Bayern bleibt das sicherste Bundesland der Welt. Oder zumindest das sicherste Bundesland, das sich selbst als solches bezeichnet. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) präsentierte stolz die neue Kriminalstatistik: 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner – ganze 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr! Der Grund? Keine bahnbrechenden Polizeimaßnahmen, keine revolutionären Sicherheitskonzepte – sondern die schlichte Tatsache, dass man gewisse Dinge einfach nicht mehr als Verbrechen zählt.
Legalisieren statt kriminalisieren – der bayerische Weg zur Null-Kriminalität!
Besonders ein Punkt sorgte für Erleichterung in der Statistikabteilung: Die teilweise Legalisierung von Cannabis ließ die „Drogenkriminalität“ in Bayern um satte 39 Prozent schrumpfen. Dass das nicht etwa daran liegt, dass weniger gekifft wird, sondern einfach daran, dass es plötzlich erlaubt ist? Geschenkt!
Doch Herrmann bleibt skeptisch: „Die Legalisierung war ein schwerer Fehler“, warnte er, wohl in Sorge, dass die Polizei demnächst zu wenig zu tun hat. Schließlich müssten Beamte nun nicht mehr Jagd auf harmlose Kiffer im Englischen Garten machen, sondern sich womöglich mit echten Verbrechen herumschlagen. Unzumutbar!
Osteuropäische Einbrecherbanden – oder doch einfach nur Statistik-Magie?
Sorge bereitet der Polizei ein altbewährtes Thema: der „steigende Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger“. Immerhin 41 Prozent der Verdächtigen haben keinen deutschen Pass. Dass diese Zahl allein wenig aussagt, weil sie keine Unterscheidung nach Tatarten macht oder berücksichtigt, dass mobile Tätergruppen schneller gefasst werden als einheimische Kleinkriminelle? Details, die nur Statistik-Nerds interessieren.
Besonders faszinierend: Die Kriminalitätsrate der „Zuwanderer“ beträgt laut Statistik gerade einmal elf Prozent. Also nicht 41 Prozent? Nein, denn das wäre ja zu kompliziert zu erklären. Wichtig ist nur: Es gibt irgendwo eine bedrohliche Zahl, die sich politisch gut verkaufen lässt.
Kriminalität? Männerproblem! Wer hätte das gedacht?
Professor Hermann Groß von der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung brachte eine schockierende Enthüllung: Kriminalität sei vor allem ein männliches Problem! Und da unter Asylbewerbern besonders viele junge Männer seien, müsse man sie eigentlich mit jungen deutschen Männern vergleichen. Doch warum komplizierte Vergleiche anstellen, wenn man mit simplen Zahlen viel mehr Stimmung machen kann?
Cyberkriminalität: Bayern gegen das Internet!
Während die Kriminalität insgesamt angeblich sinkt, sorgt das Internet weiterhin für Chaos. Zwar gingen die Internetstraftaten im Inland um 5,2 Prozent zurück, aber dann kamen plötzlich aus dem Ausland noch einmal 79.000 dazu. Ein dreister Angriff auf Bayerns Statistik! Die Grünen fordern deshalb mehr „virtuelle Ermittler“. Ob die bayerische Regierung darauf antwortet, indem sie die Digitalisierung einfach wieder zurückdreht? Man darf gespannt sein.
Die Lösung: Mehr Polizei, weniger Probleme!
Um all diese Probleme (oder zumindest die, die noch nicht durch Statistik-Kosmetik verschwunden sind) in den Griff zu bekommen, setzt Bayern auf altbewährte Methoden: Mehr Polizei! In den letzten 15 Jahren wurden 8.000 neue Stellen geschaffen, und 2025 soll noch einmal investiert werden. Vielleicht ist ja bald jeder bayerische Bürger auch ein Polizist – und dann könnte man sich endlich selbst als komplett kriminalitätsfrei erklären.
Bis dahin bleibt nur die Hoffnung, dass weitere Gesetzesänderungen für sinkende Zahlen sorgen. Vielleicht könnte man ja Diebstahl unter 100 Euro in „spontane Eigentumsübertragung“ umbenennen? Bayern bleibt jedenfalls kreativ – wenn nicht bei der Verbrechensbekämpfung, dann wenigstens in der Statistik.
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