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BayWa entdeckt den Charme der Schrumpfung: 1300 Arbeitsplätze als „Opfer für die Zukunft“

geralt (CC0), Pixabay
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Der angeschlagene Agrar- und Baustoffkonzern BayWa hat eine revolutionäre Lösung gefunden, um sich wieder auf Erfolgskurs zu bringen: Weniger Mitarbeiter, weniger Standorte, mehr Profit – oder so ähnlich. Bis zum Jahr 2027 will das Unternehmen in Deutschland jede sechste Stelle streichen. Eine stolze Zahl von 1300 Arbeitsplätzen soll wegfallen. Doch keine Sorge, die Zentrale wird den Löwenanteil der „Transformation“ tragen, denn allein 40 Prozent der Kürzungen betreffen die Verwaltungsfunktionen. Ein Hoch auf die schlanke Bürokratie!

Auch auf dem Land gibt es Grund zur Freude – zumindest für diejenigen, die zukünftig weniger Anfahrtswege zu BayWa-Standorten haben, weil 26 von 400 Filialen einfach verschwinden werden. Ein wahrer Segen für die Umwelt, wenn man den Verkehr auf dem Land reduzieren will, oder?

Doch keine Angst, das Ganze wird selbstverständlich verantwortungsvoll und mit Fingerspitzengefühl abgewickelt. BayWa hat bereits begonnen, Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu führen. Man strebt eine „Einigung“ bis Ende März nächsten Jahres an. Klingt fast so, als gäbe es hier viel zu diskutieren – vermutlich über die Frage, wie man die Botschaft „Vielen Dank für Ihre Arbeit, aber wir brauchen Sie nicht mehr“ möglichst sanft verpackt.

Und natürlich, wer könnte BayWa nicht dafür applaudieren, dass sie sich immerhin um ihre globale Präsenz keine Sorgen machen müssen. Schließlich beschäftigt der Konzern inklusive der selbstständigen Wind- und Solarprojekt-Tochter BayWa r.e. sowie zahlreicher Beteiligungen im Ausland mehr als 25.000 Menschen weltweit. Ein paar Hundert Stellen weniger in Deutschland? Ach, das merkt doch niemand.

Das Unternehmen spricht von einer notwendigen Maßnahme, um zukunftsfähig zu bleiben. Klar, weil Zukunft ja bekanntlich am besten funktioniert, wenn man sie mit weniger Menschen angeht. Aber hey, weniger Mitarbeiter bedeuten auch weniger Weihnachtsfeiern, weniger Kaffeemaschinen und weniger Kaffeepausen – da spart man doch gleich auf allen Ebenen.

Man darf gespannt sein, wie BayWa diese „Transformation“ bis 2027 durchzieht und welche weiteren „innovativen“ Sparmaßnahmen folgen. Vielleicht verkauft man bald auch Bürostühle oder ersetzt sie durch Stehplätze – für eine dynamischere Arbeitsatmosphäre natürlich.

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