In Bayern könnte man meinen, die Eröffnung eines Cannabis-Clubs sei ungefähr so leicht wie das Schmelzen der Alpen: Es gibt jede Menge Anträge, aber keinen einzigen genehmigten Club. Was ist los im Freistaat? Nun, erst mal muss alles ganz genau geprüft werden – schließlich geht es hier um Bayern! Und bevor jemand auch nur an eine Ernte denken darf, wird das Ganze gründlich inspiziert. Vielleicht könnte ja eine Cannabispflanze den falschen Abstand zu einem Nachbarn haben oder, Gott bewahre, einen Sicherheitsverstoß begehen.
Derzeit stapeln sich 26 Anträge beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), aber keiner der hoffnungsvollen Hobbygärtner durfte bisher die Schere ansetzen. Warum? Nun ja, Bayern nimmt das Ganze extrem ernst und prüft jeden Antrag mit der Genauigkeit eines Uhrwerks. Vor-Ort-Kontrollen, Abstandsregelungen und Sicherheitschecks – nichts wird dem Zufall überlassen. Man weiß ja nie, was so eine Cannabispflanze alles anstellen könnte!
Geduld ist eine Tugend – vor allem in Bayern
Die bayerische Staatsregierung legt die Vorschriften für die Cannabis-Clubs „maximal restriktiv“ aus, was ungefähr so klingt wie: „Nichts wird hier ohne gründliche Kontrolle genehmigt, Leute!“ Dazu gehört auch die Schulung von Präventionsbeauftragten. Das klingt ja erst mal gut, bis man erfährt, dass es ganze 30 Plätze für diese Schulung gibt – für das gesamte Bayern! Da könnte man fast glauben, die Cannabis-Clubs sollen in 15 Jahren dann vielleicht starten. Oder wie Martin Pley, Gründer des „Franken-Cannabis“-Clubs, sagt: „Das ist doch alles nur ein bewusster Zeitvertreib – von Schulung zu Schulung, bis die Pflanzen alt und grau sind!“
Andere Bundesländer sind entspannter – natürlich
Während in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bereits munter genehmigt und angebaut wird, schaut man in Bayern noch skeptisch durch die Bürokratiebrille. In anderen Bundesländern rollen sie schon fleißig, während man in Bayern vielleicht irgendwann mal die nötigen Präventionsschulungen durchlaufen hat. Wer hätte gedacht, dass das Warten auf den „Grünen Daumen“ so lange dauern kann?
Frust statt Freizeitbeschäftigung
Die bayerischen Cannabis-Unternehmer sind derweil nicht gerade „high“ vor Freude. Die Kosten laufen weiter, die Clubs stehen leer, und während die Präventionsexperten langsam geschult werden, blüht der Schwarzmarkt in voller Pracht. „Das ist doch eine direkte Einladung für den illegalen Handel“, schimpft Wenzel Cerveny, der in Aschheim verzweifelt auf seine Club-Erlaubnis wartet. Wenn es so weitergeht, plant er ein Volksbegehren, um dem bayerischen Cannabisgesetz mal ordentlich Dampf zu machen.
Und was lernen wir daraus?
In Bayern dauert alles eben ein bisschen länger – egal, ob es um Autos, Weißwürste oder Cannabis-Clubs geht. Aber irgendwann wird es schon klappen, oder? Vielleicht. Bis dahin heißt es: Geduld üben und brav auf den Beamten-Joint warten.
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