren stellen dabei das Wirtschaftswachstum sowie die Entwicklung auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten dar.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Jahr 2019 zeigte sich das Wirtschaftswachstum in den USA weiter sehr stabil, während in Europa sich das Wachstum deutlich abkühlte. Dies führte dazu, dass die EZB den für das Jahr 2020 angekündigten ersten Zinsschritt in Richtung 2022 verschoben hat. Die Zinswende ist damit weiter in die Ferne gerückt. Auch 2019 stand weiterhin unter dem Einfluss der Finanz- und Staatsschuldenkrise. Auch die US-Notenbank leitete nach einer Normalisierung der Zinspolitik erneut eine Runde der Zinssenkung ein.

Die Bankenlandschaft, insbesondere in den Euroländern, ist nach wie vor von Anpassungsdruck gekennzeichnet. Die künftigen Eigenkapitalanforderungen verstärken diesen Trend, sodass die Branche von Deleveraging geprägt ist. Der Margendruck, ausgelöst durch die verstärkte Regulierung und starken Wettbewerb durch passive Produkte, beschleunigen die Konsolidierung in der

Assetmanagement-Industrie.

Das gesamtwirtschaftliche Klima ging im Vergleich zum Vorjahr zurück. Allerdings erwies sich der Arbeitsmarkt als weiterhin sehr robust. Die Arbeitslosenquote ermäßigte sich dabei im Jahresverlauf von 3,3 % auf 3,1 %.

Bruttoinlandsprodukt (BIP) in %:
2019 (e) 2018
Deutschland +0,60 + 1,40
Eurozone + 1,10 + 1,80
USA +2,35 + 2,93
Japan +0,89 + 0,81

Quelle: Statistisches Bundesamt

Trotz der hohen Verunsicherungen entwickelten sich die Aktienmärkte im vergangenen Jahr – vor allem im 4. Quartal – erstaunlich freundlich. Nach der Aufholjagd der Verluste vom Vorjahr, sah es angesichts des eskalierenden Handelskonfliktes zwischen China und den USA und des unsäglichen BREXIT-Dramas nicht sehr ermutigend aus. Die weltweite deutliche konjunkturelle Abschwächung nährte die Sorgen vor einer globalen Rezession. Viele Unternehmen veröffentlichten negative Ausblicke und stellten ihre Investitionen zurück. Die Industriesektoren, insbesondere in Deutschland, China und auch den USA litten besonders stark.

Die „Rettung“ kam von den weiterhin stabilen Verbraucherausgaben und vor allem von den Notenbanken, die viel schneller als vom Markt erwartet zur erneuten Flutung der Märkte mit Liquidität zurückgekehrt sind. Die FED senkte im Laufe des Jahres mehrfach die Leitzinsen und musste den Geldmarkt aufgrund eines Engpasses massiv mit Liquidität versorgen. Die EZB verschärfte sogar noch einmal ihren Kurs der umstrittenen Minuszinsen und nahm im November die vor rund einem Jahr beendeten Anleihekäufe wieder auf. Im Sog des „billigen Geldes“ und aufgrund der Hoffnung, dass sich die USA und China doch irgendwie einigen und damit eine (schlimme) Rezession verhindert werden kann, zogen die Aktienmärkte weltweit an.

Vermeintlich war 2019 für Aktienanleger ein einfaches Jahr. Die US-Märkte konnten trotz der latent vorhandenen Ängste und Sorgen sogar neue Allzeithochs vermelden und zogen damit den MSCI Weltindex, in dem die USA ein Gewicht von über 60% haben, mit nach oben. Doch der Schein trügt: Nicht die (angeblich) so überragende Wirtschaftskraft Amerikas ist für diese Entwicklung verantwortlich, zumal viele Unternehmen ihre prognostizierten Gewinne deutlich reduzieren mussten. Es sind zwei andere Faktoren: Da ist zum einen die Tatsache, dass die Indizes von relativ wenigen, sehr teuer bewerteten Aktien angetrieben wurden. Vor allem Technologietitel dominieren die Indizes mit ihrem Schwergewicht und ziehen diese nach oben. Dagegen haben erstaunlich viele Aktien, die in den Indizes niedriger gewichtet sind, sogar deutlich schwächer tendiert. Diese Dominanz ist aber durchaus bedenklich, da der Aktienmarktrallye die Marktbreite fehlt, was die Indizes für Rückschläge anfällig macht.

So schließt sich der Kreis mit dem Anleihenmarkt und seinen extrem niedrigen Renditen. Ursache sind die Zentralbanken, die das Angebot an Anleihen in den letzten Jahren massiv verknappt und dem Markt sogar negative Zinsen verordnet haben. Kein Sparer dieser Welt würde einem Schuldner Geld dafür bezahlen, dass er seine Ersparnisse annimmt. Trotzdem tendierten 2019 auch die Anleihemärkte positiv und das, obwohl weltweit bereits Anleihen im Wert von über 17.000 Milliarden US-Dollar negativ verzinst werden. So rentierte die 10-jährige Bundesanleihe Ende 2019 bei minus 0,2% p.a. Zwischenzeitlich lag die „Rendite“ sogar bei – 0,7% p.a.

Die Jagd nach Zinsen – vor allem der institutionellen Investoren – sowie die Versuche, die Minuszinsen auf hohe Kontoguthaben wenigstens etwas zu verringern, haben zu dieser extremen Situation geführt.

Branchenentwicklung

Die Rahmenbedingungen für die Finanzdienstleistungsbranche sind in den letzten Jahren erheblich schwieriger geworden und haben sich seit dem Vorjahr nicht grundlegend verändert. Zunehmender Wettbewerb, rasch fortschreitende technologische Entwicklung sowie neue regulatorische Vorgaben, mit denen der Gesetzgeber eine Erhöhung des Verbraucherschutzes erreichen wollte, haben die Qualitätsanforderungen an die Finanzdienstleistungsbranche deutlich erhöht. Zudem wird der Druck auf die Margen nicht nachlassen, während die Kosten für die Erfüllung der Regulierungsanforderung weiter wachsen werden.

Bankenunabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaften kleiner bis mittlerer Größe stoßen angesichts der Regularien hinsichtlich Eigenmittelausstattung, Compliance, Revision, Research, Reporting bzw. Administration an ihre Grenzen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich der deutsche Finanzdienstleistungsmarkt in den nächsten Jahren weiter konsolidieren wird. Der Margen- und Wettbewerbsdruck ist nach wie vor hoch.

Geschäftsverlauf

Zur Stärkung unserer Kerngeschäftsfelder erfolgte die Übernahme weiterer Unternehmen. Dadurch konnte sowohl das institutionelle, das Privatkunden- sowie das Consulting-Geschäft- sowohl qualitativ als auch quantitativ – deutlich ausgebaut werden. Entsprechend ihrer jeweiligen Expertise wurden selbständige Geschäftsbereiche in den Gesellschaften konzentriert. Insbesondere die Auslagerung des institutionellen Geschäftes auf das Tochterunternehmen – die „MFI Asset Management GmbH“ – wurde im Geschäftsjahr 2019 vorangetrieben. Darüber hinaus erfolgte eine Konsolidierung unseres Filialnetzes aufgrund des Ausscheidens von Beratern bzw. dem Verkauf einer Filiale. Auf Basis der beschriebenen Marktparameter sank das betreute Kundenvolumen konsequenterweise deutlich.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Volumen im Dienstleistungsgeschäft 2.389.256 2.930.114 -540.858 -18,4
Bilanzsumme 10.232 9.634 + 598 6,2
Zins- und Dividendenüberschuss + 38 + 41 -3 -7,3
Provisionsüberschuss +7.241 + 7.218 + 23 0,3
Jahresüberschuss(+)/Jahresfehlbetrag(-) + 296 + 58 + 238 410,3

Trotz alledem konnte das Ergebnis aus dem provisionsabhängigen Kundengeschäft aufgrund vereinnahmter Partizipationsraten aus aktienkursabhängigen Anlageformen auf Vorjahresniveau gehalten und eine Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB vorgenommen werden.

Volumenentwicklung im Dienstleistungsgeschäft

Die Kunden der Unternehmensgruppe profitieren von einer ganzheitlichen Finanzplanung durch kompetenten Einsatz neuester Software für das Rendite- und Risikomanagement ihrer Portfolios. Die Zusammenarbeit mit den Depotbanken, den führenden weltweit tätigen Fondsgesellschaften sowie nationalen und internationalen Versicherungsunternehmen verlief erfolgreich. Auf Basis zunehmend schwieriger werdenden Marktbedingungen sowie der erläuterten Konsolidierung des Filialnetzes war ein Rückgang der betreuten Kundenvolumina zu verzeichnen.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
Mio.€ Mio.€ Mio. € %
Publikums- und Spezialfonds 1.550 2.129 -579 -27,2
Portfoliomanagement 104 161 -57 -35,4
Ind. Vermögensberatung und -verwaltung 665 554 +111 20,0
Versicherungsgeschäft 70 86 -16 -18,6
Gesamt 2.389 2.930 -541 -18,4

Die Beratungs- bzw. Managementmandate bei den Publikums- und Spezialfonds werden zwischenzeitlich vollumfänglich von unserer Tochtergesellschaft, der „MFI Asset Management GmbH“, betreut. Evtl. Doppelerfassungen von Fondsbeständen entfielen dadurch. Darüber hinaus wurden nicht unerhebliche Volumina seitens der Fondsgesellschaften abdisponiert.

Der Rückgang im Versicherungsgeschäft resultiert u.a. aus Fälligkeiten von Einmalanlagen und Vertragsstornos. Die individuelle Vermögensberatung und -verwaltung im Privatkundengeschäft gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Ertragslage

Auf Basis der beschriebenen strategischen Maßnahmen des Jahres 2019 erhöhten sich die Gesamterlöse (Zins- und Provisionsüberschuss) um 0,3% von 7.259 T€ auf 7.279 T€ geringfügig. Der Rückgang des Provisionsüberschusses, der mit dem Ausscheiden von Beratern bzw. dem Verkauf einer Filiale in Zusammenhang steht, konnte durch vereinnahmte Partizipationsraten aus aktienkursabhängigen Anlageformen kompensiert werden.

In der Folge verminderten sich sowohl der Personalaufwand als auch die „anderen Verwaltungsaufwendungen“ deutlich.

So verminderte sich der Personalaufwand vorwiegend durch den Rückgang der Mitarbeiterzahl um 243 T€ oder 5,1%, während der Rückgang bei den „anderen Verwaltungsaufwendungen“ im Wesentlichen auf die Konsolidierung des Filialnetzes sowie der deutlich rückläufigen Rechtsberatungskosten zurückzuführen ist. Wesentliche Kostenblöcke hierin sind nach wie vor der Mietaufwand für betrieblich genutzte Räume, Versicherungsprämien, EDV-Kosten sowie der Marketingaufwand.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Zins- und Dividendenüberschuss 1) + 38 + 41 -3 -7,3
Provisionsüberschuss 2) +7.241 + 7.218 + 23 0,3
Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand -4.516 -4.759 + 243 5,1
b) andere Verwaltungsaufwendungen -2.071 -2.382 + 311 13,1
Abschreibungen auf Sachanlagen -227 -231 + 4 1,7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 3) +546 -205 + 751 366,3
Zuführung(-)/Auflösung(+) Fonds für allg. Bankrisiken – 500 + 490 – 990 -202,0
Bewertungsergebnis 4) + 10 + 4 + 6 150,0
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit + 521 +176 + 345 196,0
Steuerüberzahlung(+)/-aufwand(-) -225 – 118 -107 -90,7
Gesamt + 296 + 58 +238 410,3

1) GuV-Posten 1,3 abzüglich GuV-Posten 2
2) GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 4
3) GuV-Posten 6 abzüglich GuV-Posten 9
4) GuV-Posten 12,13 abzüglich GuV-Posten 10

Das originäre Zinsergebnis aus der Anlage der liquiden Mittel ist aufgrund der risikolosen Geldanlage und des niedrigen Zinsniveaus von untergeordneter Bedeutung.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringerten sich plangemäß um 4 T€ auf nunmehr 227 T€ für das abgelaufene Geschäftsjahr. Darüber hinaus wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 500 T€ als Risikovorsorge dotiert – nach einer Auflösung im Vorjahr in Höhe von 490 T€.

Als Sondereffekt für das abgelaufene Geschäftsjahr konnte der Erlös aus dem Verkauf einer Filiale vereinnahmt werden und stellt die wesentliche Position des Postens „Sonstiges betriebliches Ergebnis“ dar. Insgesamt führte dies dazu, dass ein Jahresüberschuss in Höhe von 296 T€ ausgewiesen werden konnte.

Finanz- und Liquiditätslage

Finanzierungs- und Liquiditätsstruktur

Das Finanzmanagement wird zentral in Zusammenarbeit mit den Bereichen Rechnungswesen und Controlling durchgeführt. Primäres Ziel ist hierbei, die Zahlungsbereitschaft der Unternehmen jederzeit zu gewährleisten.

Der Konzern ist solide finanziert; erkennbar an seinem hohen Eigenkapitalanteil. Das notwendige Anlagevermögen ist in vollem Umfang eigenkapitalfinanziert. Das operative Geschäft ist aufgrund des Geschäftsmodells zudem wenig kapitalintensiv, da wesentliche Teile des Hauptkostenblocks „Gehälter“ sowie Provisionszahlungen an externe Vermittler in Abhängigkeit vom „Cash-Flow“ des Unternehmens geleistet werden.

Zur langfristigen Finanzierung werden keine Fremdmittel in Form von Darlehen benötigt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Kunden setzen sich überwiegend aus noch zu zahlenden Provisionen an Vertriebspartner zusammen.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 14 32 -18 -56,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 31 257 – 226 -87,9
Sonstige Verbindlichkeiten 681 888 -207 -23,3

Den Gesamtverbindlichkeiten von 726 T€ stehen täglich fällige Forderungen gegenüber Banken und Kunden in Höhe von 6.194 T€ gegenüber.

Die „Sonstigen Verbindlichkeiten“ in Höhe von 681 T€ enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für Steuern und Abgaben. Diese Posten haben jedoch keine wesentliche Finanzierungsfunktion für die Unternehmensgruppe. Für die im Vorjahr berücksichtigten Verbindlichkeiten für ausstehende Gehaltsschlusszahlungen an Mitarbeiter wurde dieses Jahr eine entsprechende Rückstellung gebildet.

Die Rückstellungen belaufen sich nunmehr auf 1.113 T€ nachdem eine Rückstellung für ausstehende Gehaltsschlusszahlungen an Mitarbeiter zu bilden war (im Vorjahr Verbindlichkeit).

Die Eigenmittelausstattung des Konzerns erhöhte sich in der Berichtsperiode von 7.604 T€ um 654 T€ (8,6%) auf 8.258 T€. Die Eigenmittelquote in Höhe von 80,7% ist weiterhin als ausgezeichnet zu werten. Insbesondere wurde als Risikovorsorge zur Abschirmung unvorhersehbarer bzw. unkalkulierbarer Ereignisse der „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ in Höhe von 750 T€ gebildet, der Eigenkapitalcharakter besitzt.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Gezeichnetes Kapital 3.806 3.806 0,0
Rücklagen 3.654 3.413 + 241 7,1
Bilanzgewinn 48 135 – 87 -64,4
Eigenkapital gemäß Jahresabschluss 7.508 7.354 +154 2,1
Fonds für allgemeine Bankrisiken 750 250 +500 200,0
Eigenmittel 8.258 7.604 +654 8,6

Zum Bilanzstichtag hält die Unternehmensgruppe keine „Eigenen Aktien“ im Eigenbestand.

Der Vorstand der „Bayeriche Vermögen AG“ ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24.07.2017 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 14.07.2020 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 700.00,00 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2017/1).

Ebenso ist der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24.07.2017 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 23.07.2022 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 300.000,00 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2017/11).

Alle wesentlichen Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen in Euro. Absicherungen von Nettopositionen in Fremdwährung und derivative Finanzinstrumente wurden daher nicht eingesetzt.

Die Konzerngesellschaften waren im Geschäftsjahr 2019 jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Investitionen

Planmäßige Investitionen werden vollständig aus dem laufenden „Cash-Flow“ finanziert. Im Mittelpunkt standen im Berichtsjahr wiederum die weitere Ausstattung und technische Modernisierung des Unternehmens. Die Gesamtinvestitionssumme für Sachanlagen belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 44 T€.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des „Bayerische Vermögen AG Konzerns“ beläuft sich zum 31.12.2019 auf 10.232 T€ nach 9.634 T€ im Vorjahr.

Kunden und Bankenforderungen, Wertpapiere

Unter Risikogesichtspunkten wurden die liquiden Mittel im Rahmen der Disposition weiterhin als kurzfristige Bankengelder angelegt. Die Forderungen an Kunden bestehen im Wesentlichen aus Honorarforderungen sowie Forderungen aus dem Dienstleistungsgeschäft gegenüber Geschäftspartnern. Der Anteil der Forderungen an Kunden und Banken gemessen an der Bilanzsumme beträgt zum Jahresende 61,6 %.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Forderungen an Kreditinstitute 4.262 4.356 – 94 -2,2
Forderungen an Kunden 2.041 2.236 -195 -8,7
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 64 102 – 38 -37,3

Akuten bzw. latenten Risiken aus dem Forderungsbestand wurde durch Bildung von Wertberichtigungen in ausreichendem Umfang Rechnung getragen.

Wertpapiere dienen der liquiditäts- und ertragsorientierten Anlage von liquiden Mitteln. Eigenhandelsbestände im Sinne des Eingehens von Positionen, um durch kurzfristigen Wiederverkauf von erwarteten Preis- und Kursänderungen zu profizieren, werden nicht abgeschlossen.

Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Bewertung der Beteiligungen erfolgt grundsätzlich mit den Anschaffungskosten. Ergab sich zum Bilanzstichtag ein niedrigerer beizulegender Wert, erfolgte eine Abschreibung auf den beizulegenden Zeitwert. Bei den ausgewiesenen Beteiligungen handelt es sich ausschließlich um den Anteilswert, der nach der „At-Equity-Methode“ in den Konzernabschluss einbezogenen „Meyer&Cie. Allokationsberatung GmbH“.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
TEUR TEUR TEUR %
Beteiligungen 876 838 + 38 4,5
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0,0

Sonstige Vermögenswerte

Das Anlagevermögen setzt sich aus immateriellen Anlagewerten in Höhe von 1.288 T€ und Sachanlagevermögen in Höhe von 177 T€ zusammen. Die Kaufpreise für erworbene Geschäftsanteile konsolidierter Unternehmen beinhalteten u. a. auch Entgelte für den Kundenstamm sowie Geschäfts- und Firmenwerte, die als „Immaterielle Anlagewerte“ darzustellen sind.

Die sonstigen Vermögensgegenstände belaufen sich auf 1.366 T€ worin im Wesentlichen die Restkaufpreiszahlung für den vollständigen Erwerb der „Meyer&Cie. Allokationsberatung GmbH“ enthalten ist. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betragen 157 T€.

Unsere Mitarbeiter

Die Herausforderung der Märkte, die Ansprüche der Kunden, sowie sich ständig verändernde Rahmenbedingungen haben unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Engagement, Eigenverantwortung und Lernbereitschaft abverlangt. Das Humankapital ist für unser Unternehmen der wesentliche nicht-finanzielle Leistungsindikator. Die Konzerngruppe beschäftigt hoch qualifizierte und motivierte Vermögensberater, die zur Unternehmensphilosophie passen. Ständige interne und externe Fortbildungsmaßnahmen qualifizieren die Mitarbeiter weiter und garantieren das hohe Qualitätsniveau der Beratung.

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung
Anzahl Anzahl Anzahl %
Vollzeitbeschäftigte 34 40
Teilzeitbeschäftigte 12 19
Auszubildende 1
Aushilfskräfte 14 19

Die Zahl der Konzernmitarbeiter belief sich zum Jahresende auf insgesamt 60 Mitarbeiter – darunter 14 Aushilfskräfte.

Im Rahmen flexibler und damit auch ökonomischer Arbeitszeitregelungen bieten wir unseren Mitarbeitern unterschiedliche Alternativen – von variablen Arbeitszeiten bis zur Teilzeit – an. Die betrieblichen Sozialleistungen bewegen sich im üblichen Rahmen; es bestehen Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung.

Zusammenfassende Beurteilung der Lage

Getragen von der Vermögensverwaltung, der Anlageberatung, dem Dienstleistungsangebot im institutionellen Geschäft sowie dem zentralen Portfoliomanagement konnten – trotz Straffung des Filialnetzes – die Erlöse aus diesen Segmenten auf Vorjahresniveau gehalten werden – jedoch bei merklichem Druck auf die Erfolgsbeiträge. Das institutionelle Geschäft wurde an die „MFI Asset Management GmbH“ erfolgreich übertragen. Eine Verschärfung der Situation an den Finanzmärken – insbesondere bedingt durch die Folgewirkungen der aktuellen Corona-Pandemie – könnte zudem mit einer deutlichen Belastung der künftigen Geschäftsentwicklung einhergehen. Gleiches gilt für eine unvorhersehbare Inanspruchnahme aus der Beraterhaftung bzw. damit zusammenhängender unzureichender Versicherungsdeckung.

Ein angemessenes Eigenkapital, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität sowie einer angemessenen Ausstattung mit Rücklagen die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach den Bestimmungen des KWG aufgestellte Grundsatz über die Eigenmittelausstattung wurde auch im Geschäftsjahr 2019 stets eingehalten. Die Eigenmittelquote ist weiterhin sehr gut. Es steht ausreichend Liquidität zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen zur Verfügung.

Allen erkennbaren Risiken wurde durch Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen. Die vorhandenen Zins- und Währungsrisiken sind von untergeordneter Bedeutung.

Zur Abbildung und Steuerung der Risiken verfügt die Unternehmensgruppe über qualifizierte Instrumente, die sukzessive weiter entwickelt werden. Neben den im Lagebericht beschriebenen Risiken sind keine weiteren Risiken erkennbar, die die künftige Entwicklung des Unternehmens beeinträchtigen könnte. Insgesamt verfügt die Unternehmensgruppe über eine solide Basis zur Bewältigung der künftigen Herausforderungen in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld.

Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Selbst das Anfang des Jahres 2019 erwartete rückläufige Wirtschaftswachstum von ca. 1,2% konnte nicht erreicht werden. Dagegen zeigte sich der Aktienmarkt deutlich stabiler als erwartet. Die EZB hat ihre Politik der niedrigen Zinsen erwartungsgemäß weiterverfolgt.

Der Zinsüberschuss entwickelte sich entsprechend unserer Prognose leicht rückläufig – ist jedoch von untergeordneter Bedeutung. Dagegen liegt der Provisionsüberschuss aufgrund der strukurellen Veränderungen mit 7,2 Mio. € deutlich unter dem prognostizierten Ergebnis.

Folglich und auf Basis eines niedrigeren Personalstandes liegen die Personal- und Verwaltungsaufwendungen mit 6,6 Mio. € damit deutlich unter der prognostizierten Range von 7,8 – 8,2 Mio. € nachdem einzelne Filialen zur nachhaltigen Reduzierung der Betriebskosten geschlossen bzw. veräußert wurden.

Letztlich konnte – trotz Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken – das für das Jahr 2019 prognostizierte ausgeglichene Jahresergebnis überschritten und ein positives Jahresergebnis ausgewiesen werden.

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Risikomanagementsystem der Unternehmensgruppe

Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Finanzdienstleistungsgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren – wie Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen oder sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen – bestehen spezifische Geschäftsrisiken, die sich neben Liquiditäts-, Betriebs- und Rechtsrisiken insbesondere in Form von Marktrisiken zeigen. Die Beherrschung der Risiken ist daher ein entscheidender Faktor für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Zur systematischen Auseinandersetzung mit diesen Risiken haben wir organisatorische Regelungen getroffen, die die Risikoerkennung, -kommunikation, -steuerung und -kontrolle sicherstellen. Verantwortlich für die Umsetzung der Risikoüberwachungssysteme sind die Vorstände der Muttergesellschaft.

Risikostrategie

Den Rahmen für das Risikomanagement bildet die vom Vorstand festgelegte und vom Aufsichtsrat verabschiedete Risikostrategie. Auf der Basis des vierteljährlichen Risikoberichtes sowie der Planungsrechnung werden bei Bedarf rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet, die zu einer frühzeitigen Risikoreduzierung führen.

Risikoidentifikation

Auf der Basis der Identifikation aller auf die Unternehmen einwirkenden Risiken (Risikoinventur) wird geprüft, welche Risiken wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-, Liquiditäts- oder Ertragslage haben können. Die Risikoidentifikation liegt in der Verantwortung der für den jeweiligen Geschäftsbereich zuständigen Verantwortlichen und wird gesteuert durch das Risikocontrolling. Einzelrisiken werden in den Risikobericht aufgenommen, sofern das Risiko zu einer potentiellen aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalbelastung führen könnte.

Risikomessung

Zur angemessenen Bestimmung des Risikoprofils werden grundsätzlich quantitative Methoden eingesetzt. Nur qualitativ ermittelbare Einzelrisiken (z. B. Reputationsrisiko) werden im Rahmen von Erwartungswerten über die Betrachtung einer Eintrittswahrscheinlichkeit in einen quantitativ messbaren potentiellen Schaden überführt.

Darüber hinaus erfolgen im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Unternehmen auch Stresstestrechnungen, die aus dem Ertragsrisiko berechnet werden.

Risikodeckungspotential

Die Risikotragfähigkeit beschreibt die maximal mögliche Vermögensreduktion der Unternehmensgruppe bevor Existenzgefährdung eintreten kann. Das Gesamtrisiko darf diese maximale Risikotragfähigkeit nicht überschreiten. Das Risikodeckungspotential entspricht der gesamten Risikotragfähigkeit und stellt das Gesamtlimit der zugelassenen Risikopositionen dar.

Risikosteuerung, Risikoüberwachung und Risikoreporting

Die Festlegung adäquater Steuerungsinstrumente für Einzelrisiken, die Risikoüberwachung sowie das -reporting erfolgt in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße durch Einzelberichte bzw. IT-gestützt mittels „Risk-Manager“ mit dessen Unterstützung einerseits die Zuordnung der Instrumente und die Überwachung der Limitauslastung dokumentiert und anderseits sich daraus evtl, ergebender Handlungsbedarf abgeleitet werden kann. Die Risikosteuerung ist Aufgabe aller betroffenen Verantwortlichen, während die Risikoüberwachung grundsätzlich im Zuständigkeitsbereich des Risikocontrollings liegt.

Der Vorstand als Entscheidungsträger sowie der Aufsichtsrat werden zeitnah durch das Risikocontrolling mit allen risikorelevanten Informationen versorgt.

Einzelrisikoarten

Adressenausfallrisiken

Das Adressenausfallrisiko ist definiert als das Risiko eines Verlustes oder entgangenen Gewinnes aufgrund des Ausfalls oder der Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners. Das Adressenausfallrisiko umfasst in der Unternehmensgruppe das Erfüllungsrisiko von Kontrahenten und das spezifische Länderrisiko. Das Erfüllungsrisiko besteht darin, dass ein Geschäftspartner seinen Leistungsverpflichtungen nicht nachkommt, das Unternehmen jedoch bereits geleistet hat. Ein Länderrisiko besteht bei grenzüberschreitenden Transaktionen.

Wesentliche Adressenausfallrisiken für den Konzern resultieren nur aus Eigengeschäftsaktivitäten – insbesondere den klassischen Bank-/Liquiditätskonten und dem Forderungsbestand aus dem Vermittlungsgeschäft, während Länderrisiken wegen Geringfügigkeit vernachlässigt werden können, da sich die Forderungen ausschließlich auf Adressaten im Euroraum beschränken.

Partnerrisiken per 31.12.2019 Forderungsbestand EWB * PWB * Risikoansatz
TEUR TEUR TEUR TEUR
Forderungen gegenüber Banken 4.262 0 0 0
Forderungen gegenüber Kunden 2.051 0 10 50
Aktien und andere festverzinsl. Wertpapiere 64 0 0 0
Beteiligungen 876 0 0 0
Sonstige Aktiva 1.521 155 0 0
Gesamt 155 10 50

* EWB: Einzelwertberichtigungen PWB: Pauschalwertberichtigungen

Ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements ist die Risikobeurteilung jedes Geschäftspartners. Wir bewerten die Adressausfallrisiken grundsätzlich einzeln; bei gleichartigen Forderungen mit breiter Streuung (z. B. Provisionsforderungen aus Honorarverträgen) erfolgt ein pauschaler Risikoansatz, der weit über den historischen Ausfallquoten liegt und einer permanenten Überprüfung unterliegt.

Die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Banken und Vertriebspartnern erfolgt ausschließlich aufgrund Einzelbeschlussfassung des Vorstandes bzw. der Geschäftsführer unter Berücksichtigung der individuellen Bonität des potentiellen Geschäftspartners. Entsprechende Einzelkompetenzen hierzu sind nicht vergeben.

Der Konzern hält darüber hinaus Aktien und andere festverzinsliche Wertpapiere im Anlagebuch. Die Überprüfung der Entwicklung und Werthaltigkeit dieser Anlagen erfolgt periodisch. Wertberichtigungsbedarf auf derartige Positionen ist zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Notleidende oder in Verzug geratene Forderungen bestehen zum Bilanzstichtag keine. Mögliche Ausfallrisiken aus Vorschüssen an Berater überwachen wir permanent und sind unserer Einschätzung nach nicht vorhanden.

Den Adressenausfallrisiken der Unternehmensgruppe wird aus unserer Sicht angemessen Rechnung getragen.

Liquiditätsrisiken

Unter Liquiditätsrisiko ist die Unsicherheit zu verstehen, dass zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen unzureichende Mittel oder notwendige Mittel nur zu erhöhten Konditionen zur Verfügung stehen und dadurch das Unternehmen möglicherweise in die Illiquidität gerät oder nur durch erhöhten Aufwand die Liquidität gewährleisten kann.

Im Einzelnen ist unsere Unternehmensgruppe dem Refinanzierungsrisiko, dem Terminrisiko sowie dem Marktliquiditätsrisiko unterworfen. Als Refinanzierungsrisiko bezeichnet man die Gefahr, dass bei Fälligkeit von Verbindlichkeiten diese nicht oder nur zu erhöhten Konditionen beschafft werden können, als Terminrisiko das Risiko des Zahlungsverzugs bzw. das Marktliquiditätsrisiko als Risiko, dass Vermögenswerte nur mit hohen Abschlägen am Markt liquidiert werden können. Die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit stellt daher die existenzielle Kernfunktion unseres Liquiditätsmanagements dar.

Die Liquiditätssteuerung wird im Rahmen einer täglichen Disposition durchgeführt, in der Tilgungs- bzw. Annuitätszeitpunkte von Forderungs- und Verbindlichkeitspositionen Berücksichtigung finden. Unverändert halten wir notwendige Liquiditätspuffer zur Erfüllung unserer Zahlungsverpflichtungen bereit. Allein der Bestand an täglich fälligen Bankguthaben belief sich zum Jahresultimo auf 4,2 Mio. € oder 40,6% der Bilanzsumme, während sich der Saldo an Gesamtverbindlichkeiten auf 726 T€ beläuft.

Trotz alledem könnten sich im Rahmen des Geschäftsmodells Liquiditätsrisiken ergeben. Im Rahmen des erfolgsabhängigen Vergütungsmodelles werden an die Berater Gehaltsabschlagszahlungen geleistet, die sich fristeninkongruent zu den Bruttoprovisionserlösen verhalten. Unter Berücksichtigung des Time-Lags bei der Anpassung der Abschlagszahlungen bei äußerst stark rückläufigem Provisionsgeschäft könnte dies zu einem Refinanzierungsbedarf führen. Darüber hinaus könnte ein liquiditätswirksames Schadenspotential entstehen, falls alle vermutlichen Risiken (kumulativ) schlagend werden sollten. Im Rahmen der „Worst-Case-Betrachtung“ sind Liquiditätsrisiken in Höhe von 40 T€ in den Risikobericht eingeflossen.

Im Geschäftsjahr 2019 konnten die kumulierten Nettomittelabflüsse jederzeit durch das Liquiditätsdeckungspotential gedeckt werden.

Marktpreisrisiken

Das Marktpreisrisiko bezeichnet das Risiko eines Wertverlustes aufgrund veränderter Marktpreise (incl. Zinsen, Aktienkursen, Wechselkursen) bzw. deren preisbeeinflussenden Parameter. Wesentliche Unterkategorien der Marktpreisrisiken stellen die Zins- und Kursänderungsrisiken dar. Darüber hinaus birgt das Marktliquiditätsrisiko die Gefahr eines Verlustes, der aufgrund Marktstörungen der Marktliquidität eintreten kann.

Zinsänderungsrisiken entstehen im Wesentlichen aus der unvollständigen Kongruenz der Zinsvereinbarungen von Aktivpositionen und deren Refinanzierung. Die im Bestand befindlichen Nachrangdarlehen, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere können durch Marktzinsschwankungen oder Bonitätsveränderungen einem Kursrisiko ausgesetzt sein.

Marktpreisrisiken bestehen nur in geringem Umfang aufgrund der weitgehend risikolosen Anlage der liquiden Mittel. Im Rahmen einer ständigen Überwachung der im Bestand befindlichen Positionen werden mögliche Ergebnisauswirkungen starker Kursschwankungen frühzeitig erkannt und verrechnet. Für Zinsänderungsrisiken wurde der maximal mögliche Zinsverlust für die Anlage der liquiden Mittel bei Banken in den Risikobericht eingearbeitet. Die Gesamtrisikoposition für Marktpreisrisiken beläuft sich zum Geschäftsjahresende auf 103 T€.

Es bestanden keine Warenpositionsrisiken sowie unwesentliche Fremdwährungsrisiken. Der spekulative Einsatz von Finanzinstrumenten mit dem Ziel der kurzfristigen Gewinnerzielung wurde im Geschäftsjahr nicht durchgeführt und ist auch nicht vorgesehen.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Verlusten definiert, die durch die Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse ausgelöst werden können. Hierin sind Rechtsrisiken mit eingeschlossen. Strategische Risiken, Reputationsrisiken sowie systematische Risiken werden hiervon nicht berührt.

Die operationellen Risiken werden zentral für die einzelnen Organisationseinheiten identifiziert und bewertet und die daraus resultierenden Ergebnisse im Risikocontrolling zusammengeführt. Zur Risikobeurteilung eines identifizierten operationellen Risikos wird die potentielle Schadenshöhe auf Basis der vermutlichen Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt und berücksichtigt. Zudem werden die auftretenden Schäden laufend erfasst und analysiert. Für unser Haus ergeben sich hierbei folgende wesentlichen Risiken:

Risiken aus internen Verfahren

Die Reduzierung operationeller Risiken und damit einhergehend die Verminderung von eventuell eintretenden Schäden wird vorrangig durch die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Geschäftsprozesse sowie dem Ausbau des internen Kontrollsystems erreicht. Weitere Sicherungsmaßnahmen sind beispielsweise die Minimierung von Risiken durch den Abschluss von Versicherungen und den Verzicht auf risikoträchtige Produkte. Eine klare Trennung von Management- und Kontrollfunktionen begrenzt das Risiko von Verstößen gegen interne und externe Vorschriften.

Personalrisiko

Unsere Unternehmen legt besonderen Wert auf qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte. Die personelle Ausstattung und ausreichende Qualifikation der Mitarbeiter werden durch die verantwortlichen Organisationseinheiten sichergestellt. Im Rahmen gezielter Personalmarketingmaßnahmen wird zudem das Risiko von personellen Engpässen verringert.

IT-Risiken

Um mögliche Risiken aus dem IT-Bereich zu minimieren, wird überwiegend branchenspezifische Standardsoftware eingesetzt. Falls erforderlich, werden geschäftsspezifische Eigenentwicklungen durch qualifizierte interne und externe Spezialisten erstellt. Die vor Inbetriebnahme durchgeführten Systemtests sollen eine einwandfreie Funktion der IT-Systeme sicherstellen. Entsprechende Backup-Prozesse sichern unseren Datenbestand vor einem möglichen Datenverlust, Verfügbarkeit und Konsistenz. Wir schützen unsere IT-Systeme vor einem unberechtigten Zugriff durch unsere Zugangs- und Berechtigungskonzepte sowie einen umfangreichen Virenschutz. Die Bereitstellung der IT-Infrastruktur ist an ein externes Rechenzentrum ausgelagert.

Rechtliche Risiken

Die Steuerung der Rechtsrisiken wird durch die gesetzlichen Vertreter, der Rechtsabteilung sowie externen Beratern wahrgenommen. Dem Rechtsrisiko wird auch durch die Verwendung von Vertragsformularen begegnet, die von externen Rechtsanwälten geprüft bzw. entwickelt wurden, die bei evtl. Rechtsstreitigkeiten auch das Mandat ggf. für unser Haus übernehmen.

Aus möglichen Fehlern in der Kundenberatung oder Finanzportfolioverwaltung können Schadensersatzansprüche aus Beratungs- und Haftungsrisiken resultieren. Zur Sicherstellung einer fortlaufend hohen Beratungsqualität setzen wir DV-gestützte Beratungstools ein. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus Beratungsgesprächen mit unseren Kunden werden umfassend dokumentiert. Grundsätzlich werden für derartige Ansprüche Rückstellungen in erwarteter Höhe gebildet, sofern keine Rückdeckung durch Versicherungsgesellschaften vorliegt. Zum Jahresende bestand kein Rückstellungsbedarf für derartige Risiken.

Darüber hinaus sind die Finanzdienstleistungsgesellschaften Zwangsmitglied im EdW (Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen). Die Entschädigungseinrichtung ist für Finanzdienstleister, die keine Einlagenkreditinstitute sind, zuständig. Sofern Mitgliedsunternehmen in Insolvenz geraten, sollen über Sonderumlagen der EdW die notwendigen Entschädigungssummen über mehrere Jahre gestreckt aufgebracht werden. Eine künftige Inanspruchnahme in Höhe von maximal 50% des Jahresüberschusses eines Geschäftsjahres je Gesellschaft liegt daher im Bereich des Möglichen und kann zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.

Steuerliche Risiken

Die Entwicklungen im Steuerrecht und deren Auswirkungen auf die Unternehmensgruppe werden fortwährend überprüft. Hierzu stehen dem Vorstand spezialisierte externe Experten zur Verfügung, die fortwährend die Anwendung der steuerlichen Regelungen im Sinne unseres Unternehmens kontrollieren und ggf. intervenieren.

Im internen Risikomanagement wurden für operationellen Risiken (incl. „Sonstige Risiken“) Risikopositionen in Höhe von 1.265 T€ berücksichtigt.

Sonstige Risiken

Allgemeine Geschäftsrisiken

Veränderungen in den ökonomischen und politischen Faktoren können Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und die Entwicklung des Konzerns haben. Insbesondere währungspolitische Maßnahmen können relevante Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell haben. Darüber hinaus können Fehleinschätzungen künftiger Marktentwicklungen zu einer Fehlausrichtung der unternehmerischen Aktivitäten führen. Wir beobachten fortwährend die Entwicklungen im politischen, ökonomischen und regulativen Umfeld sowie konjunkturelle Entwicklungen und Anforderungen an den Finanzdienstleistungsmarkt.

Die Unternehmensgruppe ist auf die Auswahl rentabler und wettbewerbsfähiger Produkte angewiesen. Eine negative Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten kann tendenziell negative Auswirkungen auf die Performance der betreuten Vermögen haben. Dies könnte sich über einen Rückgang der Mandate im Vermögensverwaltungs-, Beratungs- und Betreuungsbereich negativ auswirken und damit wesentlichen Einfluss auf die Haupteinnahmequelle – die Provisionserlöse – nehmen. Darüber hinaus vermindern Kursrückgänge das verwaltete Vermögen und damit auch die Anspruchsgrundlage für das Honorargeschäft.

Im Rahmen des Fonds-Managements sind wir primär von der Qualität der in den Fonds enthaltenen Produkte abhängig. Im Fall einer negativen Performance besteht das Risiko, dass derartige Produkte durch den Anleger zurückgegeben werden und somit der Rückgang von Management- bzw. Bestandsprovisionen einhergeht. Zur Beurteilung der Qualität und Auswahl der Produkte stehen interne und externe Fachleute zur Verfügung.

Die unternehmensstrategische Steuerung ist originär Aufgabe der Vorstandes. Auf der Basis von Beobachtungen des Wettbewerbsumfeldes werden Veränderungen und Entwicklungen der Märkte und des Geschäftsumfeldes analysiert und Maßnahmen zur langfristigen Sicherung und zum nachhaltigen Ausbau des Unternehmenserfolges abgeleitet. Dabei werden anhand einer vorausschauenden Beurteilung von Erfolgsfaktoren Zielgrößen festgelegt, deren Einhaltung laufend überwacht wird.

Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ist jenes Risiko, das aus einem Ansehensverlust insgesamt oder einer oder mehrerer operativer Einheiten bei Aktionären, Kunden, Mitarbeitern, Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit erwächst. Wir sind insbesondere der Gefahr ausgesetzt, dass durch die öffentliche Berichterstattung über eine Transaktion, einen Geschäftspartner oder eine Geschäftspraxis, an der ein Kunde beteiligt ist, das öffentliche Vertrauen in unser Unternehmen negativ beeinflusst wird.

Wir minimieren potentielle Beratungsrisiken durch die Sicherstellung einer fortlaufend hohen Beratungsqualität, die wir u. a. auch durch IT-gestützte Beratungstools sicherstellen. Auch die Beratungsgespräche mit unseren Kunden und die daraus resultierenden Ergebnisse werden umfassend dokumentiert.

Die sonstigen Risiken werden aktuell – analog den operativen Risiken – zentral identifiziert und die potentielle Schadenshöhe auf Basis der vermutlichen Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt und im internen Risikomanagement berücksichtigt. Die Summe der im internen Risikomanagement berücksichtigten Risikopositionen beläuft sich dabei auf 644 T€.

Zusammenfassung der Risikosituation

Die Geschäftsentwicklung des Bayerische Vermögen AG Konzerns wird wie bei allen unternehmerischen Tätigkeiten durch Risiken beeinflusst. Die systematische Risikoidentifikation und -bewertung, die Prüfung der Handlungsalternativen zur Vermeidung, Verminderung und Begrenzung der Risiken sowie ein fortlaufendes effizientes Controlling und Berichtswesen sind integraler Bestandteil der Gesamtsteuerung unseres Unternehmens.

Das zum 31.12.2019 als Risikodeckungsmasse zur Verfügung gestellte Volumen entspricht der gesamten Risikotragfähigkeit des Unternehmens und stellt das Gesamtlimit der zugelassenen Risikopositionen dar.

Allein auf die beiden Risikoarten „Operationelle Risiken“ sowie die „Sonstigen Risiken“ entfällt dabei ein Anteil von nahezu 87% der Gesamtrisikoposition. Trotz „Worst-Case-Betrachtung“ und unter Annahme, dass sämtliche Risiken kumulativ schlagend werden könnten, besteht zum Geschäftsjahresende eine Auslastung der zur Verfügung stehenden Risikodeckungsmasse in Höhe von ca. 31%.

Die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach den Bestimmungen des KWG geforderte Kennziffer über die Eigenmittelausstattung wurde von uns im Geschäftsjahr 2019 stets eingehalten.

Die vorgenannten Risiken und solche, die uns noch nicht bekannt sind oder aktuell als unwesentlich eingeschätzt wurden, könnten jedoch einen negativen Einfluss auf die künftige Entwicklung unseres Unternehmens haben.

Chancen unseres Unternehmens

Chancen für unser Unternehmen können sich einerseits daraus ergeben, dass – nach Normalisierung der derzeitigen Unwägbarkeiten – weiter anhaltender Optimismus auf den Aktienmärkten einen positiven Beitrag zu den performanceabhängigen Vergütungen leistet, andererseits durch weiteren Ausbau unserer Marktpräsenz die provisionsabhängigen Vergütungen wieder gesteigert werden können.

Darüber hinaus erwarten wir durch die eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen der Unternehmensgruppe positive Effekte auf die Ertragslage durch mögliche Kosteneinsparungen und Synergieeffekte.

PROGNOSEBERICHT

Die nachfolgenden Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf des Konzerns und zu den dafür als wesentlich beurteilten Annahmen über die wirtschaftliche Entwicklung von Gesamtwirtschaft, Markt und Branche basieren auf unseren Einschätzungen, die wir nach den uns vorliegenden Informationen zurzeit als realistisch ansehen. Diese sind jedoch mit Unsicherheit behaftet und bergen das unvermeidbare Risiko, dass die prognostizierten Entwicklungen weder in ihrer Tendenz noch in ihrem Ausmaß tatsächlich eintreten.

Die ganzheitliche Beratungsphilosophie und die konsequente Weiterentwicklung des Geschäftsmodells haben unsere Unternehmen zu bevorzugten Partnern für unsere Kunden werden lassen. Zunehmender Wettbewerb, rasch fortschreitende technologische Entwicklung sowie neue regulatorische Vorgaben haben die Qualitätsanforderungen an die Finanzdienstleistungsbranche jedoch deutlich erhöht. Für das Geschäftsjahr 2020 gehen wir unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen von folgender Entwicklung aus:

Zukünftige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der Ausbruch des Coronavirus in China und die weltweite Verbreitung des Virus seit Anfang Januar haben die konjunkturellen Aussichten für 2020 drastisch verändert. Nach wie vor ist unklar, wie es weltweit im Gesundheitswesen und wirtschaftlich weitergeht. Wir skizzieren hier zwei mögliche Szenarien, von denen wir das erste für deutlich wahrscheinlicher halten:

– Die Ausbreitung des Coronavirus verliert im 2. Quartal 2020 an Tempo:

Es gibt derzeit Hoffnung, dass sich die Pandemie in China, wo sie im Dezember 2019 ihren Ausgangspunkt hatte, abschwächt. Somit könnte man davon ausgehen, dass im 2. Halbjahr weltweit die größte Welle der Erkrankungen überstanden ist. Besonders in Deutschland sieht es danach aus, dass der Anstieg der neuen Fälle in beherrschbarer Größenordnung abläuft. Und selbst wenn eine Eindämmung im Jahresverlauf nicht gelingt, verläuft die Erkrankung bei 80% der Bevölkerung relativ harmlos ab.

In diesem Umfeld werden die negativen Nachrichten in den nächsten Monaten zwar weiterhin zunehmen, aber es wird allmählich das berühmte „Licht am Ende des Tunnels“ sichtbar werden. Die Konjunktur in China wird im 1. Quartal 2020 einen massiven Einbruch erleben und exportabhängige Nationen wie Deutschland werden davon ebenso betroffen sein. Eine Rezession in Europa scheint kaum mehr aufzuhalten zu sein.

Völlig verdrängt werden zurzeit die positiven Nachrichten. Weltweit ist die Geld- und Fiskalpolitik auf Lockerung und Staatshilfen programmiert. Wenn 2019 noch der Grund fehlte, massive Konjunkturprogramme zu starten – nun haben ihn die Politiker serviert bekommen. In einigen Branchen werden Hilfen sicherlich dringend nötig sein, aber ob globale Zins- oder Steuersenkungen sinnvoll sind, darf bezweifelt werden. Und relativ unverständlich ist es auch, dass in Europa als ölabhängige Region der Einbruch des Ölpreises zuletzt so negativ bewertet wurde.

Unter diesem Szenario wäre es also durchaus vorstellbar, dass die Börsen als typische Vorläufer der Konjunktur im 2. Quartal 2020 die Trendwende einläuten und Teile des scharfen Einbruchs seit Ende Februar des Jahres wieder aufholen werden. Wie tief es vorher noch geht und ob für das Gesamtjahr dann noch ein Plus erzielt werden kann, ist derzeit nicht prognostizierbar.

– Es gelingt nicht die globale Verbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen:

Da die Erkrankung insbesondere für Ältere und Kranke eine tödliche Bedrohung darstellt, ist dies die Bevölkerungsgruppe, die ins Zentrum der ärztlichen Hilfe gestellt werden muss. Beim Großteil der übrigen Bevölkerung verläuft eine Ansteckung nach bisherigen Erkenntnissen relativ harmlos ab. Das deutsche Gesundheitssystem hat sich bisher als sehr robust erwiesen. Aber bei einer spürbaren Verschärfung der Krise werden auch wir an unsere Grenzen kommen. Anders als etwa in den USA, wo ein Viertel der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf bezahlte Krankheitstage hat, ist aber die soziale Abfederung bei uns für diese Fälle ausgesprochen hilfreich. Und die bereits beschlossenen Hilfen für Kurzarbeitergeld haben sich auch in der Finanzkrise 2008/2009 als sehr nüfzlich erwiesen.

Trotzdem würden bei einer weiteren ungebremsten Ausweitung der Erkrankung die Todesfälle noch deutlich ansteigen und die Angst vor der Ansteckung das öffentliche Leben empfindlich stören. Das würde zweifellos zu einer globalen Wirtschaftskrise führen, die besonders die Vielzahl der hochverschuldeten Unternehmen gefährden könnte. In der Finanzkrise haben wir gesehen, dass der Staat in diesen Fällen energisch eingreifen muss. Aus allen Äußerungen in den wichtigsten Ländern erkennt man, dass dies auch geschehen wird. Eine scharfe weltweite Rezession wäre die Konsequenz und die Korrektur der Börsen würde sich fortsetzen und deutlich länger dauern als unter dem ersten Szenario.

Unabhängig davon sind für die Finanzdienstleistungsbranche die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren erheblich schwieriger geworden. Zudem wird der Druck auf die Margen nicht nachlassen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich der deutsche Finanzdienstleistungsmarkt in den nächsten Jahren weiter konsolidieren wird.

Voraussichtliche Geschäftsentwicklung

Trotz der aktuell problematischen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen die künftigen Geschäftsjahre unter der Zielsetzung der Stärkung der Ertragskraft, der Sicherung der zukünftigen Entwicklung sowie der weiteren Konsolidierung des Filial- und ggf. Ausbau des Vertriebsnetzes. Durch weitere Personalakquisition von qualifizierten Kundenberatern soll unsere Kompetenz und regionale Kundenbindung weiter gestärkt werden und zu einer weiteren Stabilisierung des provisionsabhängigen Kundengeschäftes führen. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass sich die absoluten Zahlen des Konzernabschlusses 2020 deutlich erhöhen werden, da die Beteiligungsgesellschaft „Meyer&Cie. Allokationsberatung GmbH“ in die Vollkonsolidierung mit einbezogen werden wird.

Unternehmensergebnis

Der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe für das Geschäftsjahr 2020 ist vor dem Hintergrund der äußerst volatil verlaufenden Entwicklung auf den Aktienmärkten und damit verbunden der ergebnisbeeinflussenden Faktoren hinsichtlich erfolgsabhängiger Komponenten im provisionsträchtigen Geschäft zu betrachten. Derartige positive – wie auch negative Einmaleffekte werden in der Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nicht berücksichtigt. Das Jahresergebnis künftiger Geschäftsjahre ist zudem stark abhängig von der Entwicklung der Bestands- und Neugeschäftsprovisionen und damit wiederum von der Entwicklung auf den Finanz- und Kapitalmärkten.

Auf Basis der aktuellen Marktparameter rechnen wir für das Jahr 2020 zunächst mit einem positiven Jahresergebnis von ca. 550 T€ sowie in den nächsten Geschäftsjahren mit stabilen und auskömmlichen Jahresergebnissen.

Zinsergebnis

Der Zinsüberschuss ist von untergeordneter Bedeutung und dürfte nochmals leicht zurückgehen.

Provisionsüberschuss

Ein kontinuierliches Wachstum ist die Grundlage für die Ausweitung des geschäftlichen Erfolges. Trotz Straffung unseres Filialnetzes und dem damit verbundenen Rückgang von Erlösen in 2019 rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 mit einem leicht steigenden Provisionsüberschuss in Höhe von ca. 7,4 Mio. €, sofern darüber hinaus keine größeren Turbulenzen auf den Finanz- und Kapitalmärkten – einhergehend mit einem Rückgang des Geschäftsumfanges des Konzerns – auftreten.

Verwaltungsaufwand

Ebenso gehen wir für 2020 in der Folge von einem Anstieg bei den Personalkosten – jedoch auch in Abhängigkeit der Entwicklung der variablen Gehaltsbestandteile aus. Ebenso werden trotz stringentem Kostenmanagement und weiterer Optimierung von Geschäftsprozessen in 2020 die anderen Verwaltungsaufwendungen steigen. Einsparpotentiale werden regelmäßig überprüft ohne jedoch die Wachstumsziele zu gefährden. Insgesamt rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Anstieg des Verwaltungsaufwandes um bis zu 400 T€. Er dürfte damit zwischen 6,8 und 7,0 Mio. € liegen.

Erwartete Eigenmittelausstattung

Um den Herausforderungen der Zukunft zu bestehen, ist der Konzern solide mit Eigenmitteln ausgestattet. Mit Einführung der Capital Requirements Directive (CRD IV) und der zugehörigen Capital Requirements Regulation (CRR) sind die Anforderungen über die Eigenkapitalausstattung für Banken und Finanzdienstleister deutlich gestiegen. Diese Regelungen sehen vor, dass Finanzdienstleister 25% der Kosten als Eigenmittel unterhalten müssen. Auf Basis der voraussichtlichen Eigenmittelzuführung entspricht dieser Koeffizient aktuell mehr als dem Vierfachen der aufsichtsrechtlich geforderten Eigenmittel. Damit verfügt der „Bayerische Vermögen AG – Konzern“ weiterhin über eine starke Kapitalbasis.

ZWEIGNIEDELASSUNGEN

Neben den 4 Filialen bestehen keine selbständigen Zweigniederlassungen.

Entwicklung des Konzern – Anlagevermögens

Bayerische Vermögen AG

Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2019 Zugang Zugang Änderung Konsolidierungs-kreis Umgliederungen Abgang
1 2 3 4
1. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Linzenzen an solchen Rechten und Werten 589.349 8.198 14.196 0 0
b) Geschäfts- oder Firmenwert 1.103.041 16.395 -51.398 0 0
1.692.390 24.593 -37.202 0 0
2. Sachanlagen
a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 95.634 2.363 0 0 -69.117
b) Technische Anlagen und Maschinen 0 0 0 0 0
c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 559.512 42.086 6.310 0 -162.559
d) Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
655.146 44.449 6.310 0 -231.676
2.347.536 69.042 -30.892 0 -231.676
Anschaffungs-/Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen
Stand 31.12.2018 Stand 01.01.2019 Zugang Zugang Änderung Konsolidierungskreis Abgang
5=Σ 1-4 6 7 8 9
1. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Linzenzen an solchen Rechten und Werten 611.743 113.943 53.156 14.192 0
b) Geschäfts- oder Firmenwert 1.068.039 110.304 108.728 -8.566 0
1.679.782 224.247 161.883 5.626 0
2. Sachanlagen
a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 28.880 84.242 2.694 0 -67.528
b) Technische Anlagen und Maschinen 0 0 0 0 0
c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 445.349 336.849 62.448 5.074 -126.998
d) Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
474.228 421.091 65.142 5.074 -194.526
2.154.010 645.338 227.025 10.699 -194.526
Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017
10=Σ 6-9 11=5-10 12=1-6
1. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Linzenzen an solchen Rechten und Werten 181.291 430.452 475.406
b) Geschäfts- oder Firmenwert 210.465 857.574 992.737
391.756 1.288.026 1.468.143
2. Sachanlagen
a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.408 9.472 11.392
b) Technische Anlagen und Maschinen 0 0 0
c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 277.373 167.976 222.663
d) Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0
296.780 177.448 234.055
688.537 1.465.474 1.702.198

Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden der Bayerischen Vermögen AG

Der Aufsichtsrat hat während des Berichtsjahres, entsprechend den gesetzlichen und satzungsgemäßen Bestimmungen, die ihm obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse unterrichten lassen.

In den insgesamt 8 Aufsichtsratssitzungen des Jahres 2019 war der Aufsichtsrat immer als Gremium anwesend und beschlussfähig, es sind keine Ausschüsse gebildet. Eingehend widmete sich der Aufsichtsrat insbesondere den Themen:

Geschäftsentwicklung

Ertrags- und Kostensituation der Standorte

Jahresabschluss und Besprechung mit dem Wirtschaftsprüfer

Hauptversammlung 2019, Ablauf und Beiträge der Aktionäre

Beschwerdemanagement

Berichte zu Compliance, Risiko, Revision und WpHG

Neuausrichtung der Unternehmensgruppe

Maßnahmen bzgl. der geplanten Kapitalumstrukturierung

Verkauf bzw. Erwerb einer Tochtergesellschaft

Entwicklung und Maßnahmen betreffend die Konzernstrategie.

Der erstellte Jahresabschluss und Lagebericht sowie der Konzernabschluss einschl. Lagebericht der Bayerische Vermögen AG für das Geschäftsjahr 2019 wurden von der KPMC Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Zur Sitzung des Aufsichtsrates am 16.04.2020 lag der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig vor. Der Abschlussprüfer nahm an der Sitzung des Aufsichtsrats teil. Unabhängig vom Gremium berichtete der Wirtschaftsprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung.

Nach eingehender Aussprache wurde dieser Bericht vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Anschließend wurde der Jahresabschluss 2019 vom AR-Gremium festgestellt. Der Konzernabschluss wurde am 04.06.2020 gebilligt.

Dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinnes wurde zugestimmt.

Zum Abschluss danke ich allen Kollegen des Aufsichtsrates, den Herren des Vorstandes, unseren Mitarbeitern, allen Partnern, Kunden und Aktionäre-/innen für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit und das Vertrauen in die Bayerische Vermögen AG.

 

Meinolf Pousset, Aufsichtsratsvorsitzender

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Bayerische Vermögen AG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Bayerische Vermögen AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Bayerische Vermögen AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 25. Mai 2020

KPMC Audit GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

MÜLLER, Wirtschaftsprüfer

PAULUS, Wirtschaftsprüfer

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